Der erste Schnee und Mammuts an der Elbe

Das letzte Oktoberwochenende bot ein echtes Kontrastprogramm. Eigentlich war eine etwas größer Runde um die Lorenzsteine geplant, die dann doch etwas kürzer ausfiel.  Winterwald am Großen Lorenzstein Der weihnachtlich verschneite Wald war zwar zauberhaft, besonders durch das leuchtend bunt gefärbte Herbstlaub zwischen dem weißen Schnee, aber der böige Winde mit den ununterbrochen herunterklitschenden nassen Schneeflocken war dann doch etwas aufdringlich. Der erhoffte Blick von der Westecke des Großen Lorenzsteins beschränkte sich leider auf ein weißes Rauschen, aus dem nur gelegentlich ein Geisterbild vom Winterstein zu erhaschen war. Dafür gab es bemerkenswerte Details am Wegesrande, wie die Stelzenkiefer und die Pilze, vermutlich kahle Kremplinge, die wirklich in den Löchern der Felswand gewachsen waren. Wir haben uns dann die kalten Nasen und Füße in der komplett ausgebuchten Neumannmühle aufgewärmt. Mit 35 Touris im Dachboden war`s auch schön voll und warm. Das muss man ab und zu mal wieder haben – Sauerstoffübersättigung war jedenfalls nicht zu befürchten. 

Am Sonntag dann plötzlich blauer Himmel, weiße Wölkchen und Sonnenschein. Unten in Rathen war der erste Schnee schon wieder Geschichte und nur die Höhen waren noch weiß betupft. Im herbstlichen Glanz dampfte ein Schaufelradler vorbei, der doch eigentlich schon, laut Fahrplan am letzten Wochenende die letzte Fahrt gehabt haben sollte. Die Wälder um Rathen leuchteten in wunderschönen Herbstfarben.

(*Die Farben der „Indian Summer-Bilder“ sind zwar überzeichnet, kommen aber dem Eindruck vor Ort näher als die Originalaufnahmen.) Auf dem Gamrig gab es einen tollen Rundumblick und den Beweis, dass es früher Mammuts an der Elbe gegeben haben muss. Natürlich ist es ein kritzelhafter Frevel, den Sandstein so zu beschmieren. Aber wer will es einem mitteilungsbedürftigen Frühsteinzeitler übelnehmen? Übrigens ein perfekter Picknick-Gipfel, durch die vielen natürlichen und auch noch terrassenartig angeordneten Sitzgelegenheiten. In der herbstlichen Sonne war das einfach wunderbar.

Auf dem Rückweg durch den Rhododendronpark fanden wir zwei eindrucksvolle Fächerahornbäume(*), deren rotes Laub uns schon vom Gamiggipfel aus aufgefallen war. Wer kann, sollte das schnell noch einmal bestaunen gehen. Vielleicht bleibt das Laub noch ein paar Tage.

Der Schnee ist da – doch die Domstiege lässt auf sich warten!

Hier soll die Domstiege entstehen

Der Schnee hat Sachsen erreicht und auch im Elbsandsteingebirge sind die Gipfel mittlerweile weiß. Grund genug, sich in aller Frühe aufzumachen und eine kurze Tour durchs Gebirge zu starten. Dabei könnte man – so der Gedanke – auch gleich mal nachschauen, ob sich schon etwas im Großen Dom, im Gebiet der Schramm- und Affensteine, getan hat.

Schneebedeckte Baumkronen

Ausgangspunkt ist der Parkplatz Nasser Grund im Kirnitzschtal. Durch besagten Grund steigen wir bei leichtem Schneeregen mäßig bergan. Wir zweigen in den Jordan ab und spüren, wie der Schnee nun langsam mehr wird. Die ersten weißen Ecken bilden sich und wenn wir den Blick nach oben wenden, sehen wir, wie sich die Baumkronen in ein zartes, weißes Kleid hüllen. Vom Jordan geht es links ins sprichwörtliche Sandloch und an der nächsten Biegung erneut links in den Großen Dom. Vorbei am Abzweig zur mächtigen Sachsenhöhle zieht sich der Pfad immer tiefer in den Großen Dom hinein, doch nun heißt es aufgepasst und die Kreuzung in Richtung Domstiege nicht verpassen. Sogleich haben wir die Felswand erreicht und gelangen über die ersten Stufen und eine kleine, zu erklimmende Kerbe, die ehemals mit künstlichen Steighilfen ausgestattet war, auf ein Band, das sich am Fels entlang nach oben zieht. Weiterlesen

Rundwanderung Rathen – Schwedenlöcher – Rathewalde – Rathen

Bild 1: Blick zur Großen Gans

Vom Bahnhof „Kurort Rathen“ startend benutzten wir zunächst die Fähre und liefen dann in den Ort hinein. Am Abzweig zum Amselsee bogen wir nach links in den Amselgrund. Vorbei an der Fischzucht (Foto 1) und dem Eingang zur Felsenbühne erreichten wir den Amselsee, einen kleinen Stausee (Foto 2). Hier könnte man ein Ruderboot mieten und auf dem See umherschippern. Wir wanderten jedoch linksseitig weiter und immer geradeaus Richtung Rathewalde. Bevor der Weg stärker anzusteigen beginnt, biegt links der Wanderweg in die Schwedenlöcher ab [blauer Strich]. Nach Überquerung des kleinen Bachs beginnt es über Treppen steil bergan zu gehen (Foto 3). Nach einigen Minuten erreicht man die Felswände. Am Fels „Schwedenturm“ führt der Weg in die Felsklamm hinein. Über Leitern, Stufen, Plattformen und durch kleine Tunnel geht es in eine faszinierende Sandsteinfelsenwelt. Nach jeder Biegung gibt es Neues zu schauen (Foto 4). Weiterlesen

Der stete Tropfen höhlt den Stein – Wanderung mit der NPV

Wanderung zum WegegebotAlljährlich laden zwei kompetente Mitglieder der Nationalparkverwaltung zur geführten Wanderung zur Wegekonzeption im Nationalpark ein. Die Rede ist von Frank-Rainer Richter, zuständig für die Schutzgebietskennzeichnung und Andreas Knaak, zuständig für die Besucherlenkung im Nationalpark. Zwei harte Hunde möchte man sagen, die sich in die Höhle des Löwen begeben und den drängenden Fragen der Stiegenfreunde Rede und Antwort stehen.

Brandstufen

durch den tiefen Grund

Nach kurzer Begrüßung am Parkplatz Frinzthalmühle geht es zunächst durch den Tiefen Grund, auf einem Weg, den die Nationalparkverwaltung vor ein paar Jahren neu geschaffen hat, um nicht an der Straße entlang bis zum Beginn der Brandstufen laufen zu müssen.

Am Anfang spürt man noch etwas, um es vorsichtig auszudrücken, die Differenz und Zurückhaltung, die möglicherweise auf beiden Seiten besteht, doch die weicht einer ersten, harten Diskussion um den Eulengrund. Die IG Stiegen- und Wanderfreunde hat den Antrag zur Öffnung gestellt, der Nationalpark konnte das Thema noch nicht zielführend behandeln. Hier gilt es dran zu bleiben. Im Zusammenhang mit dem Eulengrund wurde auch das Thema der Wegesicherungspflicht ausführlich diskutiert und festgestellt, dass niemand mit den strengen Vorschriften richtig zufrieden sein kann. Hier gab es auch ein erneutes Angebot der Stiegenfreunde an den Nationalpark Arbeitseinsätze durchzuführen und alte Waldhütten in Schuss zu halten. Weiterlesen

Der Nationalparkgedanke ist überholt!

Kein Durchkommen mehr

Wenn man sich das Gebiet, von dem hier im Blogeintrag zuvor berichtet wurde, eine Woche später noch einmal anschaut, dann fällt einem zunächst folgendes auf: Der Verbindungsweg zwischen Lindengründel und Brückengrund, der vom Harvester massiv zerstört wurde, ist nun überhaupt nicht mehr zu sehen. Nachdem der Harvester abgezogen ist, sind die Holzfäller mit den Motorsägen am Hang aktiv gewesen und haben die Bäume auf den Weg fallen lassen. Wo man sich also eine Woche zuvor nur durch tiefe Harvesterfurchen kämpfen musste, darf man nun über gefallene Fichten klettern und an den Hängen bergan steigen, um überhaupt weiter zu kommen.

Der Bericht, der an die Medien und Naturschutzverbände verschickt und dort auch zum Teil ausführlich behandelt wurde, hat die Nationalparkverwaltung mächtig verärgert. Wir hören, dass es intern bei weitem keinen Konsens gibt, wie man der Lage Herr werden soll. Offenbar hat man sich weitestgehend darauf verständigt, die Sache totzuschweigen und zu warten, bis im sprichwörtlichen Sinne Gras darüber gewachsen ist. Es wäre nicht das erste Mal, dass man eine Thematik, die die Grundfeste des Nationalparks angreift, auf die lange Bank zu schieben versucht und der offenen Diskussion ausweicht. Bis dato gibt es keine offizielle Stellungnahme der Nationalparkverwaltung (NPV) auf die an sie gerichteten Vorwürfe, lediglich Einzeläußerungen des Pressesprechers Hanspeter Mayr auf Drängen der Medienvertreter. Dies ist der Thematik nicht angemessen.

Versteckte Reste des Sandsteinblocks

Doch zurück in die Natur. Schwerer Fichtenduft liegt im Tal, der zerstörte Sandsteinblock liegt unter dicken Zweigen versteckt, als müsste er dem gemeinen Wanderer verheimlicht werden. In der Nähe des Brückengrundes sind die Holzstapel schon auf mehr als 100 Meter angewachsen. Ein Bild, dass sich dem Wanderer in den Kopf setzt und nicht mehr so schnell verschwinden mag. Im Hintergrund lauert der Harvester wie ein Menetekel der Macht, am anderen Ende des Weges, wo vormals der offene Dieselkanister lag, wartet der Forwarder auf den Abtransport der Stämme aus dem schwer zugänglichen Gelände. Weiterlesen