Zwei Nationalparks umfasst der Elbsandstein: den in der Sächsischen Schweiz, und den in der Böhmischen Schweiz. Und jeder von denen hat so ein wenig andere Regelungen, wenn es um das Aussperren oder auch Einlassen von Wanderern geht. Meine Oma in ihrer Weisheit sprach dann immer: “Der eine ist ‘nen Dreier wert, der andere drei Pfennig.” Ob sie auch diesmal recht behält? Ich will hier mal, ganz informativ, die verschiedenen Regeln vorstellen. Also, zwecks obrigkeitsgefälliger Bewegung im Busch, empfiehlt es sich, hier weiter zu lesen.
Archiv für den Monat: September 2015
Kein Sommernachtstraum! … total aufgelöst (11. Oktober)
Vor kurzem, im letzten Monat, waren mein Schatz und ich wieder einmal – weil sowieso viel zu selten – klettertechnisch unterwegs und fuhren zuerst einmal mit unserem Auto ins [Tal des Flusses, der sich im (Ort zwischen Rathmannsdorf und Postelwitz – Bad Schandau) in die Elbe ergießt – Kirnitzsch] Kirnitzschtal und parkten unweit der Buschmühle, um natürlich auch hinterher ein paar Euro dort zu lassen.
Dann liefen wir durch den Großen Zschand. Aus diesem bogen wir in das Reibetöpfel ab, in dem ich zudem noch eine Eulenfeder fand. Als wir diese Kerbe am anderen Ende – eigentlich hat ja nur die Wurst zwei! – verließen, kamen wir an der „Bärengrube“ vorbei, die wohl eher als Wachposten des Hinteren Raubschlosses angelegt worden ist. Näheres ist nachzulesen im Buch „Die Felsenburg Winterstein“ von Matthias Mau.
Das erste Ziel war dann gleich erreicht, nämlich die Wartburg, an der ein Wettlauf zum nicht weit über die Bäume hinausragenden Gipfel mit den Wespen begann. Wir wurden allerdings von ihnen verschont und bestiegen die Wartburg auf zwei Wegen im Viererbereich, die im Kletterführer ein Sternchen verpasst bekommen haben. Der eine von ihnen – die Südrippe – war sogar mein erster und hoffentlich nicht letzter Vorstieg!
Nach der Mittagspause gingen wir weiter zum (Hinteren) Pechofenhorn und kraxelten auch da hinauf. Eigentlich gedachten wir noch die Pechofenspitze zu erobern, jedoch war es schon spät, wir matt und die Wespen immer noch nicht müde und so seilten wir ab. Am Boden angekommen, trafen zwei weitere Kletterer ein und wir konnten folgenden Meinungsaustausch belauschen: „So ein Mist! Jetzt müssen wir hier nochmal hoch!“ – „Du hast recht, immer diese blöden Alten Wege, hätten wir die doch damals gleich mit erledigt, könnten wir uns das jetzt sparen.“
Hoffentlich wird es mir nicht auch irgendwann so gehen, dass ich noch einmal zur Pechofenspitze hin muss, da ich bestrebt bin, meinen Namen in jedem einzelnen Gipfelbuch lesen zu müssen. Falls es so weit kommen sollte, dann bitte: Gebt mir eine Kugel!
Jedenfalls waren wir nach dem Muskeltraining breit und groggy und machten Picknick. Wir schlugen den Knorreweg ein, der uns erst an den Lorenzsteinen vorbei- und im Anschluss durch die Spitzsteinschlüchte hindurchführte.
Unser Vater/Schwiegervater wollte allerdings noch etwas mehr abkürzen und es passierte ihm wie Hänsel und Gretel. Er hatte wohl vergessen Kieselsteine zu streuen. Und die Brotkrumen, na ja, ihr kennt ja die sächsischen Tauben! Jedenfalls landete er im Schneeloch und musste erstmal nach dem Weg fragen. Erst gute 24 Minuten später als wir kam er dann in der Buschmühle in den Genuss seines Radlers. Ich im Gegensatz gönnte mir ein Dunkles Hefeweizen. Der Kreis schloss sich und wir begaben uns wieder dahin, wo wir hergekommen waren.
Als wir jedenfalls da ankamen, wo wir herkamen, kam uns etwas in den Blick, was uns nicht so schnell mehr aus dem Sinn kam und ein Lächeln kam in unsere Gesichter, aber seht selbst!
Tolle Bastelei der Enkelin des uns begleitenden Hänsels. So viele Unbekleidete an einem Kletterfelsen! 🙂
Gimme Shelter!
Gemeckert hatte ich schon genug.
Aber eigentlich ist ja die ganze Trekkinghütten-Idee ganz wunderbar und wäre auf jeden Fall erstmal auszuprobieren. Danach könnte man eine zusammenfassende Bewertung treffen. Desshalb Ticket bestellt, hat prima geklappt, soweit so gut.
Aber bisher hab ich den Besuch noch nicht geschafft und jetzt droht das Jahresende, mit dem die Tickets verfallen sollten. Denn abweichend vom sonst gebräuchlichen gregorianischen Kalender sollte das sachsenforstliche Kalenderjahr nur 5 Monate haben. Auf den Tickets steht zwar “Gültig im Jahr 2015” aber wenn die Hütten nur von Mai bis September offen sein sollten, dann wäre das Jahr eben mit dem September schon zu Ende.
Aber juchhuu und oho! Weiterlesen
NP Böhmische Schweiz: Historischer Forstgrenzstein zerstört
Auf böhmischer Seite inmitten einsamen Gebietes ist man rege mit “Waldumbaumaßnahmen” beschäftigt. Am Weg unterhalb des Karlshaus-Plateaus findet aktuell Holzeinschlag statt (in der Nähe des Treppengrundes bei Mezni Louka, Rainwiese). Dabei wurde ein historischer Forstgrenzstein zerbrochen.
Kein gutes Beispiel für Wanderer, welche man nur allzu gern als Vandalen und Zerstörer hinstellt… Vor 2 Jahren wurde nur wenige Meter entfernt die Einfassung einer Quelle ebenfalls bei Forstarbeiten schwer beschädigt.
Vor allem auf unmarkierten Pfaden und in anspruchsvollem Gelände sind solche alten Markierungen eine gute Orientierungshilfe. Beim Vergleich alter Karten mit der Natur fällt auf, dass eine Vielzahl der Forstmarkierungen im Gelände nicht mehr vorhanden sind. Einer der Gründe ist sicher die fehlende Sensibilität bei Forstmaßnahmen.
Dass sich zunehmend auch auf tschechischer Seite immer mehr Wanderer und auch Mitarbeiter des Nationalparks für die Erhaltung alter Kleindenkmäler einsetzen, soll hier nicht unerwähnt bleiben.
Die Zerstörung wird bei der Tschechischen Nationalparkbehörde angezeigt. Der nächste Stein mit der Nummer 89 ist ebenfalls nur noch teilweise vorhanden, was mutmaßlich einer älteren Aktion geschuldet ist (letztes Bild).