Rauchzeichen am Wildenstein

schöner Blick vom Alten Wildenstein

Nichts Besonderes sollte es werden, einfach nur den Alten Wildenstein finden und ersteigen. Das haben wir auch geschafft und man darf diesen bescheideneren der beiden Wildensteine durchaus empfehlen. Etwas Wegsuchen, schöne Pfade mit kleinen Kletterstufen und mehrere prima Rastplätze mit tollen Aussichten. Dann einmal falsch abgebogen …

… und statt auf kurzem Weg zum Neuen Wildenstein, mussten wir nun über den langen Umweg Zeughausstraße latschen. Und meine Güte – immer mehr Leute, aber ich wollte unbedingt mal durch das Loch gucken. War ziemlich versteckt, wurde aber doch noch gefunden und war viel größer als gedacht. Nur den Kopf nach draußen durchstecken hab ich mir dann doch nicht getraut – der Boden des Loche glänzte nicht nur speckig-poliert, er war auch noch nach draußen recht abschüssig.

Um die lärmenden Massen schneller hinter uns zu lassen – Abstieg über den alten östlichen Weg – auch schön und wirklich ruhig. Unten auf dem Haussteig dann ein rot/weißes Auto. Notarzt, Feuerwehr? Kurz darauf kommt noch ein richtiges Löschfahrzeug durch die Ferkelschlüchte hochgeschnauft. Warum?

Nun, aus einem Baum am Wegesrand kommt Rauch.

Etwa 1,5m vom Boden hat der Baum einen senkrechten Riss, Frostriss oder alte Verletzung, harzige Ränder, unten am Boden ein größeres Loch, wo morsche Holzfussel rauskrümeln und weiter oben im Riss ein daumengroßes Loch mit Rauch.

Da hat also offensichtlich eine ziemlich dunkle Leuchte der Intelligenz ihre Kippe, statt sie, wenn man das Rauchen im Wald schon nicht lassen kann, auf dem unbrennbaren Schotterweg zu zertreten, in dem kleinen Loch im Baum entsorgt, wo sie das mulmige Holz zum Glimmen und Rauchen brachte. Wie lange das schon kokelte ist nicht klar. Der Feuerwehrmann meinte, das könne Stunden oder auch schon Tage so sein. Das Holz ist innen doch nicht ganz trocken und die Luftzufuhr gerade ausreichen fürs weiterglimmen. Aber irgendwann hätte die Hitze sicher ausgereicht und der Baum wäre in Flammen aufgegangen. Man ärgert sich nun nicht nur über den Kippen-Volldepp, der eine Fichte auf dem Gewissen hat, die auch mit der beginnenden Fäule noch mehrere Jahre vor sich gehabt hätte – man fragt sich auch, wie viele Leute mit Handy da heute schon vor den schließlichen Meldern an dem rauchenden Baum vorbeigelatscht sind. ???

Wie gesagt, der Baum wird wohl demnächst fallen, denn die Feuerwehr musste doch ein ziemliches Loch reinschneiden, um die verkohlten Teile zu entfernen. Durch die Verzögerung beim „Kulturprogramm“ etwas in Verzug geraten ließen wir die geplante Lorenzsteinüberquerung weg und zogen den Programmpunkt Neumannmühle vor. War auch schön.

Ein Gedanke zu „Rauchzeichen am Wildenstein

  1. Die Schandauer Feuerwehr hat hier schnell und mit Umsicht gehandelt. Die Kameraden haben ja so ihre unschönen Erfahrungen mit Feuer im Sandstein gemacht . Selbst so eine relativ gut zugängige Stelle wie oben beschrieben hat so auch ihre Tücken wenn der Anfahrtsweg durch die Ferkelschlucht mit einem Löschgerätewagen bewältigt werden muß. Hut ab auch vor dem Fahrer .

Schreibe einen Kommentar