Die Kreise schließen sich

karls-ruhe

Das Holztier an Karls Ruhe

Da haben wir wieder den Unterschied zwischen gut und gut gemeint. Für die Stadtverwaltung ist das recht beschämend und vom Nationalpark darf man keine Rücksicht auf historisches Kulturzeugs erwarten, siehe historischer Winterbergaufstieg – nur eines ist da eben auch schon wieder komisch – am Winterberg muss der historische Weg verfallen, weil an den alten Buchen keine Schneidarbeiten zur Wegesicherheit durchgeführt werden dürfen – die historische alte Luthereiche kann man aber komplett wegschneiden – um Hallo! – eine Aussicht frei zu schneiden – !!! – an den meisten anderen Aussichten im Nationalpark, ob historisch oder nicht, kann dagegen kaum mal ein Birkentrieb oder eine gakelige Fichte weggeschnitten werden ??? wobei ja doch eigentlich die Fichten aus dem Nationalpark vertrieben werden sollen – also da ….. mmmmppfffffh!

Naja, hinterm Kurhaus war jedenfalls kein Museum und auch an den schicken Wegweiserstelen ist es nicht ausgewiesen (Hallo, Schandau! Du musst schon die Leute auf dein Museumchen hinweisen.) – also stromab – Park – Straßenbahn – Eiszeitgrenzstein – und da steht es auch an der schicken Stele angeschrieben – Museum – rein (3 €, mit Gästekarte 2,50 €, Mensch, ein richtiger Schnäppchentag, aber so werden die auch nie reich und die Befürchtung ist berechtigt, wie wir später hören werden) – ich wusste nicht wie späte es war und frage “Wie lange haben Sie denn noch geöffnet?” – Anwort “Bis Sie durch sind. Unten ist die Geschichte des Sächsischen Klettersports, oben zur touristischen Geschichte in der Sächsischen Schweiz und nebenan die Wustmannausstellung.” – “Soso”, sag ich, die moench-bad-schandau-1Freundlichkeit frech ausnutzend, “… da bringen Sie uns doch dann einen Kaffee rauf.” – da guckt mich die nette Frau an (war ich zu frech? denk ich) und sagt: “Ja, das kann ich machen, ich hab aber nur noch 1x Milch.” – Leute, das war Klasse, da sagt man Danke! Also Klettergeschichte angucken – endlich kann ich dem echten Mönch vom Mönch mal gegenüberstehen – die Gans von der Gans war auch da und auch der originale Falke vom Falkenstein – dann gabs unten noch, weil Tisch dort, den Kaffee (0,50 €, auch ohne Gästekarte, nee, die werden hier nicht reich) – oben dann lauter interessantes Heimatzeug, kunterbunte Themenmischung, wie sich das gehört – besonders anregend fand ich die Sesseltrage für den Touristentransport vom Wasserfall über beide Winterberge und das Prebischtor nach Herrnskretschen (19 Mark – nach meiner laienhaften Schätzung könnte das heute etwa 300-400 € entsprechen – ob sich heute noch Leute dafür tragen lassen würden? Ich glaube schon! Müsste nur angeboten werden.) – im neuen Anbau dann die Wustmannausstellung – Na Wustmann, kennt ihr doch! – Nee? Ich auch nicht – lerne aber nun, war offenbar ganz schön bekannt (nur wem?) und hat einiges geschaffen – geh ich wahrscheinlich nochmal hin (bei dem Preis) und setze mich nochmal ich die wirklich echt gemütliche Lesecke in der Ausstellung – Ruhe hat man da – wir waren zu dritt im Museum und das waren auch alle Besucher des Tages.

vorschlag

mein Plakatvor-schlag/Bildmontage

Liebe Leute in der Schandauer Stadtverwaltung: Ihr habt da ein besuchenswertes kleines Museum, ihr habt es auch trotz verfluchtem Hochwasser wieder hübsch hergerichtet, das Eintrittsgeld ist bezahlbar, angemessen und sollte auch nicht angehoben werden – aber bitte – ihr müsst doch noch ein paar Euro finden können, um die Besucher und Gäste auf die Ausstellungen hinzuweisen. Das Haus ist nun mal von außen nicht besonders auffällig, auch die Beschriftung nimmt nur wahr, wer schon danach sucht, große Schaufenster kann man auch nicht nachträglich reinkloppen – aber meine Güte – zuerst mal gehört an ALLE Infostelen ein Hinweis, an jedem Zimg_5584ugangsweg, an der Straßenbahnhaltestelle, an der Brücke kann man ein Plakataufsteller (Kundenstopper) aufstellen und das gleiche bunte Plakat nochmal in ganz groß an die freie Wand unter der Wustmannüberschrift – so, dass die Leute schon an der Straßenbahn neugierig werden was der Indianer da zu suchen hat – also Bitte! Daran kanns doch nicht scheitern.

Ich war dann ganz erleichtert, dass wir ziemlich genau 17:00 raus sind und den Feierabend der netten Frau nicht strapazieren mussten. Im Städtchen noch eine Pizza und ein Eis – an den Bushaltestellen nochmal über die seltsamen “donnertag-FREITAG-samstag-Schilder” wundern – im Mühlchen Saunabesuch (0 €, ist im nicht ganz billigen Mühlchen inkl.), ganz neu – ganz schick – duftet nach Holz – dann noch ein “Bernstein” vom Fass (wir verschweigen den Preis, aber er ist es wert, so ein img_5690Erdbeerduft aus einem Bierglas, so ein fruchtig-malziger, nur leicht gehopfter Genuss – eigentlich unbezahlbar) – mitgebrachtes Speckfett auf frisches Kümmelbrot mit krachender Kruste aus der Mühlenbäckerei – und wir lauschen in der Mühlenstube dem Lichtbildvortrag von Frau Bigge, die uns vom alten und neuen Schmilka, der Mühle, dem Bäcker, dem Guten Bier in den Wänden (ätsch – ich weiß jetzt woher der Name kommt) erzählt – wir kommen ins Gespräch – die Frau Bigge war auch schon mal (soweit ich das verstanden habe) Leiterin des kleinen Museums, kennt die Synnöve Wustmann (Tochter von Erich Wustmann), ist auch noch Nachlassverwalterin des Schriftstellers und beide sind im verlinkten Artikel erwähnt – und man wundert sich, wie sich so, auf fast wundersame Weise manche Kreise schließen.

Originalrechte der Bildmontage: Studio S Dresden und Andrea Bigge

2 Gedanken zu „Die Kreise schließen sich

  1. Wir haben uns erstmal in der Touriinfo nach dem Museum erkundigt. War dann auch zu finden und für uns noch billiger: 4€ (Familienkarte). Und es waren auch mehr Besucher – nach uns vieren kamen noch zwei 😉
    Auch uns haben die Ausstellungen gut gefallen, ein Besuch ist wirklich zu empfehlen.
    Und ein bissel mehr Werbung fürs Museum und eine bessere Ausschilderung würden den Besucherzahlen sicher guttun…

Schreibe einen Kommentar