Auch außerhalb unserer Sächsisch-Böhmischen Schweiz gibt es ansehnliche
Sandsteingebiete, die ohne Zweifel besuchenswert sind. Gemeinhin wenig bekannt ist die Bürgstein-Schwoikaer Schweiz. Anfang August habe ich das Gebiet an 1 Tag zusammen mit einem Dresdner Wanderfreund in Augenschein genommen. Und… Vorweggenommen: Es ist ein großartiges Gebiet! Alte Burgstätten, Höhlen, Aussichtspunkte und Kletterfelsen sind eng aneinander gereiht.
Daher haben wir es auch kaum auf 12 km geschafft – zu oft lud ein Wegpunkt oder Aussicht zu genauerer Inspektion ein.
Die Rundtour starteten wir in Bürgstein („Sloup v Chechach) direkt am Wahrzeichen dieses Gebietes:
Die Burg Bürgstein, auch Einsiedlerstein genannt. Leider schafften wir an diesem Tag nicht, die Burg samt innerer Gemächer zu besuchen. Von außen macht diese über die Jahrhunderte ausgebaute Felsanlage einen sehr imposanten Eindruck.
Gegenüber liegt der Wachstein mit einer Gaststätte und Aussichtsturm. An dessen Fuße findet man eine beachtliche Naturbühne.
Durch den Buchengrund hindurch abwärts gehend galt unser nächster Halt der alten
Burg Schwoika. Die liegt etwas abseits und ist kaum markiert.
Im Gegensatz zu anderen sächsischen oder böhmischen Raubschlössern ist diese
Feste noch gut erhalten. Das liegt daran, dass die Burg vor 100 Jahren noch als Ausflugsziel und Aussichtspunkt genutzt wurde, inklusive hölzerne Befestigungen. Heute ist leider nur das 1. Obergeschoss begehbar; das „Dach“ wäre nur mittels einer Leiter erreichbar, die wohl auch vor einiger Zeit noch als Hilfsmittel zum Aufstieg gedient haben muss. Früher konnte man über einen Balkon die obere Treppe erreichen und hinauf steigen.
Nun ging es wieder hinauf auf das Felsmassiv der Schwoikaer Felsen. Oben laden herrliche Aussichten zu einer Rast ein. Z.b. das „Matterhorn“. Von den Felsklippen herab ergibt sich ein freundliches Panorama(link). Felder, Wiesen und sanfte Hügel dominieren das Landschaftsbild. Die vor uns liegenden exponierten Felsen und –klippen lassen die Füße nicht still stehen. Ein wenig herumgeturnt, das ein oder andere Gipfelbuch wehmütig im Blick..
Und weiter geht’s… Zur Betgrabenkapelle. Stufen im Fels dürfen auch nicht fehlen. Überhaupt zeichnet sich das Gebiet durch viele ausgehauene Felsen und Höhlen aus. Da haben sich die Ureinwohner damals recht viel Mühe gemacht. Die in Stein gehauene Felsenkapelle im sog. Betgraben entstand im 18. Jh. unter Gräfin Kinsky. Es war im 19.Jh. Ein bedeutender Wallfahrtsort. Oberhalb an einer Felsgruppe noch ein Fels, den man innen besichtigen kann. Vielleicht früher ein kleiner Ausschank?
Fortan führt uns die Wanderung zum Basaltberg Slabitschken. Typische Basaltsäulen steigen auf dem Gipfel empor. Auf dem Rückweg nach Bürgstein über die Bürgsteiner Felsen taten sich noch einige nette Aussichten rtg. Norden und Osten auf, wo der nahe Kleis und das Lausitzer Gebirge den Horizont abschließen.
Massentourismus ist uns während dieses Hauptreise-Samstags nur direkt um Einsiedlerstein und Wachstein in Sloup begegnet. Immerhin hatten die kompletten Länder D und CZ Ferien.
Auf den Großteil der gut markierten Wegen kam uns hingegen nur wenig Wanderer „in die Quere“.
Ein Zeugnis über den eher geringen Bekanntheitsgrad dieser böhmischen Ecke.
Weitere sehenswerte Ziele sind z.B. Samuels Einsiedelei oder etwas weiter nördlich das Tal der Einsamkeit. 2-3 Tage sollte man sich eigentlich schon für das Gebiet Zeit nehmen. Es ist zwar kleinräumig – aber gespickt mit ‚Merkwürdigkeiten‘ im Sandstein.
Noch ein Hinweis zur Anreise: Von Dresden sollte man mit dem Auto 2 Stunden einplanen. Das Gebiet befindet sich 3 km südöstlich von Novy Bor (Haida) und ist über gut ausgebaute Landstraßen zu erreichen.
Ja schön isses schon, aber wie schon gesagt, man müsste sich in der Nähe einquartieren und mind. zwei tage bleiben, denn für eine Tagesreise ist das wenigstens für mich viel zu weit. Ich war sowieso verblüfft, dass der Sandstein so weit ins böhmische Hinterland reicht.
Das haben wir auch so gemacht. Wir hatten eine tolle Pension in Kreibitz gebucht und sind am 2. Tag nochmal dort herum gewandert.
Vielen Dank Markus. Klingt wirklich sehr interessant. Sehr schöne Fotos.
Dank an Dich für den schönen und interessanten Exkurs ins Böhmische!