offizielle Eröffnung Trekkingroute Forststeig

Seit dem 28. April ist es nun soweit: Der Forststeig ist offiziell eröffnet! 100 Kilometer über Stock und Stein in einer phantastischen Landschaft.

Zeremonielles Band-Zerschneiden

Zeremonielles Band-Zerschneiden

An der Eröffnungsveranstaltung nahmen wir 3 Vorjahres-Testwanderer und Mitglieder der IG teil, und im Bahnhofsgebäude Bad Schandau fanden sich ca. 160 Personen. Uwe Borrmeister führte durch das Programm, an dem auch Rolf Böhm (in Rolle des stellv. Bürgermeisters von Bad Schandau), Staatsminister Thomas Schmidt (Umwelt und Landwirtschaft), Dietrich Butter (Leiter Nationalparkverwaltung) rühmliche Worte zum Forststeig fanden. Danach wurde allen Helfern gedankt, die das Projekt ermöglicht haben. Und es wurden fünf weitere Testteams ausgelost, die demnächst in offizieller Mission unterwegs sind, und checken, ob es noch Verbesserungen gibt.

Offensichtlich denkt man im großen Rahmen. Denn so wurden auch gleich Forststeig-Partner vorgestellt. Zum einen die 4 von 5 “Forststeig-Gemeinden”. Und andererseits einige Unterkünfte im angrenzenden Bereich der Route. Letzlich tauchen da auch ein paar kommerzielle Partner in der Liste auf, welche man eigentlich nicht zwingend dort erwartet.

Nach den Rede- und Dankesbeiträgen ging es mit 3 großen Bussen Richtung Pfaffenstein, wo ein Gruppenbild gemacht werden sollte. Danach ging es auf unmarkierten Wegen mit 160 Leuten 800m durch den Wald, wo am Ende dann zeremoniell das Band von den Hauptakteuren zerschnitten wurde. Jeder Akt wurde musikalisch vom kleinen Blechblasorchester untermauert. Im Gelände des Forststeigs befinden sich auch noch Infotafeln. Eine davon wurde ebenfalls vom Umweltminister enthüllt.

Eines der wenigen Hinweisschilder

Eines der wenigen Hinweisschilder

Danach zerstreuten sich die Gäste in 9 verschiedene Gruppen, die jeweils eine geführte Wanderung auf dem Forststeig erhielten. Wir nahmen an der Wanderung vom Gr. Zschirnstein nach Schöna teil.

Noch paar Anmerkungen zum Forststeig selbst: Die Trekkingroute ist in der Regel nur mit gelben Längsstrich markiert. Schilder wurden nur sehr sparsam verwendet. Es ist also immernoch große Aufmerksamkeit bei der Begehung der Route notwendig. Und eine vernünftige Karte. Es gibt seit gestern offizielles Begleitmaterial (Flyer, Broschüre), was bald auch an Touristinfos kostenfrei ausliegt. Rolf Böhm bringt bald eine Karte heraus und auch Sachsen Kartographie soll dem wohl nicht nachstehen.
Im Vergleich zur Testwanderung 2017 gab es noch einige Änderungen des Wegverlaufs, welche groß geschätzt vielleicht 10% des Wegverlaufs ausmachen könnten.
Der Sachsenforst schlägt vor, die 100 Km in 7 Etappen zu erwandern. Da müsste man allerdings schon sehr, sehr gemütlich unterwegs sein… aber das sei jedem selbst überlassen. Alle sind darauf gespannt, wie stark der Trekkingpfad frequentiert wird. Da sind schon paar Wege dabei, wo ich in den letzten Jahren verlässlich nix und niemanden getroffen habe (Dreieck Raiza-Markersbach-Bielatal). Das könnte sich ändern, die Attraktivität für Outdoor-Fans spricht sich bestimmt sehr schnell herum. Wir kennen alle das zweischneidige Schwert: Einerseits möchte man einen ruhigen Platz, Aussicht, Weg, Ort gern auch mit anderen Menschen teilen, veröffentlichen, beschreiben. Andererseits will man nicht zu viel Leute auf den Weg bringen. Beim Forststeig ist eigentlich genug Raum da. Mal schaun wie er sich entwickelt.

Eröffnung Forststeig - außen

Eröffnung Forststeig – außen

Eröffnung Forststeig - innen

Eröffnung Forststeig – innen

Gruppenbild am Pfaffenstein

Gruppenbild am Pfaffenstein

Blechbläser-Truppe

Blechbläser-Truppe

Einweihung Infotafel

Einweihung Infotafel

4 Gedanken zu „offizielle Eröffnung Trekkingroute Forststeig

  1. Das Thema hat es auch bis in die Chemnitzer Tageszeitung geschafft und interessant sind mir da wieder mal die Zahlen am Rande. Der Forststeig soll ja die Kernzone entlasten.

    Im Nationalpark Sächsische Schweiz würden sich nämlich täglich ca. 50 Besucher auf jedem Quadratkilometer tummeln.
    Das sind dann, um die Dramatik zu verdeutlichen, im Vergleich mit dem Yellostone NP fast 50x so viele, denn dort sind es nur 1,2 Besucher/km².

    Und das alles kommt von 1,2 Millionen Besuchern jährlich. Komisch, denn nach meiner Erinnerung (und Wikipedia weiß das auch so ähnlich) sind allein schon auf der Bastei jährlich ca. 1,5 Millionen Besucher zu zählen.

  2. Also wenn man für eine Hochgebirgsexpedition üben möchte, dann kann man den Forststeig auch mal im Winter angehen… ansonsten wirds schwierig, den komplett unverletzt bei Eis und Schnee zu überstehen. Das mit den einzelnen Etappen ergibt sich doch von allein, genauso wie beim Malerweg. Beim Trekking ist das Klientel aber ein ganz anderes, und was sind da schon 100 Km, das ist ja eher Kurzstrecke.

    • Ja, die Wintertauglichkeit kann ich nicht beurteilen, aber es hat ja nun auch nicht gleich von Oktober bis April Schnee und ja, ich urteile eben aus meiner Sicht als Kurzstreckenläufer. Ich nehme mir aber vor in ein paar Monaten den Weg zwischen Waldnadel und Grenzplatte nochmal zu besuchen, um zu sehen, ob die Anzahl “Rambofüße” ausgereicht hat, den Pfad auf den Boden zu prägen.
      Und weil das ein schöner Weg ist, nehme ich vielleicht auch eine Gartenschere mit 🙂

  3. Was mich irritiert, ist die zeitliche Einschränkung. Mir ist zwar klar, dass die von der Verfügbarkeit der Schlafplätze abgeleitet ist, aber dass die Schöpfer die beiden Sachen als derartige Einheit sehen ist mir unklar.
    Ich würde doch den Weg auch in seinen Einzelstücken bewerben. Man muss doch nicht komplett durchlaufen und Übernachten ist sicher für einige Passagen von Vorteil, aber doch nicht überall zwingend.

    Und deutliche Zweifel habe ich, ob die Absicht, mit derart wenig Aufwand den Weg komplett begehbar zu halten, mit den Gewohnheiten der Natur vereinbar und realisierbar ist. Wir wissen, ein Weg kann künstlich geschlagen und angelegt werden, aber begehbar bleibt er auf Dauer nur durch eine ausreichende Anzahl Füße. Und ob diese Anzahl auf allen Abschnitten erreicht wird, das bleibt zu wünschen, aber ich habe eben Zweifel.

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