Schläfli-Symbol 5,3

 

Zwischendurch mal was anderes – Wer kennt sie nicht, die berühmten platonischen Körper, zu denen auch der Dodekaeder gehört. Ein Körper von hohem ästhetischen Reiz. 12 Flächen, 30 Kanten, 12 Ecken und alles gleich. Aalles! Gleiche Ecken, gleiche Winkel, gleiche Kanten, gleiche Fächen.     Graf Zahl hätte seine helle Freude daran, hi hi hi hiii.
Das wäre natürlich alles nicht Begründung genug, um das SANDSTEINWANDERNfremde Thema hier abhandeln zu dürfen. Aber der Sandsteinsteinbezug ergibt sich über Rolfs Webseite, wo er vor einiger Zeit einen Bastelbogen für einen Globus in Form eines Dodekaeders präsentierte. Den Bastelbogen aus der virtuellen in die reale Welt zu holen ging recht schnell, aber nun habe ich es auch geschafft, das Teil aus der zweiten in die dritte Dimension zu transformieren und das war, speziell bei den letzten Nahtstellen, eine recht knifflige, eher für schmale Frauenhände geeignete Arbeit. Ganz korrekt ist es mir auch nicht gelungen, aber im Ergebnis ein origineller Spaß. Dodekaeder.Hohnstein liegt am Polarkreis, Struppen und Mittelndorf auf dem Äquator und die Elbe entspringt direkt am Südpol. Allzu kalt kann es dort nicht sein, denn beide Pole sind komplett eisfrei. Dodekaeder SüdpolSchön wäre auf dieser Welt, wie sich die Entfernung Schmilka – Winterberg verkürzt hat. Unschön dagegen, dass man vom Kipphorn nicht mehr so weit blicken könnte, da der Horizontknick recht nahe liegt. Für die demnächst wieder anstehende Doppelsonne* dürfte es aber gerade noch reichen.
Wer nun eine platonische Liebe zu diesen wohlgeformten Körpern entwickelt hätte, könnte sich einen ungewöhnlichen Kalender basteln und ein Gläschen Wein, oder ein anderes geeignetes Mittel sei dazu durchaus empfohlen. Weniger gegen zitternde Finger sondern zur Beruhigung, wenn die Schlussnähte nicht kleben wollen, weil man sie ja nicht mehr von Innen gegendrücken kann. 😉
Etwas überaus Rätselhaftes aus der Antike findet sich dann noch hier und obwohl man aus naheliegenden Gründen an Wagners Subsubkontrabasstuba denken muss, scheint es die Dinger wirklich zu geben.
*Damit hätten wir nun auch noch eine Wanderempfehlung untergebracht, womit das Thema neben der Hauptspur nochmal gerechtfertigt werden soll.

Neue Harvestereinsätze im Nationalpark

Seit Anfang November finden im Nationalpark wieder umfangreiche Waldarbeiten statt. Betroffen sind derzeit Gebiete am Großen Zschand. Am Dienstag dieser Woche konnte ich mir ein eigenes Bild von den Arbeiten machen, im Waldgebiet zwischen Lorenzsteinen und Großem Zschand.

100_5120An den Hauptzugangswegen Lorenzweg (am Abzweig Kl. Zschand) und Spitzsteinschlüchte waren Absperrbänder angebracht, am Abzweig Knorreweg gab es keine Absperrung, nur die übliche Infotafel zu Waldarbeiten im Nationalpark. Alle anderen Nebenwege (auch Kletterzugänge) waren ohne Absperrung. Der Harvester hatte seine Arbeit anscheinend schon erledigt und war weitergezogen; er schickte Sägegeräusche von der gegenüberliegenden Hangseite des Großen Zschands aus dem Bereich E-Flügel / Buschmüllers Räumicht über das Tal. Am Lorenzstein war an diesem Tag nur noch der Forwarder unterwegs.

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Wie sah es nun im Gebiet aus? Der Lorenz-/Knorreweg war beidseitig der Einmündung des Spitzsteinschlüchtewegs durch gefällte Bäume blockiert, die ein mühsames Umgehen erforderlich machten. Auch der halboffizielle alternative Ausstieg aus den Schlüchten war blockiert.

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Beidseitig des Knorreweges führten die unvermeidlichen Rückewege tief in den Forst. Nur zum Teil und meist am Anfang des Weges waren diese durch Reisig ausgepolstert, wie es durch die Nationalparkmitarbeiter immer beschrieben wird. An vielen Stellen waren recht tiefe Spuren in den Waldboden gefahren worden – den Erklärungen der Nationalparkverwaltung (NPV), dass nur bei festem Untergrund (Trockenheit, Frost) gearbeitet wird, spricht das Hohn. Zudem sah ich eine Waldameisenwohnstatt, die nur ganz knapp den Rädern der Erntemaschinen entkommen ist.   Weiterlesen

Wenn ich denke, …

… ich brauch keine Karte mitnehmen, weil ich einen Weg ja schon einmal gegangen bin, so erweist sich das immer wieder als Irrtum. Ob bei der letzten Wanderung eine Karte geholfen hätte bleibt aber aus herbstlichen Gründen unsicher, wie wir sehen werden.
Schauen wir mal zurück, auf den herrlich goldenen Oktober.
Auf der Mattscheibe springt Rolf Böhm über die Bärenfangwände und ich denke, ja,BaeFaWae-Boeses Horn da wär‘s wirklich schön. Der Blick so, der Herbstwald, die Sonne und bisschen Nebel vielleicht.

Alle Wetterfrösche hatten zumindest für vormittags noch Regen gemeldet und beim Start in Chemnitz war‘s auch etwas nieselig. Die nächtliche Zeitumstellung ausnutzend waren wir eine Stunde früher als gewöhnlich an der Neumannmühle, der Parkplatz war erst 1/3 voll und obendrüber war’s bewölkt, aber trocken. Also los und weils nur eine kleine Runde sein sollte (SU 16:48), gleich die Zschandstraße hoch und ganz korrekt am Gernzonenschild vor der Westelschlüchte vorbei. War auch gut so, denn keine 100m weiter kommt uns ein Mutzibaschi entgegen, dessen Insassen wir nunmehr doppelt freudig zurückgrüßen konnten. 😆     Weiterlesen

Es bewegt sich was im Nationalpark

Die Wandersaison in der Sächsischen Schweiz geht mit diesen letzten, verregneten Tagen nun langsam dem Ende zu, doch im Nationalpark stehen die Bänder nicht still. In der Wintersaison werden Waldpflegemaßnahmen durchgeführt, besonders im Revier Hinterhermsdorf ist da viel los. Die Waldarbeiter ackern auf Hochtouren, der Umbau im Naturraum läuft. Forstarbeiten im Nationalpark finden nicht ohne Grund außerhalb der Hauptwanderzeiten statt, da man in dieser kühleren Zeit die Waldböden schont und den Wanderer nicht einschränkt.

Auch anderswo wurde offenbar an den Stellschrauben gedreht. Wie man hört, werden nun vermehrt Notrufrettungshinweise an den Wegetafeln angebracht, damit man im Notfall den Rettungsdienst rufen kann und eine genaue Standortbestimmung ermöglicht wird. Ein richtiger Schritt, den man auch von der böhmischen Nationalparkseite kennt.

Rotkehlweg verhauen

Rotkehlweg verhauen

Unklar bleiben hingegen andere Dinge. Im hinteren Teil des Kirnitzschtals gibt es den Rotkehlweg – ein schöner, ehemals relativ breiter Weg, der aus dem Kirnitzschtal heraus und den Wanderer wildromantisch in Richtung Hinterhermsdorf führt. Der Weg wurde früher offenbar viel genutzt, davon zeugt speziell die massive Trockenmauer im unteren Bereich. Da der Weg aber in der Kernzone des Nationalparks liegt und gleichzeitig nicht markiert ist, darf er laut Nationalparkverordnung, die die Rechtsgrundlage im Nationalpark bildet, nicht begangen werden. Gleichwohl wird der Weg heute noch von vielen Wanderern genutzt, da sich offenbar nicht jeder mit den Prinzipien des Nationalparks anfreunden kann. Die Nationalparkverwaltung greift in solchen Fällen zu einem Mittel, das ihr nach den eigens verordneten Grundsätzen eigentlich nicht zusteht – sie verhaut den Weg, indem Bäume gefällt werden, ehemals gefällte Bäume herangeholt oder Totholz in den Zugangsbereich und/oder Verlauf des Weges gelegt wird. Damit wird das Begehen bzw. Finden des Weges deutlich erschwert. Touristen, die die Ecke des Nationalparks nicht kennen, wird dies nicht auffallen; bei Wanderern jedoch, denen das Gebiet wohl bekannt ist, finden diese Aktionen keine Unterstützung.

Rotkehlweg frei

Rotkehlweg frei

Am Beispiel des Rotkehlweges hat sich ein Katz-und-Maus-Spiel entwickelt, das schöner nicht sein kann. Kaum wurde der Weg durch die Mitarbeiter des Nationalparks verhauen, ist er auch schon wieder von Wanderfreunden beräumt worden. Und Tage später wiederholt sich das Ganze in schönstem Rhythmus. Viermal bin ich dieses Jahr mindestens an der Rotkehle vorbeigekommen – jedes Mal war die Situation eine andere. Zuletzt war der Weg früh noch verhauen, am späten Nachmittag jedoch, als ich den Weg zur Boofe antrat, war er freigeräumt. Was ist da nur los?

Also, es bewegt sich was im Nationalpark. Dies waren nur drei Themen, im Hintergrund gibt es noch viele andere. Einige davon werden in nächster Zeit an dieser Stelle genauer beleuchtet.

Bericht: Christian Helfricht