Das sächsische Lachsprogramm

“Nanu, was haben Lachse bei den Stiegen- und Wanderfreunden zu suchen?” … mag der eine oder andere jetzt denken.

Nun, man spricht doch von der Wanderung der Lachse, bei der sie über Gewässer- oder Fischtreppenstufen aufsteigen, also Steighilfen benutzen, somit wohl Stiegenfreunde sein müssen.  😉 Darum.

Außerdem könnte es für die Wander- und Naturfreunde interessant sein, bei einer Wanderung an der Elbe, der Kirnitzsch, dem Lachsbach oder an der Polenz, einmal lebende und 3/4m große Lachse in der heimischen Natur zu beobachten und nicht nur in Filmen aus Canada oder Norwegen. Daher auszugsweise und zusammenfassend die für Wanderfreunde interessanten Informationen eines Berichtes zum Thema aus “Fischer & Angler in Sachsen”, dem Mitteilungsblatt des Sächsischen Landesfischereiverbandes e.V., Ausgabe Juni 2012.

Aufgrund des sehr niedrigen Wasserstandes in vielen Gewässern im Herbst 2011 gab es Bedenken, ob den Lachsen der Aufstieg gelingen könnte. Am Lachsbach hatte jedoch das August-Hochwassers von 2010 in der Mündung zur Elbe eine tiefere Rinne ausgespült, die auch 2011 noch nicht zugesetzt war und so den Lachsen trotz des Niedrigwassers den Aufstieg ermöglichte. Mit Kontrollfängen und Beobachtungen versucht man dies zu bestätigen und die Zahl der aufsteigenden Lachse zu ermitteln. Demnach wurden 2011 im Lachsbach 20 Lachse gefangen und 2 im Fischcounter registriert. In der Polenz, oberhalb der Waltersdorfer Mühle, wurde ein 80 cm großer Lachs beobachtet. Da die Fische bei ihrer Wanderung in der Elbe an vielen Stellen beobachtet werden weiß man, dass sie von Geesthacht (oberhalb Hamburg) ca. 40 Tage bis zum Lachsbach unterwegs sind. Wie lange würden wir wohl brauchen, von Hamburg bis Bad Schandau? Schwimmend!

Aber zurück zu den Beobachtungsstellen. Neben der Sichtung eine 70cm langen Lachses in der Müglitz und dem Fang eines 95cm langen Lachses in der Wesenitz im Herbst 2011 wurden bereits im Mai 2011 in der Kirnitzsch, unterhalb der Ostrauer Mühle, 14 Junglachse gefangen. Das ist insofern bemerkenswert, dass bereits seit 2004 in der Kirnitzsch kein Lachsbrutbesatz mehr erfolgte, was also bedeutet, dass es unbemerkt von der Forschungsbeobachtung schon zu einer natürlichen Vermehrung in der Kirnitzsch gekommen sein muss. Der Bericht vermerkt entschuldigend, dass “Eine gezielte Befischung in der Laichzeit aus personellen Gründen und des der Weitläufigkeit geschuldeten Aufwandes nicht erfolgte.”

Auch hier ergibt sich wieder eine heitere Parallele zu den Stiegenfreunden, da wird, ebenfalls wegen der Weitläufigkeit des Beobachtungsgebietes, auch nicht jeder Aufstieg bemerkt. 😎

Traurig ist dagegen, dass die Rückkehr der Lachse in die Chemnitz und ihre erzgebirgischen Zuflüsse an einem immer noch unpassierbaren Stadtwehr in Dessau scheitert. 😥

Bildergalerie Rathen

Bildergalerie Rathen

Aber wer im Sandstein unterwegs ist, so ab Oktober bis Dezember, der kann ja den Blick mal öfters auf die betreffenden Gewässer richten. Vielleicht seht ihr mal eines der eindrucksvollen Tiere.

…Und weil der Admin Artikel ohne Bilder nicht so besonders spannend findet, gib es hier als Ergänzung zum langen Forumsbeitrag “Kleiner Ausflug nach Rathen” noch eine feine Bildergalerie als Zugabe (edit by Zwillingsstiege).

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