Schönes und Schreckliches im Linkselbischen

Eigentlich sollte es eine schöne familiäre Tour im Gebiet der Tafelberge werden, aber dann … aber der Reihe nach:

Schönes FelstürmchenStart der Wanderung war am Bahnhof Königstein. Das Städtchen wurde durchquert, und an der großen Kirche begann, etwas versteckt, der Aufstieg zur Festung auf dem Palmsteig (Blauer Strich). Anfangs eine enge Gasse, dann eine breite Treppe mit erster Aussicht über die Elbe, dann weiter ansteigender Waldweg. An der schön hergerichteten ehemaligen Palmschänke vorbei (Privatgelände!) ging es auf breiterem Fahrweg allmählich weiter aufwärts. Rechts durch den Wald konnte man schon die Festungsmauer erkennen. Davor ein einzelner großer Fels – hier verbirgt sich eine Grotte, die von oben her auch über eine alte Steinstufentreppe zu erreichen ist. Doch wir folgten weiter der Markierung und landeten so auf dem Festungsparkplatz.
Eine scharfe Rechtskehre brachte uns zum Beginn des Patrouillenweges. Laut des hier befindlichen (und inzwischen unten liegenden) Schildes ist dieser Weg durch den Festungsdirektor gesperrt – interessanterweise wird er jedoch recht gut instand gehalten. Der Weg führte uns immer am Fuß der Festungsmauer entlang, immer neue schöne Blicke ergaben sich nach oben. Wir passierten den Abratzkykamin, die einzige Klettermöglichkeit am Königstein. Etwas später gab es dann eine Möglichkeit, rechts kurz abzusteigen zu einer verborgenen Grotte mit Sitzgelegenheit. Hier hatten wir eine tolle Aussicht von der Bastei über den Lilienstein bis zu den Schrammsteinen.

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„Himmelhoch jauchzend, zum Tode betrübt…“

Bernd alias Rahmhanke berichtet:

Goethes Klärchen aus dem „Egmont“ könnte IG-Mitglied gewesen sein. Schließlich fühlten 10 Wanderer aus der IG heute am 15. Februar genau so! Mathias aka „polenztaler“ hatte die Tour angeregt, Ingo hatte sie mit Ideen bereichert und führte sie deshalb heute.  Man traf sich um 10.00 Uhr an der Buchenparkhalle in Hinterhermsdorf (Bild1) und wanderte erst mal bis zum 32 m hohen Aussichtsturm auf dem Weifberg mit seinen 173 Stufen. Hier gab es die erste „Stärkung“ (Bild2).

Weiter ging‘s ins böhmische Nachbarland zum Hanelberg oberhalb von Nixdorf. Ingo erklärte, dass es sich hier um den ehemaligen Standort einer mobilen Radarstation der Russen handelt. Die Reste der Garagen und der Mannschaftsunterkünfte sind noch zu sehen (Bild3). Über den Kalkbergweg ging es weiter hinein ins romantische Weißbachtal  mit seinem mäanderförmigen Flusslauf (Bild4). Bis hierher: „Himmelhoch jauchzend“. Sogar eine „neue“ Höhle wurde von Thomas (TR) befahren (Bild5).

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Kommt zahlreich: Trekking-Bericht vom Karakorum und IG-Treffen

Bald trifft sich die IG zu einem ganz besonderen Termin: Unser Mitglied Bernd Heinrich berichtet von seinen Trekkingabenteuern im Karakorum – in Wort und Bild:

rhBernd Heinrich: Ich werde über eine Tour zum sog. Concordiaplatz im Karakorum berichten. Er liegt in Pakistan und ist von Islamabad (der Hauptstadt) über den sog. KKH (Karakorum Highway) zu erreichen, vorbei am Nanga Parbat und dem Junction Point (hier treffen die 3 Hochgebirge Himalaya, Karakorum und Hindukush aufeinander). Entlang des Indus führt der Weg weiter nach Skardu und weiter über halsbrecherische Pisten durch das Shigartal und entlang des Braldo, dem Abfluss des Baltoro-Gletschers nach Askole, der letzten bewohnten Siedlung. Hier beginnt der Fußmarsch entlang des Braldo bis nach Paju, der letzten Station vor dem reichlich 60 km langen Gletscher bis zum Concordiaplatz. Der steinige Weg führt vorbei an den Trango-Türmen und dem Masherbrum zum Concordia, von dem man auf die 8000er, den K2, den Broad Peak und die Gasherbrums schauen kann. Der Concordia-Platz liegt auf knapp 5000 m Höhe, eigentlich sollte es über den Gondogoro La (6000m) ins Hushe-Tal gehen, wenn … ja wenn wir nicht eingeschneit wären, so dass die Gefahr, in einer Gletscherspalte zu verschwinden, zu groß geworden wäre. Es ging also zurück über den Baltoro-Gletscher und Skardu nach Gilgit und Karimabad.”

Ich werde zum Vortrag Literatur mitbringen, sowohl aktuelle als auch historische. Im Gepäck werde ich auch etwas Mumijo, Saljeed oder Erdpech haben, die Wundermedizin aus dem Karakorum bzw. auch Pamir.

Quasi “nebenbei” werde ich auch über Tragödien sprechen, dem Tod von Markus Kronthaler, während wir unterwegs waren, dem Treffen mit seinem Begleiter Peter Ressmann, der später in den Alpen tödlich verunglückt, der gemeinsame Gang über den Baltoro-Gletscher mit dem Spanier Inego die Pineda, der 2007 am Kang tödlich verunglückt, mit Tommy Heinrich aus Argentinien und Alfred Schreilechner, dem Österreicher.

Im Anschluss diskutieren wir über Themen der IG fürs Jahr 2014.

Alle Mitglieder und Freunde der IG – auch Mitarbeiter vom Nationalpark – sind herzlich eingeladen, den spannenden Äußerungen unseres Referenten zu folgen.

Termin:
22.02.2014, 17 Uhr
Erbgericht Porschdorf

Geplanter Ablauf:
– gemeinsames Essen im Gasthaus
– Vortrag von Bernd Heinrich
– Fragen
– Besprechung von Themen der IG fürs Jahr 2014

Diskussionen und Anmeldung im Forum:
Hier entlang!

Streitfall – Baumfällung am Steinberg

Ich war heute mit einem Kollegen vom SBB im Gebiet Steinberg unterwegs, um mir den aktuellen Stand der vergangenen Fällaktionen anzuschauen. Diesbezüglich waren heute auch Artikel in der SZ Pirna/Sebnitz bzw. den DNN zu lesen.

Was wir vom Holzeinschlag sahen, war vom Aufregungsgrad eher durchschnittlich, wenn der Anblick auch sicher unschön war. Vor allem der Weg im Weißbachtal ist mitgenommen und deutlich verbreitert worden – insgesamt wirkt das Tal aufgehellt. Auch Spuren des Seilkrans, der zum Einsatz kam, waren nicht zu übersehen. Wir sind dann den nur noch sporadisch vorhanden Eulengrund hochgestiegen, der durch die Forstarbeiten nur noch schwer passierbar ist. Oben auf dem Felsrücken Steinberg – Weißbachtal waren tiefe Harvesterspuren zu sehen, entsprechend viel Holz wurde entnommen, darunter Fichte, Douglasie, Weymouthskiefer und Lärche. Im Anschluss sind wir in Richtung Hinterhermsdorf gegangen und dort wurden die Spuren immer breiter – hier waren die Forwarder wohl im Dauereinsatz und haben massiv Wege ramponiert und bis zur Unkenntlichkeit zerwühlt. Besonders das sensible Wurzelwerk, zum Teil auch von Buchen, wurde in Mitleidenschaft gezogen.

Wie das ganze einzuschätzen ist? Ich weiß es nicht! Was wir sahen, hat uns nicht gefreut, aber auch nicht aus der Haut fahren lassen. Im Nachgang haben wir uns allerdings mit einem Wanderfreund unterhalten, der das Gebiet genauer untersuchen konnte. Der sprach von massiven Zerstörungen direkt auf dem Steinberg und unterstützte mithin die ersten Meinungen, die wir vom Heimatverein Hinterhermsdorf und anderen Gebietskennern hörten.

Wanderweg durch schwere Forstmaschinen zerstört

Wanderweg durch schwere Forstmaschinen zerstört

In dem Zusammenhang interessant ist eine Anzeige, die bei der Landesdirektion Sachsen aufgrund der starken Zerstörungen vorliegt. Gestern gab es nach Informationen der Nationalparkverwaltung (NPV) eine öffentliche Begehung mit Vertretern der Direktion – Ausgang ungewiss. Laut Pressedarstellung der NPV wurden die noch erforderlichen Maßnahmen gemeinschaftlich abgestimmt; was hier Dichtung und was Wahrheit ist, kann natürlich nicht genau dargestellt werden. Dass es im Zusammenhang mit dem Holzeinschlag vor allem um Erfüllungen von Forderungen durch den Sachsenforst geht, ist kein Geheimnis. Auch hier ist zu vermuten, das Holzverarbeiter bedient werden müssen, wie schon Negativvorbilder aus anderen Nationalparks in Deutschland zeigen, da sonst Lieferverträge nicht erfüllt werden können und Strafzahlungen anstehen. Ob das Holz dann aus dem Nationalpark stammt oder nicht, macht keinen Unterschied mehr.