Frühlingswanderung – Durch das Schwarze Loch und die Hölle

Seit vielen Jahren ist es Tradition, dass ich im Frühjahr und im Herbst eine Wanderung für meine Kollegen, deren Freunde, Angehörigen und Kinder organisiere. Da der Leistungsunterschied nicht nur aufgrund des Alters doch schon recht beachtlich ist, gibt es im Frühjahr die schwere und im Herbst die leichte Wanderung. Etwa drei Monate vorher bekommen alle aus meinem Wandermailverteiler eine Mail mit Routenbeschreibung und Terminvorschlägen. Den Termin mit den meisten Zusagen lege ich dann drei Wochen später als Wandertermin fest. Jeder darf so viele Mitwanderer mitbringen, wie er will. Für alle gelten aber zwei Reglen

  • Essen und Trinken hat jeder selber im Rucksack mitzubringen.
  • Die Route habe ich vorher festgelegt, ich diskutiere nicht an jedem Wegabzweig, wie’s weitergeht.

Bisher hat es damit keine Probleme gegeben. Dieses Jahr war am 25. April eine Runde mit Start und Ziel Schmilka auf der Tagesordnung.

Start war auf dem Elbeparkplatz in Schmilka. Leider hatte ich auf dem Hinweg aus dem Auto den Wegweiser in die Kahntilke nicht gesehen (steht etwas ungünstig), sodass wir durch Schmilka bis zum Holzlagerplatzweg laufen mussten. An der Mühlenbäckerei vorbei zu kommen, war nicht allzu einfach, dazu aber auf dem Rückweg mehr. Die Kahntilke gibt’s natürlich noch und an der Kreuzung mit dem Holzlagerplatzweg habe ich von oben auch den Wegweiser an der Strasse gesehen. Zum Warmmachen also aufwärts auf die erste Höhenstufe und zur Kleinen Bastei. Ein sehr schöne Aussicht, die abseits der Wanderfernstrassen liegt. Zum Leidwesen meiner Mitwanderer ging es auf dem Elbleitenweg wieder abwärts, angedroht hatte ich drei Anstiege.
Der zweite folgte sofort – in Form der Rotkehlchenstiege. Der Falkoniergrund wächst auch immer mehr zu und damit auch die Sicht auf den Talschluss des Grundes. Im mittleren Teil ist die Stiege solide erneuert wurden, wenn auch mit dem identischen Material, wie am Lehnsteig.

Rotkehlchenstiege - erneuert

Rotkehlchenstiege – erneuert

Leider befindet sich dadurch das alte Geländer für mich in Kniehöhe. Im oberen Teil hatte ich den Eindruck, dass die Stiege steiler geworden ist. Auch wenn die Eisen zum Festhalten und die Steinstufen immer noch so wie vor 30 Jahren aussehen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich älter geworden bin oder ich wieder mehr im Sandstein unterwegs sein muss. Kurze Rast am oberen Ende der Stiege, ehe es auf dem Schrammsteingratweg weiter zur Breiten Kluft ging.
Leider hatten nicht nur wir diese große Aussicht zur Mittagspause angepeilt, aber die Breite Kluft ist groß genug für mehrere Busladungen Wanderer. Der Wind kam mit gutem Tempo aus Richtung Süden, trotzdem war es nicht sonderlich kalt. Der nächste Weg war wieder abwärts – durch das Schwarze Loch. Die kurze Steintreppe war für einige eine Herausforderung, es sind aber alle gesund auf dem Zeughausweg angekommen. Wieder ein Stück erholsame Wegstrecke, auf der wir uns kurzzeitig um eine Person vermehrt haben. Eine einsame Wanderin suchte mit Rolfs 1:40 000er Übersichtskarte nach der Zahmen Hölle. Die hat Rolf zwar eingezeichnet, aber der Weg ist in der Natur so unscheinbar, dass man ihn nicht mit dieser Karte findet. Wir wollten aber weiter zur Wilden Hölle. Mit den meisten meiner Mitwanderer war ich schon an dieser Stiege, aber es macht jedes mal wieder Spass, da durch zu klettern. Oben angekommen, war als nächstes Ziel der Carolafelsen eingeplant, um eine Sicht in Richtung Altendorf, Mittelndorf und Falkenstein zu genießen. Leider mussten wir auch hier den Felsen mit mindestens zwei Dutzend Gleichgesinnten teilen.

Heilige Stiege - defekt

Heilige Stiege – defekt


Heilige Stiege - defekt

Heilige Stiege – defekt

Da wir gut in der Zeit langen, haben wir bei einen Abstecher auf dem Zurücksteig noch einen Blick von ganz oben in den Heringsgrund geworfen. Zum Abschluss ging es dann über die Heilige Stiege wieder ganz nach unten. Die Heilige Stiege ist doch etwas in die Jahre gekommen; einige Eisenstufen sind der Meinung beweglich zu werden, was vorallem abwärts fatale Folgen haben kann, im unteren Teil sind einige Holzstufen mehr als morsch oder fehlen gleich ganz und das Eisengeländer am unteren Ende der Stiege verabschiedet sich auch aus seiner Verankerung.

Mühlrad in der Schmilkaer Mühlenbäckerei nach vier Glas Bier

Mühlrad in der Schmilkaer Mühlenbäckerei nach vier Glas Bier


Biergarten Mühlenbäckerei Schmilka

Biergarten Mühlenbäckerei Schmilka


In Schmilka sind wir nicht an der Mühlenbäckerei mit angeschlossenem Biergarten vorbeigekommen. Eigengebrautes Bier kostet 3.40 Euro (0.4 Liter, hell oder dunkel). Schmeckt sehr gut und verleitet zu mehr. Der Biergarten war voll, hat aber auch genügend Stehplätze und am Wochenende gibt’s Livemusik.

Meinen Mitwanderern hat die Wanderung sehr gut gefallen, kommen auf jeden Fall wieder (bisheriger Rekord lag bei 35 Personen) und ich werde mir wieder eine gute Tour einfallen lassen. Auf den Bildern ein paar Impressionen von der Wanderung und komplett bei Youtube.



3 Gedanken zu „Frühlingswanderung – Durch das Schwarze Loch und die Hölle

  1. Ja, sehr schöne Tour und schön geschrieben. Grade das Steilerwerden der Aufstiege und das Gemurre, wenns mal zwischendurch runter geht, kommt mir bekannt vor 🙂
    Aber am Video hab ich was zu meckern – 00:50 Vorspann in einem Video von 03:39 Gesamtlänge ist ein wenig zu lang. Auch noch mit Bildern von anderen Stellen, nö nö. Tut das Not?

  2. Kann ich mich meinem “Vorredner” nur anschließen 🙂
    Ganz kleiner Hinweis (oder Bitte) zum nächsten Blogbeitrag: Vor dem Weiterlesen-Tag ein Bild einfügen. Das sieht optisch besser aus – im Blog. 😉

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