Wenn ich denke, …

… ich brauch keine Karte mitnehmen, weil ich einen Weg ja schon einmal gegangen bin, so erweist sich das immer wieder als Irrtum. Ob bei der letzten Wanderung eine Karte geholfen hätte bleibt aber aus herbstlichen Gründen unsicher, wie wir sehen werden.
Schauen wir mal zurück, auf den herrlich goldenen Oktober.
Auf der Mattscheibe springt Rolf Böhm über die Bärenfangwände und ich denke, ja,BaeFaWae-Boeses Horn da wär‘s wirklich schön. Der Blick so, der Herbstwald, die Sonne und bisschen Nebel vielleicht.

Alle Wetterfrösche hatten zumindest für vormittags noch Regen gemeldet und beim Start in Chemnitz war‘s auch etwas nieselig. Die nächtliche Zeitumstellung ausnutzend waren wir eine Stunde früher als gewöhnlich an der Neumannmühle, der Parkplatz war erst 1/3 voll und obendrüber war’s bewölkt, aber trocken. Also los und weils nur eine kleine Runde sein sollte (SU 16:48), gleich die Zschandstraße hoch und ganz korrekt am Gernzonenschild vor der Westelschlüchte vorbei. War auch gut so, denn keine 100m weiter kommt uns ein Mutzibaschi entgegen, dessen Insassen wir nunmehr doppelt freudig zurückgrüßen konnten. 😆    
Die Bärenfangwändestiege hatte ich zwar als steil in Erinnerung, aber einige Steilstufen doch schon wieder vergessen. Da kommt man dann richtig auf BaerenfangwaendestiegeBetriebstemperatur. Auffällig war, dass der Aufstieg inzwischen sichtbar stärker begangen wird und durch die steile Hanglage macht die Erosion sich leider sehr bemerkbar. Ob wir dort mal als IG einen Einsatz anbieten? Viel Technik wird es nicht brauchen, nur Löcher und Rinnen auffüllen und ein paar Schwemmhölzer einsetzen.
Na egal, erstmal zur Aussicht. Nee, erstmal über den schmalen Steg – oder? Och – der glänzt ja heute auch noch so feucht und schwankt unter den zierlichen 60 weiblichen kg schon erkennbar. Soll ich da mit dem doppelten Gewicht drüber? Nein, ich steige daneben runter. Die Aussicht selbst war prima, die Sonne war rausgekommen, aber zu windig zum Winter-Lorenz-Großsteinrasten. Rückzu ging‘s dann über’n Steg, da stand die Sonne anders und er glänzte nicht so. 😳
Weiter sollte es dann an der Marienhöhle vorbei zum Winterstein gehen. Und hier schlug der Herbst das erste Mal zu. Denn dazu hätten wir auf dem gehackten Weg bleiben und an einer Stelle scharf nach rechts hinten abbiegen müssen. Aber erstens bin ich im Bewusstsein der vermeintlichen Ortskenntnisse ohne Karte unterwegs, zweitens ins Gespräch vertieft und drittens hat der Herbst eine zwar wunderbare, aber Herbstlaub unteneben auch sehr gleichmäßig gefärbte Decke aus braunem Herbstlaub obenLaub über alle Wege gelegt. So war der schmalere Weg nach rechts hinten ohne die nötige Aufmerksamkeit nicht zu bemerken, der viel breitere Weg ging aber aber noch gut erkennbar geradeaus weiter.

Irgendwann fiel dann doch auf, dass der Wald nicht so aussah wie erwartet und dass wir an irgendeinem Abzweig vorbeigelaufen sind. Spätestens am Katzenstein war das dann ganz klar und wir sind im Heringsloch runter um dann unten an den Wänden zum Winterstein zu gelangen. War auch ein schöner Weg und ein besonders eigentümliches Bild war ein ganzer Grund mit Bogenbirkenvom Schnee gebeugten Bogenbirken. Was werden die wohl beim nächsten Nassschnee machen?

Weiter unten kam noch genau so eine Abbiegeschikane, wodurch wir noch an der Bärengrube vorbeigeleitet wurden. Die müsste übrigens auch mal ausgeschaufelt werden, damit die echte Tiefe erkennbar wird. Wer meldet sich?  😕

Den Aufstieg zum Wintersteingipfel ließen wir dann solidarisch weg, weil einer Begleiterin doch etwas zuviel Luft um den Leiterausstieg wehte. Rechts um die Ecke war aber auch ein schönes Plätzchen um eine Kanne Glühwein heiß zu machen. BSchildgröteeschwingt haben wir dann den Winterstein nocheinmal knapp umrundet, eine Riesenschildkröte  gesehen und durch die immer wieder schöne Spitzsteinschlüchte die Runde vollendet.
Da war der Wald übrigens noch ohne die Spuren der „Erntemaschinen“, die wir vielleicht im nächsten Bericht an dieser Stelle „bewundern“ können. 😥

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