(K)Eine Insel mit zwei Bergen

Heute wieder mal ein schöner Wandertip von meiner Seite – mittel-anstrengend und auch für alle Höhenangstgeplagten und Stiegenverweigerer geeignet 😆 .

Die Wanderung beginnt am Beuthenfall. Wir überqueren die Kirnitzsch und bestaunen gleich rechts Richters Born, eine kleine Quelle. Dann geht es den Dietrichsgrund hinauf, wir folgen der Markierung „Grüner Strich“. Der Weg führt an einem schönen Felsüberhang (rechts der Straße) vorbei.

Hinterer Heideweg

Hinterer Heideweg

Nach etwa 500 Metern zweigt rechts der Vordere Heideweg ab, der den Wanderer zum Bloßstock (Häntzschelstiege & Zwillingsstiege) führen würde. Wir gehen noch ein Stück weiter und biegen dann rechts über einen unscheinbaren Steg in den Wald ab. Der Hintere Heideweg führt uns durch ein kleines Tal ansteigend hinauf zum Königsweg (auch Untere Promenade genannt).

Wer jetzt doch lieber eine „richtige“ Stiege gehen möchte, sollte sich nun der Wolfsstiege (auf dem Königsweg ein Stück nach rechts und dann der Kennzeichnung „Kletterzugang“ folgen) oder der Wolfsfalle zuwenden, um Höhe zu gewinnen und auf die Obere Affensteinpromenade zu gelangen.

Alle anderen gehen auf dem Königsweg nach links bis zum nächsten Abzweig und steigen über den Friensteinaufstieg zur Oberen Promenade auf. Egal welchen Weg man gewählt hat – warm ist einem nun sicher geworden. Für eine Rast eignet sich der Frienstein hervorragend, der Schwindelfreie geht um selbigen herum bis zur Idagrotte, die anderen nutzen die Felsterrasse an der Nordseite.

Nach der Pause geht es weiter auf der Oberen Promenade Richtung Winterberg, wir folgen immer noch dem „Grünen Strich“. An schönen Felsformationen vorbei, z. B. der Gruppe „Siegfried / Bergfried“, erreicht man nach einigen Windungen die Winterbergspitzen und den Winterbergaufstieg. Im Zuge der Nationalparkgründung wurde der ursprüngliche Kehrenweg in der Felskerbe durch einen Treppenaufstieg ersetzt, die alte Wegführung ist jedoch noch immer gut erkennbar. Auch bergseitig führte der Kehrenweg weiter bis zum Winterbergpavillon. Heute muss man an einer anderen Stelle dorthin aufsteigen, doch vorher sollte man noch einmal nach links auf eine große Felsterrasse gehen, die einen wunderschönen Ausblick Richtung Osten (Großer Zschand) gewährt.

Winterbergpavillon

Winterbergpavillon

Nun sucht man rechterhand einen Kletterzugang und steigt diesen, vorbei an der „Winterbergscheibe“, zum genannten Pavillon auf. Der Pavillon wurde zu Ehren eines hier getöteten Hirsches zu Zeiten des Kurfürst August (der Erste) errichtet. Leider versperren Bäume jegliche Aussicht von hier.

Jetzt ist etwas Wegegespür erforderlich – man sollte vom Pavillon aus nahezu gerade bergwärts gehen, um den im Jahre 2015 wieder freigegebenen Oberen Fremdenweg zu erreichen. Sieht man an einem Baum den grünen Bergpfadpfeil, so hat man ihn gefunden :-). Es geht noch ein Stück bergauf, jedoch nicht ganz bis auf den Gipfel des Kleinen Winterbergs (501 m), und dann auf einem wunderschönen Wanderweg in südöstliche Richtung weiter.

Nachdem man an der Kreuzung Reitsteig / Fremdenweg wieder „zivilisiertere“ Regionen erreicht hat, geht es nun zum Großen Winterberg. Man folgt von nun an am besten der Markierung „Roter Punkt“. Nach einigen Wegeabzweigungen steht uns die letzte Hürde bevor – weitere einhundert Höhenmeter bis auf die Basaltkuppel des Großen Winterbergs (552 m). Ist man dann oben angekommen, hat man sich die Einkehr samt Bierchen redlich verdient. Nach der Stärkung kann man dann noch den Aussichtsturm erklimmen (46 Stufen bis zum Turm + 66 Stufen im Turm; 1 Euro Eintritt!). Auch wenn die Aussicht nach einigen Seiten durch Bäume beschränkt ist, lohnt sich bei guter Sicht diese Investition allemal – ich konnte bis zum Isergebirge schauen.

Im Eishaus

Im Eishaus

Bevor es dann an den Abstieg nach Schmilka geht, kann man noch einen Blick in das Eishaus werfen, dort präsentiert der Nationalpark geballtes Wissen zu Wald und Holz.

Wir folgen nun der Winterbergstraße (Roter Punkt) bergab. Wer es eilig hat, kann nun bald rechts abbiegend den Bergsteig erreichen, der auf kürzestem Wege nach Schmilka führt. Doch empfehlenswert ist der Besuch der Klipphornaussicht ein paar Hundert Meter weiter. Von hier hat man einen herrlichen Rundblick über das Elbtal und die linkselbischen Steine bis ins Erzgebirge.

Doch damit ist der letzte Höhepunkt der Tour abgearbeitet, es geht nun weiter auf der Winterbergstraße talwärts. Nach mehreren Serpentinen biegen wir dann links ab in den Erlsgrund, der uns schneller als die Straße ins Elbtal führt. Am Ortseingang von Schmilka treffen dann Bergsteig, Erlsgrund und Winterbergstraße wieder zusammen. In Schmilka kann nun ein letztes Bier, Eis oder auch Kaffee & Kuchen genossen werden, bevor man sich an Bord der Fähre zum Bahnhof begibt.

Eine kleine Bildergalerie zur Wanderung:
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Noch ein Tip für Weitwanderer: Wem die erläuterte Strecke noch nicht genügt, kann diese mit der von uns am nachfolgenden Sonntag gemachten Wanderung kombinieren. In Kurzfassung: Start in Bad Schandau am Fähranleger – Markt – Zaukensteig & -promenade – wahlweise steiler Weg über Ruine Schomburg oder flacherer über Wieckpromenade & Neuweg – Panoramaweg (Gelber Punkt) über Altendorf und Mittelndorf (Einkehrmöglichkeit) – Wechsel auf den Schaarwändeweg (Grüner Strich) und Abstieg ins Kirnitzschtal zum Beuthenfall. Viele wundervolle Aussichten auf dem Panoramaweg machen diese Wanderung zu einem „Highlight“!

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