Rainer Reichstein – Chef der zum Nabu gehörigen Schutzgemeinschaft Sächsische Schweiz – muss seinen Augen nicht getraut haben, als er mal wieder “seinen” Pfaffenstein besuchte. Unbekannte hatten Schilder und alle Infotafeln des imposanten und unter Touristen sehr beliebten Tafelbergs mit schwer zu entfernden Wachsmalstiften verunstaltet, beschmiert und fast bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Zudem wurde an Felsüberhängen Kreide benutzt, um den Elbsandstein zu bemalen – ein Unding, wenn man bedenkt, dass wir es mit zum Teil sehr sensiblen Felsstrukturen zu tun haben.
Und gerade an Überhängen kann man nicht damit rechnen, dass sich die Kreide von selbst abwäscht. Der Pfaffenstein wird von der Schutzgemeinschaft behütet und mit Liebe zum Detail gepflegt.
Mittlerweile wurde ein Großteil der Schmierereien durch die fleißigen Helfer des Nationalparks entfernt, denn hier musste schnell gehandelt werden. Nun steht natürlich die Frage im Raum, wer für solchen Unfug verantwortlich ist. Wer die Bilder von den Verschandelungen gesehen hat, kann nur davon ausgehen, dass es sich um absolute Gegner des Naturschutzes in der Sächsischen Schweiz handelt. Ob hier gezielt die Schutzgemeinschaft getroffen werden sollte, bleibt bislang ungeklärt. Man kann sicher geteilter Meinung über den Nationalpark sein, aber eine derart schwerwiegende Sauerei kann nur das Werk von absoluten Idioten sein, die sich ob ihrer Dummheit schämen sollten.