Umweltminister Kupfer und Sachsenforstchef Braun äußern sich zu Kritik der Stiegenfreunde

Hauptsache der Gewinn stimmt! Der Staatsbetrieb Sachsenforst zieht eine positive Bilanz für das Geschäftsjahr 2013. Noch nie seit Gründung konnte man so viel Geld erwirtschaften – Einnahmen von 65,9 Millionen Euro stehen Ausgaben von 55,2 Millionen Euro entgegen – umterm Strich bleibt also ein positives Ergebnis von 10,7 Millionen Euro. Das wertet der Sachsenforst als Erfolg seiner Arbeit.

Im Geschäftsjahr habe man laut Pressemitteilung über fünf Millionen junge Bäume für den Waldumbau gepflanzt, darunter vor allem Rotbuchen, Eichen und Weißtannen. Hingegen seien im Sächsischen Staatswald im Jahr 2013 1.050.000 Kubikmeter Holz eingeschlagen worden.

Hauptgrund für die ansprechende Bilanz ist vor allem der steigende Holzerlös im Zusammenhang mit hohen Holzpreisen und die weiterhin anhaltende Nachfrage der Holzverarbeiter. Die gute Ertragslage führe nach Darstellung des Sachsenforsts dazu, dass man mit dem Waldumbau gut voran komme.

Im Radiosender MDR Sachsen äußerte sich der Chef des Sachsenforst, Prof. Hubert Braun, nun auch direkt zu den Vorwürfen der IG Stiegen- und Wanderfreunde und verteidigte den Holzeinschlag im Nationalpark Sächsische Schweiz. Man müsse den Waldumbau gerade mit der Fällung von Fichten nun stärker vorantreiben, handle jedoch nicht nach Profitvorgaben. Dies hatte die IG dem Staatsbetrieb und der Nationalparkverwaltung im Zusammenhang mit den Holzeinschlägen des vergangenen Winters vorgeworfen.

Auch Umweltminister Frank Kupfer von der CDU äußerte sich zur Kritik der Stiegenfreunde und findet zwar Verständnis für die Aufregung, meint aber, dass die Wege nicht vorrangig zur Erholung da seien, sondern um sie zu nutzen – und das vor allem forstwirtschaftlich. Frank Kupfer sagte dem Radiosender, dass ihm die Zerstörung der Wanderwege zwar ebenso missfalle, aber die Wege zulasten der Staatskasse wieder hergestellt werden.

4 Gedanken zu „Umweltminister Kupfer und Sachsenforstchef Braun äußern sich zu Kritik der Stiegenfreunde

  1. Spazieren gehen ist ein Nebenprodukt und diese Worte aus dem Munde eines Umweltministers. Wie heute schon in der SZ steht, Sachsen verdient am teuren Nadelholz.Ein Wirtschaftsfaktor egal ob in einem Nationalpark oder im Eibenstock.

  2. Stelle man sich das also mal vor: Da sagt ein sächsischer Umweltminister Kupfer: Wanderwege sind nicht zum Wandern da! Hört hört, würde es da im Parlament heißen!

    Frank Kupfer: “Die Wege sind da, um Wald zu nutzen!” Aha. Na ich warte schon auf die Gegendarstellung. Gern auch bei uns hier, Herr Kupfer!

  3. Vielleicht gelänge es ja (mit zugegeben höherem Aufwand) die Wege erst gar nicht in Autobahnen zu verwandeln.
    Es böte sich auch an, sich ein Bild eines so zerfahrenen Weges einzustecken. Und dies dem nächsten Ranger, der einem beim Wandern auf alten, vorhandenen, aber ach so gesperrten Pfaden abgreifen will, hinzuhalten. Dann mal das Foto auf den Waldboden neben den Schuhabdruck legen und um Aufklärung und Nachlass bitten. Wenn der gemeine Wanderer bis Schuhgröße 54 roundabout 75 Öre für solch sträfliches Tun zahlt, wieviel zahlt dann ein Harvester mit Radgröße 600/55 auf 27 Zoll?
    Es ko… (erbricht mich streng) an!

  4. Ach so, die Wege im Nationalpark sind für die Forstfahrzeuge da und nicht für die Wanderer. Jetzt ist alles klar! Darf ich als Wanderer nun gar nicht mehr hingehen oder muss ich neben dem Weg laufen? Ach so, darf ich ja auch nicht … also bleib ich doch besser zuhause (oder fahr woanders hin). Mission accomplished, würde Herr Bush wohl dazu sagen.

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