Vom Dampfwandern

Die samstägliche Rosenkammwanderung war mit 20km anstrengend und um dem diesbezüglichen Berichterstatter etwas mehr Erholungszeit zu verschaffen, schieb ich mal einen Kurzbericht vom sonntäglichen Dampfwandern dazwischen.

Wie schon erwähnt, wollte ich immer schon mal eine kurze Dampferfahrt machen. Nur auf dem Schiff wäre mir aber für längere Zeit langweilig. In eine Wanderung eingebunden schien es mir jedoch sehr passend. die Pirna

Mit der S-Bahn hatten wir die PIRNA schon überholt und nachdem wir die Schiffstickets erworben hatten, kam sie auch in Wehlen angeschnauft. Schönes Schiff und blitzende Maschine. Schön gemächlich ging die Fahrt stromauf an den Gründen für die Wanderung, auch am Wartturm und der Basteibrücke vorbei. Basteibrücke

Und weil wir genau so gemächlich wandern wollten, ging es nicht gleich auf den Haldenweg hinauf, sondern den Radweg ein Stück und dann direkt in den Hirschgrund. Wegen zuwenig Sonne und zuvielen Leuten verzichteten wir auf ein Picknick am Steinernen Tisch und stiegen gleich wieder im Griesgrund ab. Diesmal fanden wir auch den richtigen Weg in den Tümpelgrund und erst im sowieso eindeutigen Bereich fanden wir ein erstes Bergpfadzeichen. Die sind doch sehr sparsam eingesetzt ;-), aber mit einer guten Karte und etwas Vorinformation findet man sich schon zurecht. Auf einer vorgeschobenen Felsnase bot sich dann auch genügend Sonne und Sitzgelegenheit um mit vorzüglichem Blick auf die Elbe das Picknick abzuhalten und den Glühweinkocher anzuwerfen. Jaa, eine Thermoskanne mit fertigem Glühwein wäre bequemer, ist mir aber nicht stilgerecht genug, obwohl widerum das Fauchen des Kochers schon etwas nervt. Ein Leisebrenner wäre mit dem inzwischen aufgefrischten Wind allerdings komplett überfordert gewesen und ein echtes Feuer wäre zwar 100% stilgerecht, aber absolut, nee wirklich nicht. Man kann eben nicht alles haben. Weiter in den Tümpelgrund. Die nun zu überwindende Holzleiter und eher noch die darüber liegenden Stufen stellen von oben kommend doch eine kleine Herausforderung dar, werden aber problemlos bewältigt. Die zwei Kletterer mit ihren gefühlten acht Frauen in genausoviel Altersgruppen waren bei der Frage nach dem sich gabelnden Weg keine echte Hilfe. Das wäre der Tümpelgrund, meinten die. Solche Leute glauben eben auch, dass sie schon im Geschäft wären, wenn sie einen Fuß auf der Treppe zum Bäcker haben. Kennen nur ihren Kletterfelsen, wissen nicht, dass der Grund noch 500m länger ist. Egal. Endlich im Tümpelgrund schien es mir, dass er im Gegensatz zu 2011 aufgeräumter, aber schwerer zu begehen war. Ich bilde mir ein, damals lag mehr Totholz herum und man kam besser in die Engstelle der Otto-Beyer-Schlucht, wo übrigens eine Beschriftung aus der Kategorie “Schöne Schilder” prangt. schönes SchildDas ganze Gegenteil ist dann das Uhu-Schild, das auf die Sperrung aufgrund Horstschutz hinweist. Der informierte Besucher weiß das sowieso und erst recht, weil am unteren Zugang das gleiche Schild steht. Da von oben aber kein uninformierter Besucher kommen wird, ist das Schild also unnötig. Kategorie seltsame Schilder eben.

Bemerkenswert fand ich, dass der Grund, oder genauer gesagt der Moment, wo man aus der dunklen Spalte in den lichten Kessel tritt, bei diesem Besuch nicht den gleichen Zauber hatte, wie beim letzten Besuch. Es fehlte die Sonne. Damals war es ein sehr starker Kontrast, aus der dunklen, feuchten, kalten und etwas unheimlichen Felsspalte in den hell und grün strahlenden Felsenkessel zu treten. Das war regelrecht zauberhaft. Diesmal stand aber die Sonne einfach schon zu niedrig. Man sollte also etwas früher am Tag und besonders auch früher im Jahr, also gleich nach Ende der Sperrzeit, ab 15. August den Tümpelgrund besuchen. Oder bei ganz nebligem Wetter. dann ist es vielleicht auch wieder ganz was Besonders.

Nun gut, auf dem Rückweg bemerkte man noch zahlreiche Pilze, Pilzdie man natürlich stehen lässt und statt dessen an der Steinbruchkante und der Schwarzbergaussicht vorbei nach Wehlen auf- und absteigt, um schließlich auf dem Markt noch zu Zwiebelkuchen, Federweißem, Eis und Bonbons aus der ansässigen Manufaktur zu kommen. Lakritze-Erdbeer ist übrigens eine vollkommen ungewohnte, aber sehr empfehlenswerte Geschmacksrichtung. Echt lecker. Und für Interessierte der Hinweis: Beim Imbiss am Bahnhof, direkt vor der Schranke, da ist der Federweiße günstiger und der Zwiebelkuchen schmeckt auch noch viel besser. Nebenbei ist auch der Platz irgendwie gemütlicher. Da müss mer nochma hin….. 🙂

2 Gedanken zu „Vom Dampfwandern

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