
Foto dient nur der Veranschaulichung (temporäre Sperrung der Zwillingsstiege 2014)
Eine Verschwörungsgeschichte
Wie an dieser Stelle schon mehrfach angesprochen, ist derzeit im Nationalpark die (Borkenkäfer-) Hölle los. Insbesondere in der Hinteren Sächsischen Schweiz sind in den letzten drei Jahren großflächig Fichtenbestände dem kleinen gefräßigen Sechsbeiner zum Opfer gefallen – bedingt durch die große Trockenheit in den Jahren 2018 und 2019 waren/sind die angelegten Monokulturen eben sehr anfällig.
Erste Sperrungen wegen toter Fichten und daraus resultierender Umsturzgefahr bzw. wegen bereits umgestürzter Bäume bestehen bereits seit dem Frühjahr 2019 (siehe z.B. hier: https://www.sandsteinwandern.de/wandern/?p=21695). Auch der Königsweg nahe des Friensteins und der Reitsteig am Thorwald sind bereits seit 2019 offiziell gesperrt. Im Herbst 2020 kamen viele weitere Wege, insbesondere zwischen Weberschlüchten, Thorwald und Kirnitzschtal dazu. Dort ist inzwischen ein großes Waldareal praktisch vor Wanderern „verkehrsberuhigt“. (Mehr dazu z.B. hier: https://felsenheimat.de/2020/11/23/exkursion-ins-sperrgebiet-thorwald/)
Zuletzt wurde dann noch auf Anordnung der Stadt Sebnitz der untere Teil des Großen Zschands gesperrt (siehe hier: https://www.sandsteinwandern.de/wandern/?p=22818), so dass praktisch das gesamte Tal des Großen Zschands kaum noch erwanderbar ist. Wann dies wieder möglich sein wird, steht derzeit in den Sternen … denn der NP hat ja angeblich keine Kapazitäten zur Beräumung.
Inwieweit alle diese Sperrungen berechtigt sind, kann ich persönlich nicht beurteilen, da ich aufgrund eines anderen kleinen Mistviehs mir leider nicht selbst ein Bild machen kann. Worüber ich mir aber auch von zuhause aus ein Bild machen kann, ist das virtuelle Abbild unseres Sandsteingebirges im Internet. Dazu muss ich nochmal kurz etwas weiter ausholen: Letztes Jahr wurde im Nationalpark die Stelle eines „Digitalbeauftragten“ ausgeschrieben und anscheinend vergeben (siehe z.B. hier: http://sandsteinpfade.de/2020/07/23/die-npv-im-netz/). Vorher „glänzte“ die Webseite der NPV meist durch Unaktualität und monatelangen Stillstand – seit Sommer 2020 ist dort etwas mehr Bewegung drin und beispielsweise die Rubrik „Aktuelles“ meist doch aktuell. Das ist das Positive.
Andererseits werden seit letztem Jahr massiv Zensurversuche, u.a. bei Youtube, betrieben. Alle Videos, die nach Meinung der NPV nicht ganz „koscher“ sind, werden nach und nach markiert bzw. entsprechend kommentiert – ein wild herausgepicktes Beispiel hier: https://www.youtube.com/watch?v=2oLJlnbyIRA. Glücklicherweise geht das Ganze noch nicht soweit wie bei angeblichen „Corona-Fake-News-Verbreitern“, die gleich mal auf staatliche Anweisung von Google gelöscht und/oder gesperrt werden.
Desweiteren geht auch der Kleinkrieg im Bereich „Kartographie“ in eine neue Runde. Nachdem bislang nur der durch seine Detailkarten der Sächsisch-Böhmischen Schweiz bekannte Kartograph Rolf Böhm insgeheimen Schikanen seitens der NPV ausgesetzt war, wird derzeit (von wem ist allerdings unklar) auch in den Online-Kartenwerken gelöscht, z.B. sind bei OpenStreetMap alle momentan gesperrten Wege im Bereich Großer Zschand/Thorwald komplett gelöscht worden (und nicht nur als gesperrt markiert) Siehe hier, Stand 15.02.21: https://www.openstreetmap.de/karte.html?zoom=16&lat=50.89527&lon=14.32428&layers=B000TT. Nur die Kletterzugänge sind noch erhalten und enden derzeit im Nichts …
Was für mich nur zwei Möglichkeiten zulässt: Entweder hat der Digitalbeauftragte doch nicht soviel Ahnung vom Fach und es müssen die Wege nach einer Wiedereröffnung wieder zeitraubend eingearbeitet werden – oder die NPV weiß bereits mehr als wir und WILL diese Wege gar nicht wieder öffnen…!? Ist der Plan ein neues „Totalreservat Thorwald“? Hier sollten alle Betroffenen (Tourismus, SBB, …) ein waches Auge haben!
edit by Admin: Ich mag keine Blogbeiträge ohne Foto 😉