Wenn man es mit eigenen Augen nicht gesehen hat, dann mag man es fast nicht glauben. Die Interessengemeinschaft der Stiegen- und Wanderfreunde hat eine Wanderung in der Hinteren Sächsischen Schweiz durchgeführt. Dabei ging es auch durch das ehemals wunderschöne, alte und gut erhaltene Lindengründel.
Doch nun hat, bis in die streng geschützte Kernzone hinein, der Harvester gewütet und all das, was einst beschaulicher und ruhiger Wald war, durchwühlt und zerstört. Mit aller Kraft und vom Nationalpark unterstützt und gefördert, ist von einem ehemals wunderschönen Weg, in der letzten Ecke des Nationalparks, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, nun nichts mehr übrig. Da, wo sich die Natur selbst überlassen sein soll, holt der Nationalpark Holz aus dem Wald und zerstört alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Dabei wurde unter anderem auch ein massiver Sandsteinklotz, der am Wegesrand lag, zerschlagen und in tausend Teile zerstückelt. Auf gut deutsch gesagt, handelt die Nationalparkverwaltung bzw. deren ausführende Kräfte gesetzeswidrig. Der Nationalpark zerstört sich selbst mit massivstem Harvestereinsatz an Stellen, wo die Natur einem strengen Schutz unterliegt.
Zudem lag unweit, von wenigen Fichtenzweigen verdeckt, ein offener Dieselkanister, in dem noch einige Liter des Kraftstoffes waren. Wäre dieser ausgelaufen, wäre auch an dieser Stelle der Waldboden nachhaltig geschädigt worden. Hier hätte man dann etliche Meter abtragen müssen, gar nichts auszudenken, was das zu bedeuten hätte …
Die Bilder, die nun folgen, sprechen für sich. Was bitteschön bringt uns der Nationalpark, wenn solche Zerstörung der Natur gefördert wird. Wirtschaftswald kann so aussehen – aber was hat das im Nationalpark zu suchen? Herr Butter, Chef der Nationalparkverwaltung, muss ein Machtwort sprechen: Will er den Nationalpark erhalten, müssen solche Aktionen verboten werden. Was ist mit den Heiligen in ihren bequemen Bürostühlen, die den Naturschutz predigen und solche Aktionen zulassen? Könnt ihr des Nachts noch schlafen und euch morgens im Spiegel anschauen, wenn ihr solch massive Waldzerstörung gutheißt? Jeder, der diesen massiven Harvesteraktionen nichts entgegen setzt, ist ein Verräter der Ideale der Naturschutzbewegung! Ihr solltet euch schämen, liebe Nationalparkmitarbeiter.
Christian Helfricht
IG Stiegen- und Wanderfreunde