Während einer Tour in der Hinteren Sächsischen Schweiz drängten sich mir wieder viele Gedanken zum Nationalpark auf – angesichts vieler Hektar abgeernteten Waldes und sturmgeschädigter Flächen und Wege. Ein verbaler Rundumschlag:
Teil 1: Die Informationspolitik der NP-Verwaltung (Stichwort Wegenetz)
Der Nationalpark hat eine schöne Webseite – leider krankt diese regelmäßig an Aktualität. Wenn man schon eine Seite „Aktuelles“ hat, auf der u.a. Informationen zu Wegesperrungen gegeben werden, der sollte auch dafür sorgen, dass diese Seite auch so aktuell wie möglich gehalten wird. Aber: das klappte schon bei den Stürmen in den letzten 2 Jahren nur bedingt – wenn man unterwegs war, war deutlich mehr und großflächiger gesperrt als auf der Seite nachzulesen war. Und auch dieses Frühjahr: die Seite wurde letztmalig am 12.04.19 aktualisiert (Stand 07.05.19 !; vorhergehende Aktualisierung 12.03.19), und ich wurde unterwegs durch viele Sperrungen von Sachsenforstseite und durch blockierte Wege überrascht. Und die Sperrungen kommen auch gerne ohne Vorwarnung und ohne Umleitungsempfehlung an ungünstiger Stelle – so dass man umkehren und den eben gegangenen Weg wieder zurücklaufen muss. So macht man sich keine Freunde unter den Wanderern … aber immer schön mit dem Paragraphen drohen!
Kleiner Hinweis an Sachsenforst: Staatseigener Wald gehört dem Staat (Sachsen), und der Staat sind die Bürger, die da wohnen, und nicht ihr als quasi halbprivates Unternehmen! Es ist also (auch) mein Wald!

Sperrung an der Zollstraße, am Finsterwäldchen
Eine ganz andere Geschichte, die aber auch irgendwie hierhin passt: Sehr überrascht war ich, als ich am Parkplatz Ottomühle (Bielatal) Tafeln mit Felssperrungen wegen Vogelbrut sah – unterzeichnet vom Nationalpark (der sich 20 km entfernt befindet …) Amtsanmaßung???
Wird fortgesetzt …
Bei den Sperrschildern grinse auch ich und ignoriere die. Allerdings halte ich danach Augen und Ohren offen. Wenn wirklich Waldarbeiten sind, dann hört man das auch. Und auf den größeren Wegen können durchaus mal LKW mit Bäumen drauf angefahren kommen. Nicht immer ist es die Kettensäge oder der Harvester was lärmt, kann auch mal der Kran zum Beladen der LKW sein. Andererseits lohnt auch mal ein Blick nach oben (lose Äste, schiefe Bäume, Eiszapfen, frische Felsbruchstellen etc.).
Vogelschutz und Tierschutz ist klar, diese Stellen umgehe ich. Ist das ein Hauptweg, dann kann man leise (!) und ohne Unterhaltung mit dem Mitwanderer durchgehen, das stört die Tiere nicht. Aber bitte auf dem Weg bleiben! Und auch nur wenns unbedingt sein muß, also es keinen Weg drumrum gibt.
Natürlich gugge ich vor einer Tour auf die offiziellen Seiten wegen einer Sperrung. Bin ja mit Bus und Bahn unterwegs, da will ich nicht das viele Geld und die Stunden für umsonst investiert haben.
Und wenn ein Ranger kommt? Ja da wird freundlich gegrüßt! Und keine Ausreden, von wegen nicht gesehen oder so. Die Leute sind eigentlich recht nett, hatte noch nie Probleme. Die wissen selbst sehr genau, das sie dem Wanderer nichts können, außer den Weg nach draußen zeigen. Dem sollte man allerdings Folge leisten.
Ich stimme Sel und Roland natürlich zu, ich würde das auch so machen. Im aufgeführten Fall hat es mich nicht gestört, ich wollte ja sowieso den Alternativweg nehmen…
Aber für den Ortsunkundigen (Urlauber) ist das Ganze schon problematisch zu sehen, hat ja nicht jeder eine Böhm-Karte (leider) und das entsprechende Orientierungsvermögen.
Das größere Problem waren/sind die Wege, die durch umgestürzte / gefällte Bäume blockiert sind und man das nirgends vorher erfahren konnte. Nicht immer war/ist die Umgehung möglich (z.B. am Raumbergweg)
Solche Waldwege-gesperrt-Schilder ignoriere ich grundsätzlich. Oft genug habe ich festgestellt, daß sich dahinter kein ernsthafter Grund verbirgt. Gesperrt wegen Vogelbrut natürlich ausgenommen. Vor einer Wanderung informiere ich mich auf der NP-Seite über gesperrte Wege, und wenn ich nach 60 Km Autofahrt und mehreren Km wandern dann doch an so ein Gesperrt-Schild komme, obwohl dort offiziell keins sein dürfte, gehe ich einfach weiter. Falls es dahinter doch gefährlich wird, weil z.B. Bäume gefällt werden, kann ich immer noch umkehren oder die Stelle umgehen. Aber wenn es nur um paar umgestürzte Bäume geht, die man, wenn auch beschwerlich, umgehen kann, ist das für mich kein Grund für eine Sperrung.
Quasi die Oberförsterei SSw mit dem Forstamt „Nationalpark“ . 🙂
Hihihii! Wenn im Landschaftsschutzgebiet amtliche Schreiben vom Nationalpark auftauchen, dann könnte man fürchten, dass die Gebiete bald einverleibt werden und ein vorauseilender Verwaltungsfehler vorliegt 😉
Die Wahrheit ist weniger bemerkenswert – siehe Nationalparkverordnung § 1, Absätze (2) und (3).