Kürzlich war einer ausgezogen, um als “Stinker” zurück zu kommen. Soweit wollten wir im doppelten Sinne nicht gehen, aber der Bericht war Anstoß auch mal der Grenzplatte einen Besuch abzustatten. Vom 10:00 noch recht leeren PP Ottomühle gings am Bach entlang, an der Löffelmühle vorbei, den Hilma Weg hoch und auf dem Mühlberg stellten wir fest, dass wir den Abzweig zum Großvaterstuhl offenbar übersehen hatten. Also über die Wiese, im Wald wieder ein Stück abwärts, Treppen hoch, schöne Aussicht mit prima Sitzplatz und scheinbar nicht so stark besucht, denn in den 10 Minuten kam niemand hoch, obwohl unten mindestens 30 Leute vorbeiliefen.
Weiter auf einer ganz schwachen Pfadspur Richtung Süden, an einem ganz niedlichen Wald-Türmchen und zahlreichen beeindruckenden Kletterfelsen vorbei kommen wir zurück auf den Talweg beim Rastplatz. Dieser hat Tisch, Bänke, kleine Schutzhütte mit Bänken und sogar einen Fahrradständer – man ist eben nicht im Nationalpark. Da geht sowas – schön. Um nicht ständig durch die Basislager der sehr zahlreich vorhandenen Kletterer latschen zu müssen gings vom Nymphenbad an auf dem Hauptweg weiter. Der ist aber auch recht schön. Immer rauschend und plätschernd, mal links, mal rechts, die gar nicht so dürre Biele hinauf bis zum Wegweiser, der u.a. einen Fuszweg nach Schneeberg ausweist. Wenn man da steht, braucht man eine Weile, bis man erkennt, welcher Weg da gemeint ist. Das sz auch als solches zu schreiben ist doch schon etwas aus der Mode gekommen.
Aber egal, wir wollen den nicht ausgewiesenen (warum eigentlich nicht?) aber doch gut zu erkennenden Grenzweg gehen, der uns an einigen Griechen und einem Perserkönig vorbei zur Grenzplatte hinauf führt. Grenzwegtypische Heidelbeeren (sensationelles Grün) zieren den Weg durchgehend und die schon zahlreich dranhängenden Jungbeeren entpuppen sich bei genauer Betrachtung als winzige Blütenschirmchen. Am Grenzwegwächter, wenn ich nicht irre, wunderbare Wabenbildung. Die Grenzplatte selbst bietet natürlich einen tollen Ausblick, schönen Rastplatz und bei dem Wetter auch viele Besucher, die teilweise mit Fahrrad und Kinderanhänger anreisten. Bei dem Fahrweg bietet sich das ja auch an. Aber, dass es an der Grenzplatte nun schon einen Pkw-Parkplatz gibt finde ich etwas unnötig und ein Förstertrio aus PIR, DD und M war das doch bestimmt nicht.
Der auf der Karte so abschreckend geradlinig wirkende Wormsbergweg war bei dem herrlichen Sonnenschein, mit wildem Frühlingsgezwitscher im vielfarbigen Grün gar nicht so unschön. Am Waldrand trafen wir dann noch eine Anwohnerfamilie, die dicke Windbruchfichten zu Feuerholzrollen zersägte. Die nicht ganz ungefährliche Arbeit in der Hanglage an unter Spannung gebogen liegenden Stämmen haben sie nicht beklagt. Auch nicht, dass sie für das Holz etwas bezahlen mussten. Dass der Förster ihnen einen knappen Termin zur Beräumung wegen der Borkenkäfer gesetzt hatte schon eher. Ich sehe es eher umgekehrt. Denn in dem Hang hinter den Häusern hätte der Förster keinen Harvester reinschicken können und seine Leute und eigener Abtransport hätte den zu erzielenden Holzpreis sicher unattraktiv gemacht.
Aber zum Glück wohne ich leider nicht im schönen Bielatal.
Auf der Grenzplatte war viel los? Kann ich gar nicht glauben.