Mail aus der Zukunft – Teil 3

Wer die beiden ersten Teile noch nicht kennt, sollte zunächst den Beginn der Geschichte lesen: Teil 1Teil 2.

25. April 2062: Wir sind jetzt seit 2 Tagen da. Für Ende April ist es nachts noch ganz schön kalt, früh war dünnes Eis im Teekessel. Zum Glück haben wir „Shaun“ dabei.

Oban Distillery

Oban - 2062 letzte Distillery für Shaun

„Shaun“ ist der neue schottische Wärmeschild für unterwegs. Das Ding hält wirklich schön warm, ärgerlich ist nur, dass „Shaun“ mit 10jährigem Singlemalt betrieben werden muss. Das ist schon komisch, da hat man einen teuren Tropfen dabei, den man in die Heizung kippt und selber muss man den billigen Rotwein trinken. Aber wir sind ja auch nicht zum Saufen hier und haben inzwischen auch einiges geschafft.

Auf größeren Teilstrecken haben wir den oberen Flößersteig wieder neu gespurt, weil wir glauben, dass das so sein sollte und die Büffel ganz sicher nicht stören wird. Zwei Verhaue in der Richterschlüchte haben wir beiseite geräumt, mehrere verschüttete oder zugewucherte Original-Sandsteinstufen freigeräumt und verrutschte Stufen wieder richtig unterfüttert. Da wir glauben, bemerkt zu haben, dass die Ranger bei ihren Kontrollen in der Kernzone gar nicht mehr so aufmerksam sind. Sie scheinen hier weniger häufig durchzufahren und bleiben auch nicht so lange im Wald und schauen nur vom Auto aus.

Sie scheinen Angst vor den großen Luchsen zu haben, mit denen sich der Kormoran dann doch nicht angelegt hat. Jedenfalls sind wir bei den Verhauen jetzt dazu übergegangen, die Bäume nicht mehr komplett wegzuräumen, sondern nur die Begehbarkeit wiederherzustellen, aber so, dass der freie Durchgang verwinkelt hinten rum geht. Damit ist der Verhau – von weitem gesehen – immer noch vorhanden. Die Methode hat jetzt schon mehrmals recht langanhaltenden Erfolg gehabt. Um die zugewucherten Stufen wieder freizulegen, haben wir uns Ersatzspaten aus kräftigem Sperrholz gebaut. Damit lässt sich die mit Wurzeln verfilzte Decke aus Moos und Nadeln sehr gut von den Stufen schieben. Metallspaten und Machete haben einfach zu viel Krach gemacht. Auch zwei Aussichten haben wir vom Birkenwildwuchs befreit und mehrere kleine Inschriften vorsichtig nachgeschnitten, damit sie lesbar bleiben.

Webergrotte

Legendäres Schild vom Anfang des 21. Jahrhunderts

Das über 50 Jahre alte Schild an der Webergrotte, das der NNPV vor 10 Jahren wieder aufgestellt hat, lassen wir mal lieber stehen. Dafür haben wir erneut den Brückensteg vom Stufenstein vor der Webergrotte erneuert. Das muss natürlich jedesmal sein – auch wenn es meist nicht so lange Bestand hat.

Hat aber nicht so lange gedauert, die Burschen hatten die Balken nur heruntergestoßen und vor Ort liegen lassen.

Webergrotte

Aufstieg an der Webergrotte

So klappt die Zusammenarbeit. Zur Belohnung sind wir am Abend nochmal hochgestiegen, um die Sonne über dem Elbtal zu sehen. „Wie sie in den Westen abhaut“, wie Opa es nannte. Wie wir da so stehen, da entdeckten wir auf dem Rauschenstein, zwischen den Pfeilern des Schramm-Rapid zwei Personen. Die liefen  so unschlüssig hin und her, blieben mal stehen und guckten unten. Und sehr dick schienen die zu sein, „ha`m die etwa so`n altes FBI an?“, fragte Pinky. Sehr seltsam…

Wer da rumläuft und warum, das lesen wir in der Fortsetzung.

(Text Andreas P., Bilder und Ergänzung by Zwillingsstiege)

3 Gedanken zu „Mail aus der Zukunft – Teil 3

  1. Pingback: Mail aus der Zukunft – Teil 4 | Sandsteinwandern.de

  2. Na, nu bin ich aber froh, dass mal einer was dazu sagt. Dachte schon liest keiner mehr. Für`s Lob sei gedankt, aber für ein Buch wird`s wohl doch nicht reichen. Hab bei der kurzen Geschichte schon gemerkt, dass zum Schreiben mehr dazu gehört, als nur schreiben zu können.

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