Legal auf verbotenen Wegen

 

100_8711Es sollte ein kleines Protestevent werden, die Begehung, oder zumindest Besichtigung, der Kehren am Kleinen Winterberg.Was aber letztlich zu verblüffen wusste, war weniger die grimmige Kampfentschlossenheit der IG, als die ungewohnte Flexibilität der Nationalparkverwaltung.

Denn zunächst erwarteten uns zwei Ranger, flankiert von zwei Polizisten, was nichts Gutes erahnen ließ.
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Weit gefehlt! Denn die Ranger hatten eine Kiste Forstarbeiterhelme im Gepäck und meinten, wir wären jetzt (aus Sicherheitsgründen gut behelmt) eingeladen zu einer kulturhistorischen Exkursion auf den Winterbergkehren. Verhört? Man hätte es glatt glauben können, nach den vielen Jahren der einseitigen Verbote.100_8713Aber mitnichten, flankiert von den beiden Rangern konnten wir in aller Ruhe den historischen und sonst gesperrten Weg begehen. Die Sache mit den Helmen war dabei natürlich ein besonderer Gag, unterstrich sie doch den offiziellen Anlass für die Wegsperrung: Gefahr von Holzbruch von oben.

100_8706Selbst Axel, sonst ein rotes Tuch in der Nationalparkverwaltung, konnte in aller Ruhe eine geplanten Schilder “Kulturdenkmal” aufstellen.

100_8715Wie lange die stehen bleiben, sein einmal dahingestellt.

Dennoch: ein Maß an Flexibilität und Entgegenkommen, welches für diese Behörde völlig neu ist. Sollte hier Umdenken stattfinden? Solle man kulturgeschichtlich Interessierten demnächst zumindest partiell die gesperrten Wege öffnen? Wir werden sehen.

Alle Bilder: Karsten

Waldzerstörungen im Nationalpark Sächsische Schweiz – IG Stiegen- und Wanderfreunde fordert personelle Konsequenzen

Bei Waldarbeiten in der hinteren Sächsischen Schweiz ist das Tal des Goldbaches zwischen Saupsdorf und dem Kirnitzschtal praktisch zerstört worden. So hinterließen die Forstmaschinen bis zu 1,70 Meter tiefe Furchen, der dadurch ausgespülte Schlamm zerstörte das Bett des Goldbaches. Wurzeln gesunder Bäume wurden irreversibel geschädigt. Einheimische und schützenswerte Arten wie etwa die Weißbuche wurden gefällt, um Platz für die Forstmaschinen zu schaffen. Auf Teilen wurde der Weg mit gebietsfremden Granitschotter befestigt.



Die verantwortliche Nationalparkverwaltung hat damit – zum wiederholten Male – gegen ihre eigenen Bestimmungen in eklatanter Weise verstoßen. Denn in der Nationalparkverordnung heißt es eindeutig: „Im Nationalpark sind alle Handlungen verboten, die zu einer Zerstörung, Beschädigung, nachteiligen Veränderung des Schutzgebietes oder seiner Bestandteile oder zu einer sonstigen erheblichen Störung führen.“ Explizit verboten ist es danach auch, Pflanzen oder den Boden zu beschädigen sowie Wege wesentlich zu verändern.



Verbote, die scheinbar nur für die Besucher, nicht aber für die Verwalter des Nationalparks gelten. Die jährlich gebetsmühlenartig wiederholten Versprechen des Nationalparkchefs, Waldarbeiten mit Fingerspitzengefühl und nur bei festen Bodenverhältnissen durchzuführen, haben sich einmal mehr als hohle Phrasen erwiesen.



Als IG Stiegen- und Wanderfreunde fordern wir hier personelle Konsequenzen. Die Verantwortlichen, so scheint es, begreifen den Nationalpark als Nutzholzplantage, die ohne Rücksicht auf Verluste ausgebeutet werden darf. Sie sind hier fehl am Platz.

Käsetour mit Wanderpapst

Manuel Andrack, seines Zeichens ungekrönter deutscher Wanderpapst und obendrein IG-Mitglied Nummer 99, war mal wieder in der Gegend. Die ganze Veranstaltung war von einer Käserei gesponsert. Fast 12 000 Wanderlsutige hatten am Gewinnspiel teilgenommen, 20 von ihnen durften jetzt ein Stück Sächsische Schweiz kennenlernen.

Start war in Wehlen, an der Kirche. Und die IG war natürlich mit drei Teilnehmern vertreten, offiziell engagiert als “Wanderguides”.

IMG_0008 Start in Wehlen, mit IG-Vertreter, Manuel Andrack und der Marketing-Beauftragten der Käserei.

Es war eine recht anspruchslose Runde geplant: Wehlner Grund, Höllengrund, Bastei, Schwedenlöcher, Rathen. Also nichts besonderes. Allerdings konnten wir mit unserem Vorschlag, doch noch einen Abstecher durch die Teufelsschlüchte zu machen, offene Türen einrennen. Nach anfänglicher Skepsis – man weiß ja nie, wie so eine Gruppe zusammengesetzt ist, sind dann aber fast alle mit auf den schönen Rundweg gekommen. Auch wenn die obligatorischen Wanderstöcke hier mehr im Wege als hilfreich waren – alle sind tapfer durchgekommen.

IMG_0011 Meister Andrack muss den Kopf einziehen.

Und waren durchweg begeistert ob dieses wild-romantischen Stück Natur.

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