Taubenschlucht statt Gelobtbach

Eigentlich war ja am Sonntag eine IG-Wanderung am Gelobtbach vorgesehen und ich hatte mich auch schon drauf gefreut, weil neu für mich. Der Startpunkt war ideal für eine Bahnanreise, aber auf einer Achse des Bösen hat sich die DB und die CVAG verschworen. Mein gewohnter 07:02 fährt neuerdings sonntags nicht mehr. Ich soll jetzt schon 06:30 am Bahnsteig stehen. 🙁 Der Bus zum Bahnhof fährt aber Sonntagfrüh  nur 1x pro Stunde und zwar 05:20 . 🙁 Neenenee! Da müsst ich ja 04:30 aufstehen. Dann tuts mir leid und wenn ich schon mit dem Auto fahren muss, dann gemütlich.

Und der Berg ruft – der Pfaffenstein ist noch nicht ganz erkundet und die Taubenschlucht … Königstein
„Der Anfang war schnell gemacht, doch dann tauchten die ersten Schwierigkeiten in Form enger Durchlässe und luftiger Klettereien auf. Doch als schwierigste Aufgabe sollte sich das Ersteigen des letzten Felsblockes in der Schlucht erweisen. Dummerweise war Umkehren an dieser Stelle auch keine wirkliche Option mehr – also Augen zu und durch!“

So beschrieb Karsten auf seiner Heimatseite den Aufstieg in der Taubenschlucht und wenn der lithotrophe Karsten so schreibt, dann war’s wahrscheinlich wirklich nicht so einfach. Aber neugierig darf man doch mal sein und gucken kostet nicht viel, also los.
Taubenschlucht von untenVon unten recht hübsch anzusehen und ähnlich wie die Riegelhof zu begehen. Bis zu dem Block vor dem Grün kamen wir gut, schönes Steigen. Aber dann? Rechts war klar aber um aufrecht an diesem vorstehenden Zacken vorbei zu kommen, hätte man das Hinterteil erschröcklich weit in die Luft schieben müssen – ohne Henkel für die Hände und 5m Luft. Und um unter dem Block durchzukrabbeln waren wir einfach zu groß – in allen drei Dimensionen.
Na dann eben wieder runter und im Uhrzeigersinn auf dem Kletterzugang weiter und in ein paar Spalten reinschnüffeln. Aber alle irgendwie unangenehm, feucht, steil, dunkel. Hinter der Orgelpfeifenwand, den Hauptwanderweg schon links in Rufweite, gings dann offenbar hoch. Aufstieg hinter OrgelpfeifenwandSpreizen, ein paar grüne Stufen, Seilhilfe vom Vorsteiger, dann um etliche Winkel und Ecken, durch Spalten und Höhlungen und schon stehen wir – vor einem Abgrund? Hoppla, falsch abgebogen, also zurück, durch Spalten und Höhlungen weiter hinauf, den Abgrund umgehend und wir stehen auf einem herrlichen Sonnendeck am Fritschfels und nach noch ein paar schönen Wegbiegungen und ein wenig Auf und Ab schauen wir plötzlich von oben in die Taubenschlucht.  Taubenschlucht von oben Ha! Stinkefinger! Wir hatten die schwierige Stelle quasie weiträumig umgangen. Im Vollkontaktwandern, wie wir das mal nennen wollen. Dann Pflichtbesuch bei Barbarine, Ruinenbesuch, Händewaschen und Radler am Turm, Falkenhöhle auch endlich besucht, Luftballon, Nixensee, Klammweg runter, Nasse Schlucht kurz reingeschaut und dann wollten wir mal nach der Etagenhöhle suchen. Aber das war nicht erfolgreich und das Gelände dort sehr unwegsam, viel Bruchholz und offenbar wenig besucht. Eine kleine höhlige Boofe haben wir gefunden, aber nichts größeres. Man findet auch keine Informationen im Netz. Kennt die Ecke niemand?

Der beschriebene Kletterzugang von der Orgelpfeifenwand zur Taubenschlucht wird bei bestem Kletterwetter wahrscheinlcih nicht mehr so ruhig sein, aber ansonsten ist es ein schöner und empfehlenswerter Weg. Und der Rückwegesrand war wunderschön geblümt. Hornveilchen

7 Gedanken zu „Taubenschlucht statt Gelobtbach

  1. Die Taubenschlucht hab ich mir natürlich auch angeguckt. Also mit mittelschwerem Rucksack da hoch – hossa 😀 war ne grenzwertige Erfahrung. Aber ich hab auch durchs Loch gepasst. Nur das es nach dem Loch an dem Block noch nicht wirklich vorbei war mit der Schwierigkeit. Ich mußte quasi mit Rucksack um den abschüssigen Fels robben und mich dann über den Block hochschieben. Ein Seil zum Rucksacknachholen oder ein Kletterpartner hätte die Sache schon sehr erleichtert :). Die Stelle am Fritschfels hab ich glaub ich auch gefunden. Ich habe noch 2 weitere Abstiegsmöglichkeiten, von der Nassen und Taubenschlucht abgesehen gesehen. Eine endet nahe dem bequemen Aufstieg und eine andere führt im Einschnitt daneben runter und man muß durch eine enge Felsspalte und dann durch eine kleine Höhle klettern. Ich habe über 700 Fotos gemacht falls es einen interessiert. 🙂 Achja, und ich habe bemerkt das jemand an einer bestimmten Stelle eine Eisenklammer abgebaut hat im Vergleich zu diversen Fotos im Internet 😉

  2. Hey, ich war bis gestern 3 Tage auf dem Pfaffenstein und hab jede Spalte, Höhle und Eisenklammer erkundet 😉 Diese Etagenhöhle paßt von der Lagebeschreibung genau auf so ein Loch wo ich reingestiegen bin. Da gabs auch mehrere Etagen, allerdings hab ich kein Höhlenbuch oder sowas gefunden, vielleicht hab ich auch noch einen Durchschlupf in der Höhle verpasst. Ich bin allerdings vom Nadelöhr rechts auf dem Kletterzustiegspfad um den Pfaffenstein gegangen, vorbei an dem Gedenkkreuz von einem abgestürzten Kletterer und dann in dem nächsten Kessel, ich glaub einer vor der Nassen Schlucht war ein Loch im Boden mit einer Birke direkt daneben. Ich denke mal das wird die Höhle gewesen sein. Dann weiß ich jetzt sogar auch den Namen 🙂

  3. Ja der Pfaffenstein ist eine tolle Gegend wo man so einiges entdecken kann.
    Es führt ein kleiner sichtbarer Pfad genau ans Mundloch des Unteren Höhlenteils. Bevor du in den Kessel der Nassen Schlucht gelangst geht, links eine kleine Pfadspur ab, ca. 300m dann hast du den unteren Eingang der Etagenhöhle erreicht.
    Wenn du dich belesen willst musst du mal im Höhlenführer vom Heimatbuchverlag Michael Bellmann rein schauen.
    Ps.: Viel Spaß beim suchen.

  4. Da hat sich also wieder mal einer getraut … Den 2.Aufgang, den ihr dann genutzt habt, bin ich abgestiegen (resp. angesprungen) – mich da hoch zu hieven, hätte ich keine Lust! Die Höhlen gehe ich irgendwann noch mal an, bin ja literarisch jetzt besser gerüstet! Und dann gibt es natürlich auch eine Beschreibung für euch!

  5. Umkehren kann man schon an der Stelle kurz vor dem Ausstieg auf das Pfaffensteinplateau. Nach einem Winterausflug durch die Taubenschlucht bei dem ich auch auf ein kurzes Stück Seil angewiesen war, hatte ich genau dieses bei meinem zweiten Ausflug mit zwei Damen vergessen. Das Seil lag zwar gut sichtbar neben dem gepackten Rucksack, aber blieb eben liegen. Allein konnte ich nun schlecht da hochkrabbeln. Wir sind dann praktisch die gesamte Taubenschlucht wieder abgeklettert. Nicht zu empfehlen für “normale” Wanderer…

  6. Und wieder hat sich das Mysterium der Parallelwelten im Elbi gezeigt : Heerscharen von wander-und erholungsfreudigen Familien stürmen lautstark Gasthof und Barbarine und selber trete ich durch einen Spalt, gehe ein paar Stufen tiefer und bin………weg. Ich höre und sehe nichts mehr außer eine Falkenkolonie (!) beim Gruppenkunstflug. Allerdings gab es auch kleine anhängliche Zeitgenossen.;-) (Ixodida)

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