Beschämend! Unbekannte beschmieren Schilder am Pfaffenstein

Beschmiertes Schild

Beschmiertes Schild

Rainer Reichstein – Chef der zum Nabu gehörigen Schutzgemeinschaft Sächsische Schweiz – muss seinen Augen nicht getraut haben, als er mal wieder “seinen” Pfaffenstein besuchte. Unbekannte hatten Schilder und alle Infotafeln des imposanten und unter Touristen sehr beliebten Tafelbergs mit schwer zu entfernden Wachsmalstiften verunstaltet, beschmiert und fast bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Zudem wurde an Felsüberhängen Kreide benutzt, um den Elbsandstein zu bemalen – ein Unding, wenn man bedenkt, dass wir es mit zum Teil sehr sensiblen Felsstrukturen zu tun haben.

Der imposante Pfaffenstein

Der imposante Pfaffenstein

 

 

 

 

Und gerade an Überhängen kann man nicht damit rechnen, dass sich die Kreide von selbst abwäscht. Der Pfaffenstein wird von der Schutzgemeinschaft behütet und mit Liebe zum Detail gepflegt.

Mittlerweile wurde ein Großteil der Schmierereien durch die fleißigen Helfer des Nationalparks entfernt, denn hier musste schnell gehandelt werden. Nun steht natürlich die Frage im Raum, wer für solchen Unfug verantwortlich ist. Wer die Bilder von den Verschandelungen gesehen hat, kann nur davon ausgehen, dass es sich um absolute Gegner des Naturschutzes in der Sächsischen Schweiz handelt. Ob hier gezielt die Schutzgemeinschaft getroffen werden sollte, bleibt bislang ungeklärt. Man kann sicher geteilter Meinung über den Nationalpark sein, aber eine derart schwerwiegende Sauerei kann nur das Werk von absoluten Idioten sein, die sich ob ihrer Dummheit schämen sollten.

Beschmierungen

Beschmierungen

weiteres verschandeltes Schild

weiteres verschandeltes Schild

Nach fleißiger Arbeit

Nach fleißiger Arbeit

Neues Jahr – neuer Ärger im Nationalpark-Wald

Nun hat das Jahr erst wenige Tage hinter sich gebracht und schon wieder gibt es den ersten Aufreger im Nationalpark Sächsische Schweiz. Und schon betrifft es die streng geschützte Kernzone, in der die Natur sich selbst überlassen werden soll. Die Sächsische Zeitung (SZ) berichtete in dieser Woche über Baumfällungen im Ochel-Gebiet, die die Kernzone betrafen. Es handelt sich offenbar um ein Waldstück, das nahe eines Privatwaldstückes liegt. Nach Darstellung der Nationalparkverwaltung (NPV) soll der Borkenkäferbefall der Auslöser für die Fällung gewesen sein. Eine aufmerksame Frau hatte die Situation der SZ mitgeteilt – dies war schon vor zwei Jahren analog im Kohlichtgraben der Fall.

Forwarder-Einsatz mit Seilwinde und Holzpolter

Forwarder-Einsatz mit Seilwinde und Holzpolter

Nun muss man mal wieder die Frage stellen: Was treibt die NPV an, im Wald zu wildern, wo sie doch eigentlich weiß, dass sie nur mit Protesten zu rechnen hat? Und welches Recht nimmt sich diese Verwaltung raus, hier einfach in eine Naturentwicklung einzugreifen, die den eigenen Grundsätzen und Äußerungen widerspricht? Nationalpark-Sprecher Mayr äußerte sich ausweichend. Die SZ zittiert ihn mit den Worten, der “Schutz des Privateigentums geh[e] in diesem Fall über den Grundsatz: Keine Waldpflege in der Kernzone” und dies entspreche auch dem gegenwärtigen Stand der wissenschaftlichen Forschung. Na die soll er mal vorlegen! Gleichwohl sprechen sich in fast allen Nationalpark-Ecken in Deutschland Wander- und Naturschutzverbände gegen solche Maßnahmen aus.

Nationalparkchef Dr. Butter

Nationalparkchef Dr. Butter

Immer wieder kommt aber eine weitere Frage auf: Wenn schon solche Maßnahmen, warum dann nicht ordentlich kommunizieren, weshalb das in dem und dem Fall noch nötig war? Weshalb versucht man nicht mit den Menschen in Kontakt zu treten und Dinge zu erklären? Ich persönlich habe da ja meine Vermutungen. Man hört ja oft, dass es bei den Nationalpark-Mitarbeitern sehr viele unterschiedliche Interessen gibt. Zwischen Naturschutz- und Forstabteilung herrscht eine freundliche, gegenseitige Abneigung, die auch gern in Personalversammlungen mal hochkocht. Auf eine gemeinsame Linie konnte man sich da noch nie einigen. Einige bleiben ruhig und wollen sich noch ins Pensionsalter rüber retten, andere äußern in Hintergrundgesprächen ihre Skepsis gegenüber aktuellen Vorstellungen Vorgesetzter. In der NPV ist das so, wie in jeder anderen Verwaltung auch. Es gibt aber einen Unterschied: Das Ziel des Nationalparks ist ein höhreres und vor allem viel weiter gesetztes, als dass es die Menschen, die im Hier und Jetzt arbeiten, überhaupt erreichen könnten. Ein Nationalpark ist ein sich ständig in Bewegung befindliches Gebilde, dessen Maßstäbe sich immerzu ändern. Man kann zwar erfassen, wie viel Prozent der Nationalparkfläche nicht mehr bewirtschaftet werden, aber das sagt über die wirkliche “Naturausstattung” noch nicht viel aus – denn die Natur an sich ist mehr als die Summe der einzelnen, messbaren Teile. Und die Verantwortung für die Natur, die den Nationalparkverantwortlichen eigentlich mit der Einstellung eingeimpft werden sollte, ist nicht jedem gegeben. Man geht auch arbeiten, um Geld zu verdienen – das ist nur menschlich.

Doch zu wünschen wäre ein starker Charakter, der sich ausschließlich für die Umsetzung des Leitspruchs “Natur Natur sein lassen” einsetzt. Einer, der sich das rausnehmen kann und sich auch mal offen gegen den Einsatz schwerer Forstgeräte in sensiblen Bereichen verwehrt. Eine argumentative Kraft, die sich den Greifzangen des Sachsenforsts widersetzt und immer die Naturschutzziele als erstes im Psalmbuch stehen hat. Eigentlich müsste dieser Mann Dr. Dietrich Butter sein – der Nationalpark-Chef also. Er ist es aber nicht! Herr Butter, wann kümmern Sie sich endlich mehr um den Naturschutz als um die Forstbetrieb?

Hermanns-Stiege

Wer kennt die Hermannsstiege nicht? Ich. Bis zum gestrigen Tag. Dabei ist sie gar nicht schwer zu finden und auch ganz „legal“ zu erklimmen. Aber der Reihe nach.

01-polenztal

Fundamente aus dem Jahr 1944

Mathias (Polenztaler) hatte uns zur geführten Wanderung eingeladen. Start war pünktlich 9.00 Uhr an der Frinzthalmühle. Neun Wanderfreunde hatten sich am Parkplatz eingefunden. Los ging es zunächst durch das Polenztal bis zur Waltersdorfer Mühle. Nicht so der große Knüller hatte ich mir im Stillen gedacht. Ein großer Irrtum. Während ich sonst immer ziemlich planlos den breiten Wanderweg dahintrottete, erzählte uns Mathias dieses Mal einige Geschichten, die mir bisher gänzlich unbekannt waren. Zum Beispiel von den Versuchen 1944 hier noch unterirdische Produktionsstätten in den Felsen zu bauen. 02-polenztalEin Vorhaben, welches nur noch in Ansätzen zur Ausführung gelangte. Bauten und die Aufschüttungen des Damms für die geplanten Bahntransporte sind aber heute noch zu erkennen. Vorbei kamen wir auch an einem der Tiefbrunnen, die die Wismut hier vor Jahren bohrte. Mir unbekannt war auch die Tatsache, dass die eigentliche Walterdorfer Mühle etwa einhundert Meter entfernt stand und vor einiger Zeit völlig „naturiert“ wurde.

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“Neujahrserste”

Wenn schon kein Schnee liegt, nutzen wir eben den Januar als verlängerte Wanderzeit.

Unsere „Neujahrerste“ – die erste Wanderung der IG im noch jungen Jahr 2014 – brachte uns in den hinteren Teil des Großen Zschands. Nach einer kurzen Besichtigung der „IG-Hütte“ am Eingang der Richterschlüchte wurde es gleich schweißtreibend beim steilen Aufstieg durch das Sommersloch. Kampfturm und Bergfreundschaftstein waren unsere nächsten Ziele, natürlich nur als Wanderer und nicht etwa eines Kletterkurses wegen. Auch der Weberschlüchte statteten wir einen Besuch ab, wie man in der Bildergalerie sehen kann.

Eine sehr schöne und ruhige Wanderung bei Spätherbstwetter mitten im Januar. Andere Wanderer begegneten uns nur auf dem Abschnitt zwischen Zeughaus und Neumannmühle auf dem Rückweg.

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Auf der anderen Seite

Auf der anderen Seite ist nicht nur das Gras viel grüner, da ist auch kein Nationalpark.

Und? Ist das da jetzt besser?

Nun, der flüchtige Leser wird es wohl annehmen, wenn er den Tenor aus unseren Meinungen herausliest. Denn wir sind ja nun so gar nicht zufrieden, wie sich die Nationalparkverwaltung in einigen wichtigen Themenbereichen verhält. Da gibt es doch mit Recht sehr oft Grund zum Meckern.

Und wie ist es nun auf der anderen Seite, wo kein Nationalpark ist? Schauen wir mal ins wunderschöne Bielatal, wo wir zwar schon im Herbst auf einem kleinen Familienausflug waren, aber nun erst die Zeit für den Rückblick da ist.

Die felsige Naturkulisse war immer noch so wunderbar kleinteilig und in bescheidener Großartigkeit zwischen den Bäumen versteckt, die Herbstsonne spielte in trockenen Herbstgras Gräsern, am Weg fand sich ein herrliches Stück Bunter Sandstein BielatalBuntsandstein und ein Stück weiter eine auffällige Schlangenbuche (Bilderrätsel zwischendurch – wo steht die?).

Soweit alles schön. Dass seit meinem letzten Besuch ein großes altes Hotel in sich zusammengestürzt war, das wusste ich bereits. Den Trümmerhaufen selbst zu sehen war nochmal was anderes und der Eindruck ist symbolhaft für die gesamte Situation vor Ort.
Richtig erschrocken war ich dann aber nochmal, wieviel Verfall und Reparaturbedarf auf dem kurzen Weg über die Bastei und durch den Rosengarten zu bemerken war.  Aufstieg Bastei Bielatal 04.10.2013
Die quer über den Weg liegenden Äste und Bäumchen sind noch das geringere Übel. Die kleine Brücke zur Aussicht und der Steig am unteren Zugang vom Rosengarten waren aber in einem schon regelrecht bedenklichen Zustand.
Im Nationalpark haben wir andere Probleme, die sind zahlreich und teils übel, aber einen solchen Verfall muss man nicht sehen und wenn – dann wissen wir Ansprechpartner, die man zum Handeln drängen, oder denen man Hilfe anbieten kann.

Aber wie ist es denn im Bielatal? Soweit mir bekannt, ist das Gelände größtenteils in Privatbesitz. Wo fragt man da nach, wen spricht man an? Finden sich in der IG noch Leute, die sich dort mit engagieren würden, hat gar jemand Kontakte? Allein kann man ein wenig verbessern, aber nicht viel bewegen. Als IG könnten wir aber mit mehreren Leuten auch mehr bewältigen, auch ohne zu fragen, zumindest was die Begehbarkeit der Wege betrifft. Nur für die baulichen Sachen müsste doch noch irgendwer den Hut aufhaben.
Weiß da jemand Rat? Die Wege tragen schließlich offizielle Wanderwegsmarkierungen. Wer macht die denn ran? Weiß da jemand Hilfe? Besteht zum Problem ein allgemeineres Interesse? Mir tut es außerordentlich leid, wie dieses Kleinod am Rande so langsam verfällt.