Expedition Forststeig Elbsandstein – in 4 Tagen um die Steine

An der alten Quirlpromenade

Alte Stufenreihe zum Quirl-Plateu

Anstrengender Aufstieg zum Gohrisch

Etappe 4 Nikolsdorfer Wände – Bad Schandau (Bhf) 22,5 Km – 600 Hm auf – 800 Hm ab

Frühstückstisch – die bisherigen Strapazen sieht man uns überhaupt nicht an… 😉

Nach Abgleich unserer GPS-Tracker sollte die letzte Etappe theoretisch die kürzeste werden. 82 Km hatten wir schon in den Knochen. Da aber auch der ein oder andere Umweg mit drin war, wollten wir nix dem Zufall überlassen, und starteten schon um 8 Uhr. Allerdings ohne zu frühstücken, denn das konnten wir an einem sonnigen Ort mit Bank, Tisch und Panoramablick machen. Die Nikolsdorfer Wände werden durch den Forststeig nur knapp überschritten, was aber auch ok ist. Es muss nicht jedes lohnende Nebenziel eingeschlossen werden. Wird ja kein Mensch gehindert, das Gelände während einer ausgiebigen Tour zu erkunden.

Auf mehr oder weniger verschlungenen kleinen Forstwegen geht es wieder Bergab zur Biela. Irgendwie ist das auch der Hauptfluss des Forststeigs. Wir nahmen dort also wieder ein Bad. Da sich unsere Wasservorräte erneut dem Ende zuneigten, hat Thomas mittels seines guten Wasserfilters Trinkwasser gepumpt. Schließlich waren 30°C geproggt, und Quirl, Gohrisch und Papststein sind ja auch keine Pappenstiele.(Grundsätzlich ist es natürlich NICHT empfehlenswert Wasser von einem Unterlauf eines großen Flusses zu entnehmen, aber auf den Wasserfilter – nicht der billigste – war verlass)

Auf dem Gohrisch

Gebadet – gepumpt – über die Biela. Hoch zum Quirl. Dieser Tafelberg hat es den Erfindern des Forststeigs scheinbar besonders angetan. 5,5 Km führen rings herum und schließlich herauf und hinüber. Ohne Frage, die Höhlen und auch die Aussicht ist reizvoll. Wir waren aber einhellig der Meinung, das geht auch kürzer. An dieser Stelle lasse ich die Episode mit den orangen Punkten und dem Hochsitz weg, ich möchte den noch folgenden Testteams die Erfahrung nicht nehmen 😉
Parallel zur Cunnersdorfer Straße führt der Niedere Kohlweg entlang. 4 vergleichsweise eintönige Kilometer. Immerhin im Schatten. Hinauf zum Gohrisch. Hinab. Und gleich wieder hinauf zum Papststein. Im Biergarten wurden wir schnell grundversorgt. Und dort oben war uns bewusst: Es ist 16 Uhr, viel kommt nicht mehr – Wir haben die Tour geschafft. Auf dem Kleinhennersdorfer Stein sind wir dann fast zufällig den richtigen Weg gegangen. Die provisorische Testmarkierung des Forststeigs (orange Punkte) hatten wir übrigens den ganzen Tag nicht gesehen, außer die verquirlten am Hochstand.
Wir landeten also abschließend noch in der Hölle – dem gleichnamigen Tal als Abstieg vom Kleinhennersdorfer Stein. Nagelsweg, Täppigtsteig und kurz nach 19 Uhr war letzlich wieder der Bahnhof in Bad Schandau erreicht. 106 Kilometer und ca. 3000 Höhenmeter lagen hinter uns.

Die letzten Meter auf den Gohrisch bei 30°C

Blick zum unmittelbar nächsten Etappenziel: Papststein

Letzter Aussichtspunkt des Forststeigs: Kleinhennersdorfer Stein

6 Gedanken zu „Expedition Forststeig Elbsandstein – in 4 Tagen um die Steine

  1. Hallo Markus,

    sehr interesante Beschreibung des Forststeiges. Den Weg habe ich mir, sobald ausgeschildert, vorgenommen. Ob alle 100 km hintereinander oder in Teilstücken, weiß ich nocht nicht. Auf jedem Fall mit Übernachtung, um mal wieder richtig draußen zu sein.
    Leider hat sich der Sachsenforst die Namensrechte an der Domain http://www.forststeig.de schon gesichert, sonst hätte ich mir den Namen registriert.

  2. So, gelesen, aber gestern aus der Website geflogen (Hat das auch noch jemand? dass mittendrin beim Navigieren die Seite mal nicht mehr erreichbar ist.)
    Schöner Bericht, macht Lust und wenn man nicht gleich die 100 km angehen will, kann man ja auch Teilstrecken gehen. Durch die große Ringform der Strecke scheint mir der Ein- und Ausstieg an mehreren Stellen organisierbar zu sein.
    Nur – vor den grässlichen Blutsaugern hab ich einen echten Horror – ich streife auch sonst nur im äußersten Notfall durch die Büsche und werde hier wohl warten, bis die verkrauteten Teile umverlegt, oder eingelaufen sind 🙂

    • Gestern war wegen der hohen Zugriffszahlen auf einigen “Sächsischen-Schweiz-Seiten” ab und an tote Hose. Die heutige Situation im Kirnitzschtal (Parksituation) hat es bestätigt. Wir waren zwischen 8.45 und 13.30 im Gebiet Hinteres Raubschloss unterwegs. Alles schön ruhig. Ab 11.00 Uhr füllten sich die Wege merklich.

  3. Vielen Dank für Deinen tollen Bericht von Eurer Herrentagstour. Das macht mir Lust. Nur ist es 30 Jahre her als ich das letzte Mal mit schwerer Kraxe (26kg) durchs Gebirge geturnt bin. Also ist Gepäckoptimierung angesagt . Es reist sich leichter mit kleinem Gepäck….. und guter Karte.
    Danke noch mal 🙂 🙂 🙂

  4. Schon bevor ich mich in die Beschreibung vertiefe – etwas Meckern, weil die schöne Arbeit so verschwendet wird. Da hätten doch locker 3 Fortsetzungen draus werden können und jede Woche im Juni hätte einen neuen Blogbeitrag gehabt. So viel Text und Bilder, das ist etwas schade.
    Aber auch schon vor dem Lesen – der Landgraf hat zwar sicher die professionelleren Bilder gemacht und auch schon schön geschrieben – aber neugieriger bin ich durch eure Bilder geworden. Und jetzt werd’ ich mal lesen und bin gespannt, ob mein Verdacht zerstreut oder bestätigt wird, dass zwischen den schönen Stellen ziemlich viel Strecke liegen könnte…

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