Unterwegs mit den Höhlenforschern

An der Schleiffsteinhöhle

An der Schleiffsteinhöhle

Am vergangenen Sonntag waren Markus und ich von M. Bellmann zum „4. Sächsisch-Böhmischen Höhlenfreunde-Treffen“ eingeladen. Das Zielgebiet dürfte den meisten IG-Mitgliedern bekannt sein (oder sollte dies spätestens in 2 Wochen sein …) – es ging ins Bahratal. Am Parkplatz an der ehemaligen Gaststätte „Waldburg“ (ehem. Bhf. Langenhennersdorf) sammelte sich ein stattliches Grüppchen Höhlenbegeisterter; neben Michael Bellmann dürften den meisten auch Daniel Fluegge und Hartmut Landgraf persönlich oder namentlich bekannt sein.

Zuerst stiegen wir querwaldein auf den Wanderweg „Gelber Strich“ hoch Richtung Bahratal und dann linkshaltend den „Hohlen Weg“ weiter. So gelangten wir zum „Schleiffstein“ mit der gleichnamigen großen Höhle, die wir bei Markus’ Führung letztes Jahr schon besucht hatten. Hier hielten wir uns einige Zeit auf und erkundeten das gesamte Felsgebiet. Markus und ich „entdeckten“ eine kleinere Höhle, die sich als bereits von Hr. Winckelhöfer markiert herausstellte. Daniel entdeckte eine weitere, augenscheinlich bislang unbekannte und recht enge Höhle.

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Wir bewegten uns dann langsam weiter talaufwärts. Zunächst an der Bahratalwand vorbei, hier versuchte ich mich am Einstieg in die „Bücherkammer“ – war aber zu eng. Einige Gruppenmitglieder gingen hier auch am Fels klettern. Wir zogen noch weiter bis zum Lagerplatz kurz vor der allseits bekannten verfallenden Hütte. Auch hier schwärmten wir aus und erkundeten eine doch recht hohe Anzahl von Höhlen. Neben der von Markus so getauften und letztes Jahr mit Höhlenbuch versehenen „Bahrataler Stiegenkammer“ krochen wir auch in die „Feuerbüchse“, die „Brennstoffkammer“ und eine nicht namentlich bekannte Höhle, die zwei Etagen aufwies (oben S1, unten S5!). Die Befahrung der „Trockenkammer“ durch Markus wurde leider durch das zu enge Mundloch verhindert. Einige weitere, teils extrem enge Höhlen wurden von Daniel und anderen sehr schlank gebauten Teilnehmern befahren.

Zum Abschluss erkundeten wir noch das Steinbruchgebiet oberhalb der genannten Hütten, hier wurden jedoch nur einige löchrige Felskammern entdeckt.

8 Gedanken zu „Unterwegs mit den Höhlenforschern

  1. Ach, ich Depp. Jetzt beim 5.x lesen begreife ich erst die Wandschale 😎 Nicht Schale, wie Schüssel, sondern Schale wie bei der Zwiebel. Abgespaltene Wandschale ist also ein Stück schalenförmig von der Wand abgespaltener Fels mit hohl dazwischen. Also eher vertikal und nicht ein schüsselartiger horizontaler Hohlraum – ja, manchmal dauert es eben etwas länger 🙂

  2. Zur Namensgebung
    Feuerbüchse: Weil das Mundloch gegenüber einer großen Feuerstelle liegt.
    Brennstoffkammer: In dieser wird im Mundlochbereich das Holz für die Feuerstelle gelagert.
    Wandschale: Gebogene Raumform. Am besten mal zum Vergleich den Namensvetter in den Nikolsdorfer Wänden besuchen. (östlich vom Wolfsgrund; beim Rolf die “Abgetrennte Wand” [eigentlich ein kl. Fehler, da der Zusatz “-höhle” fehlt] suchen; beim “A” das Höhlenzeichen). Ist mit Geleucht und in sehr leichter Kletterei für jeden machbar.

  3. Klasse, gefällt mir, wenn nur meine Beklemmung nicht schon beim betrachten der engen Spalten so groß wäre. Aber am besten sind doch die Namen. 🙂 Wie kommt man denn auf Feuerbüchse, Brennstoffkammer oder Wandschale?

  4. Die Höhlen rund um die “Schleifsteinhöhle” wurden 1989 von den Boulderern, die das Gebiet seither recht exzessiv nutzen, entdeckt. Die Höhle mit der Hinterlassenschaft von der HFG Dresden nennt sich “Kleine Schleifsteinhöhle”. Wirklich neu entdeckt wurde am Sonntag die Dachkammer samt engem Zustieg der “Kalten Küche” (S 3). Das zweietagige Objekt nahe der “Stiegenkammer” wird nun als “Kleine Wandschale” geführt, da die obere Kammer in ihrer Form sehr an die “Abgetrennte Wandschale” in den Nikolsdorfer Wänden erinnert. Zudem wurde in der von Markus entdeckten “Wendelgrotte” ein Höhlenbuch untergebracht.

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