Ein Teil des historischen Fremdenweges zieht sich unterhalb des Großen Winterberges von der Kreuzung am Katzenstein bis zur Staatsgrenze und weiter hin.
Dieser Wegabschnitt diente während der vier Wochen des Großbrandes in der Sächsischen Schweiz als wichtiger Zugang für die Feuerwehren. Allerdings mussten die Kameraden den Weg erst mühsam frei räumen, weil er schon vor Jahren durch eigens gefällte Bäume verbarrikadiert wurde. Einzig, um Wanderer fern zu halten.
Und während die Folgen des Brandes noch lange nicht ausgestanden sind und der Ministerpräsident Orden verteilt, hat die Nationalparkverwaltung nichts Besseres zu tun, als den Weg erneut unpassierbar zu machen. Wieder wurden zahlreichen Bäume gefällt und in den Weg geworfen.
Falls es also erneut brennen sollte, beginnt das Spiel von vorn.
Statt über die Forderung, Rettungswege frei zu halten (unter anderem von einer Bürgerinitiative und vom Sächsischen Bergsteigerbund erhoben) auch nur zu diskutieren, wurden wieder vollendete Tatsachen geschaffen.
Zur Erinnerung: als es im Zuge der Borkenkäferinvasion darum ging, einige Bäume vorausschauend zu fällen, hat die Nationalparkverwaltung das abgelehnt. Begründung: so etwas sei in der Kernzone aus „naturschutzfachlichen Gründen“ nicht möglich. Jetzt geht es plötzlich doch. Nur eben nicht, um Wanderer zu schützen, sondern, um sie auszusperren.
Als IG Stiegen- und Wanderfreunde protestieren wir energisch gegen dieses selbstherrliche Handeln. Wir schließen uns den Forderungen an, solche wichtigen Rettungswege frei zu halten und nicht aus ideologischen Gründen zu sabotieren.
Die Verwaltung des Nationalparks muss sich nicht wundern, wenn ihr Rückhalt in der Bevölkerung zusehends schwindet.
Manche, so scheint es einmal mehr, sind eben gleicher.