Nasse Schlucht (Pfaffenstein)

Pfaffenstein, Nasse Schlucht  –  Stiegenpate André R. (Sel)

Die Stiege ist als Bergpfad 2015 neu ausgeschildert worden (schwarzes Dreieck auf weißem Grund) und damit für jedermann offiziell begehbar. Der Weg ist seit mehr als 100 Jahren eine alternative Aufstiegsmöglichkeit zum Pfaffenstein. Etwa in der Mitte zwischen Aufstieg zum Nadelöhr und dem Bequemen Aufstieg gelegen, kann der trittsichere Wanderer das Plateau des Pfaffensteins erreichen.

Wenn man vom Parkplatz Pfaffendorf zum Pfaffenstein über den Betonweg wandert, wendet man sich an der großen Hinweistafel nach rechts und folgt dem Weg zum Bequemen Aufstieg. An der dritten Holzbank am Weg geht ein deutlich sichtbarer Pfad links in den Wald (Schild “Naturschutzgebiet” mit Hinweiszeichen Bergpfad). Man folgt den an den Bäumen angebrachten schwarzen Dreiecken (Bergpfad) immer geradeaus bergan bis zur “zufällig” umgefallenen Birke auf dem Hang.
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Diese Birke muß man übersteigen oder umgehen. Das ist sehr einfach, weil schon Anfänge eines neuen Pfades erkennbar sind. Der weitere Weg nach oben ist deutlich sichtbar. Man kommt bald auf einen kleinen Platz, wo links ein Felsblock steht, den man umrunden muß für den weiteren Weg. Damit auch diesen Weg nicht jeder findet, wurde eine Menge Kleinholz aufgeschüttet, einfach drübergehen.
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Wer jetzt Angst vor nassen Schuhen hat, sollte umkehren. Die alten, in den Sandstein geschlagenen Stufen, sind mittlerweile eine kleine Wasserkaskade geworden. Glatt und vermoost, aber gut begehbar. Bei Frost jedoch eine sehr gefährliche Stelle! Ansonsten sollte man mit 1 bis 3cm Wasserhöhe rechnen.
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Diese Stufen steigt man hinauf und folgt dem Weg nach oben. Dieser endet auf dem Zugang Bequemer Aufstieg, kurz vor der Gastwirtschaft.
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Die Ansichten während des Aufstiegs sind traumhaft, vor und nach der Birke lohnt es den Bergpfad (deutlich sichtbar markiert) links und rechts des Weges abzulaufen. Der Lohn sind schöne Aussichten und ein bleibender Eindruck von den herrlichen Felsen des Pfaffensteins. Für den Aufstieg allein sollte man etwa 30 Minuten einplanen (ohne Seitenwege). Ich empfehle, sollten Kinder dabei sein, das diese mindestens 10 Jahre alt sind.

Im Abstieg ist diese Stiege auch zu meistern, allerdings sollten unsichere Personen an den Sandsteinstufen (Wasserkaskade) gesichert werden. Der Weg ist auch von oben als Bergpfad markiert. Auf dem Weg sind einige wenige Absätze zu bewältigen, die etwa einen Meter hoch sind und fast immer sehr nass. Man sollte also die Hände zum Klettern frei haben und Matsch nicht scheuen. (28.02.2016)

Allgemeine Informationen:

Übernachtungsmöglichkeiten gibts direkt in Pfaffendorf in verschiedenen Gästehäusern und Privatunterkünften.

Oben auf dem Pfaffenstein sorgt ein Restaurant fürs leibliche Wohl mit excellenter und preislich angemessener Küche. Informationen unter http://www.pfaffenstein.com/  Wer eine gute Karte vom Pfaffenstein sucht, kann die sich von dieser Seite kostenlos herunterladen. Die Öffnungszeiten stehen auf der Internetseite der Gaststätte und sind auch an der großen Hinweistafel vor dem Aufstieg übers Nadelöhr zu lesen.

Die einzige offizielle Boofe am Pfaffenstein zum Übernachten ist die Steinerne Scheune. Rechtzeitiges Erscheinen sichert den Platz. In der Felsgruppe haben bis etwa 10 Schlafsack-Übernachter Platz, ohne das es eng wird. Feuermachen, Müll hinterlassen oder Krach ist dort definitiv unerwünscht! Zur Boofe kommt man, indem man vor dem Aufstieg zum Pfaffenstein (Nadelöhraufstieg) sich links hält, also entweder die Feldstraße entlangläuft oder den kleinen Weg links durch den Wald nutzt.

An der Bellohöhle ist durch gewerblich organisierte “Führungen” ständig großer Andrang. Leider wird durch solche gewerblichen Tätigkeiten die Natur unwiederbringlich sehr schnell extrem stark geschädigt bis zerstört. Und nicht nur am Pfaffenstein!


Aufstiegsmöglichkeiten auf den Pfaffenstein:

  • Nadelöhr (lange Treppe)
  • bequemer Aufstieg (einfach)
  • Nasse Schlucht (wie oben beschrieben)

Es gibt noch andere Aufstiegswege (Orgelpfeifenwand, Taubenschlucht, über Höhle “Vogelnest”, Wirtsstiege …), die jedoch Klettererfahrung voraussetzen und zum Teil extrem gefährlich sind.  Weitere Möglichkeiten bleiben den Kletterfreunden vorbehalten.


aktuelle Begehungen (“Kontrollgänge”):

13.10.2018

Durch den trockenen Sommer ist die Nasse Schlucht auch lange Zeit sehr trocken gewesen. Langsam wirds wieder feuchter. Und das ist gut so, schließlich wachsen dort seltene Moose und Farne. Von oben (also vom Plateau des Pfaffensteins) findet man die Nasse Schlucht ohne gute Ortskenntnis inzwischen nicht mehr. Kein Trampelpfad oder ein gut sichtbares Zeichen weisen den Weg. Aber von unten ist die Schlucht einfach zu finden und immer noch eine schöne Alternative zu anderen Aufstiegen. Die anderen (Touristen)Aufstiege sind in perfektem Zustand.

07.11.2017

Die Nasse Schucht machte ihrem Namen alle Ehre, es war echt nass! Sonst alles wie bisher: Die Touristensperre liegt noch, die Steighilfe war weggeräumt (habe diese wieder aufgestellt). Ein paar Touristen waren am Schimpfen als ich plötzlich aus der “Wildnis” oben am Hauptweg auftauchte. Doch als ich das Zeichen “Kletterpfad” erklärte, waren sie wieder beruhigt. Also nochmals: Die Schlucht kann offiziell begangen werden! Zeichen sind unten und oben genügend vorhanden.

01.01.2017

Es waren überraschend viele Menschen unterwegs am Neujahrstag. Die Gaststätte auf dem Pfaffenstein glänzte mit hervorragendem Essen und Service. Das Wetter war einmalig schön.

Die Schlucht war wie erwartet stark vereist. Es floss jedoch immer noch Wasser übers Eis, was eine Begehung ohne Sicherung unmöglich machte. Eis und Wasser sind zwar sehr schön anzusehen, aber eine extrem gefährliche Kombination. Rund um den Pfaffenstein sind alle Wege und Pfade gut begehbar, sämtliche Wandertafeln und Hinweispfeile in tadellosem Zustand. Die Bergpfade sind begehbar, der Hauptstrom der Wanderer begrenzte sich auf die bekannten großen Wanderwege.

14.08.2016

Keine Veränderungen. Wegmarkierungen sind excellent, die Stiege gut begehbar. Auf Grund der relativ nassen Witterung war die “Treppe” ein kleiner Wasserfall. Einfach Schuhe und Strümpfe ausziehen und hochlaufen…

07.05.2016

  • Wege sind gut begehbar
  • diverse “Touristensperren” wurden wieder verstärkt, also querliegende Birken und aufgeschüttetes Astwerk
  • Nebenpfade sind recht zugewuchert
  • diverse Steighilfen (Äste an hohen Stufen) sind weg

Eine Begehung setzt auf Grund der nun fehlenden “Steighilfen” schon ein wenig Geschick voraus. Da es an den gewissen Stellen extrem nass und glitschig ist, ist bei ungeübten Personen ein Abrutschen möglich. Wer sich die Kletterei (und das Einsauen der Kleidung) nicht zutraut, sollte an diesen Stellen unbedingt umkehren. Trotz diesen kleinen Einschränkungen ist dieser Zugang zum Pfaffenstein eine Empfehlung.