Kanstein, Heulenberg – und der Tag X

Kanstein, Heulenberg – und der Tag X

Der gestrige Sonntag war für eine kleine Gruppe der IG Stiegen- und Wanderfreunde der ominöse Tag X. Was war passiert?
Grob geschätzt 1000 mal latschten wir in der Vergangenheit entlang der Zschandstraße vom Parkplatz Neumannmühle Richtung Zeugshaus. Meist verbunden mit festen Tageszielen, die eher in den hinteren Gefilden des Großen Zschands lagen.

Nun kam also Tag X, wo wir “auf Teufel komm raus” diese links liegen gelassenen Berge und Hübel mit komischen Namen erkundeten. In alten Reiseführern war nur wenig zu finden. Und das Internet spuckt auch keine Masse an kribbelnden Informationen aus. Die Erwartungen waren entsprechend niedrig.

Am Ende waren wir alle drei positiv überrascht und es gab viel Interesantes zu sehen. Eine vollständige Beschreibung der Tour gebe ich hier nicht. Paar Stichpunkte sollen genügen:
Aussichstsreiche Felsriffe, imposante Basaltsäulen mitten im Sandstein, alte Wege mit Trockenmauern die plötzlich im Abgrund verschwinden, ausgeschlägelte Stufen und Balkenlager, eine Sonnenterrasse, Boofen, Schlüchte, moderne Bauwerkskunst, ein 800m langer “Gratweg”, Area51 und ein fetter Dachs.
Gegenüberliegend treten die Lorenzsteine an mancher Aussicht majestätisch hervor.  Die Kanstein-Boofe sei noch genannt – das wohl bekannteste Objekt dieser Ecke. Gern werden “gemeine” Outdoor- und Wanderfreunde mit Isomatte aufn Buckel von Ranger zu diesen Ort geschickt, weil es die einzige offizielle Freiübernachtungsstelle im Großen Zschand ist. Auf rund 15 Quadratkilometern Fläche wohlgemerkt…

Für mich ist der Heulenberg seit Sonntag der Kleinhennersdorfer Stein des Kirnitzschtals. Die Wege sind allesamt unmarkiert. Meist schwach erkennbare Pfade. Oft versperren umgefallene Bäume den Weg. Das ist aber normal, denn wir befinden uns in der Naturzone A bzw. “Ruhezone”, wo seitens der Forstverwaltung kaum noch lenkende Eingriffe erfolgen, und selbst der Wanderer im Gegensatz zur Kernzone noch in Ruhe gelassen wird.

Also –> Ab, raus in die Natur und selber erkunden – vielleicht findet ihr dann das Werk der geheimnisvollen Heulenberger.. aber passt auf, dass Steine und Bäume nicht zum Leben erwecken!

Lorenzsteine-view

Lorenzsteine-view

Gruselbaum

Gruselbaum

Bauwerk

Bauwerk

Dachs

Dachs

Kansteinboofe-view

Kansteinboofe-view

Riff-fern

Riff-fern

hinten-raus

hinten-raus

Area51-Neustellig

Area51-Neustellig

Dreizehn-Ender

Dreizehn-Ender

Felskrone

Felskrone

massiv

massiv

eines-dieser-riffe

eines-dieser-riffe

Gans, schön steil – Eine Erkundung

Allen Ratgebern aus dem Forum einen Dank, denn die Informationslage zu diesem kleinen Gebiet ist doch recht dürftig. Was ich mir dann so zusammengetragen habe macht aber sehr gespannt und ungeduldig, nur krankheitsbedingt hat war es jetzt erst so weit, dass wir die Begehbarkeit der Wege zwischen den Rathener Gänsen zu erkunden beginnen konnten. Der erste Erkundungsgang gilt der Kleinen Gans. Weiterlesen

Geologische Exkursion und mehr …

Am ersten Märzwochenende war es wieder soweit – offizielle Eröffnung der Veranstaltungssaison der Nationalparkverwaltung 2018, traditionell mit einer geologischen Exkursion, geführt von Rainer Reichstein. Das Zielgebiet diesmal: der Kleine Zschand – wobei es aber dann eher abseits desselben in Richtung Lorenzsteine ging.
Los ging es an der Felsenmühle, nach Entrichten des Obolus von 3,50 Euro pro Nase und Unterschrift unter die „Belehrung“ zur Eigenverantwortung gab es sofort die ersten Erklärungen – weniger zum Thema „Geologie“ denn zum Thema „Glaziologie“: die Eisbildungen in der Kirnitzsch wurden erläutert.

Dann ging’s hinauf auf die Straße durch den Kleinen Zschand. Schon bald wurde wieder gehalten und an einem zufälligen Beispiel erklärt, wie der Speläologe im Winter auf Höhlensuche geht …
Wenig später ging es dann links hinauf auf markiertem Kletterzugang. Am Falschen Rabentürmchen dann Erläuterungen zu Salz- und Frosterosion, dem Hauptthema dieser Tour. Weiter zum Lorenzstein, gab es dann Abstecher zu besonderen Objekten der Geologie: einer Rose und einem großen Kiesel. Am Rabentürmchen gab es dann Erläuterungen zur Tritterosion durch Kletterer und deren Vermeidung mit Sandsteinverfestiger.

Nach 2 kurzen Pausen in der Sonne ging es dann am Fuße des Großen Lorenzsteines weiter, mit Erläuterung zur „Plattenerosion“. Nachdem auch der Kleine Lorenzstein noch halb umrundet war, ging es auf dem Lorenzweg zurück in den Kleinen Zschand und zur Felsenmühle. Wie üblich standen Wegstrecke und Wegzeit in einem schlechten Verhältnis, aber man ist ja mehr zum Lernen als zum Wandern mitgekommen. Und Rainer schafft es auch immer wieder, mir noch neue Wege und Ecken zu zeigen, obwohl ich immer denke, ich habe schon alles gesehen…
Fazit: Die Teilnahme lohnt sich immer wieder!

 

Da es noch Zeit bis zum Bus war, schloss ich noch eine Privatwanderung an und stieg gegenüber des Lorenzweges die Ferkelschlüchte hoch (Windbruch!) und dann immer geradeaus zum Lichtenhainer Wasserfall und zum Beuthenfall. Wegen der schönen Eisbildung an den beiden Fällen und auch zwischendrin eine lohnende Geschichte.