Der Brandbaudenwirt muss, wie alle anderen Gastronomen, sein Haus ebenfalls 
geschlossen halten und macht also jetzt keinerlei Umsatz. Grad jetzt, wo die Saison mit bestem Klimawandelwetter und spitzenmäßigen Besucherzahlen so richtig losgehen könnte. Das ist hart und wir alle befürchten, dass die seit Jahren zu beobachtende (Schank-)Wirtschaftskrise in diesem Jahr durch die Ausgangsbeschränkungen nochmal richtig zulegen könnte. Nicht alle Wirtschaften werden genügend Reserven haben, um trotz dieses Umsatzverlustes im Restjahr noch genügend Winterspeck aufzubauen.
Da hat der besagte Brandwirt das sinnvoll erscheinende Angebot auf seiner Webseite: Jetzt Gutscheine kaufen und einlösen wenn die Baude wieder geöffnet hat. Den überängstlichen Gedanken, dass ich Gutscheine gekauft haben könnte und die Baude dann nie wieder öffnet … den verdränge ich einfach mal aus Hilfsbereitschaft. Statt dessen denke ich lieber an die 10 % Rabatt, mit dem ich die Gutscheine erwerbe.
Und es muss ja auch nicht nur einer sein. Die Brandbaude ist mir selbst zur Einkehr nicht unsympatisch und ich habe einige Bekannte, die in den nächsten Wochen und Monaten Geburtstag haben … einfacher und nützlicher geht’s ja kaum noch 🙂
Und irgendwann sitzen wir vielleicht gemeinsam auf der Terrasse, verprassen die Gutscheine und lassen den Blick über die Aussicht schweifen. Wer weiß, ob wir da noch der Lärche lauschen, oder dem Herbstwindrauschen …
Ja, für den ersten Moment sicher eine gute Idee. Aber letztlich findet so ja eher eine Umsatzverlagerung statt – das Minus wird aufs Jahr gerechnet bleiben, da später dann weniger Geld fließt, weil die Gutscheine umgesetzt werden. Letztlich zählt nur, was wirklich vor Ort umgesetzt werden kann – also wenn geöffnet ist.
Als Buchhalter, nur mit Blick auf die Zahlen, kann man das so sehen.
Manchmal zählt aber der Augenblick mehr, als der gerade Blick auf die Bilanz am Jahresende.
Denn jetzt ist der Gutscheinkauf eine Art Versprechen . . . ein Versprechen kann Hoffnung geben . . . und Hoffnung jetzt, kann mehr wert sein, als das was noch kommen mag.
@Andreas, Dein Kommentar, genauer Deine Sichtweise ist noch besser als Dein Beitrag, eindringlicher geht‘s nicht.
Du bist wirklich ein guter Kerl.
Und es bleibt ja immer noch jedem selber überlassen, was er macht.
Michael Dora hat sich auch schon bedankt und meint außerdem ” … Das hilft uns wirklich sehr.
Und es ist schon wichtig, jetzt Einnahmen zu haben, da auch u. a. die Löhne jetzt gezahlt werden müssen.
Die Umsatzverschiebung ist vor diesem Hintergrund für uns nicht das erste Argument.”
…..mal in Ruhe drüber nachdenken, ist genauso richtig von Spreewolf
Andreas, das, was Fossil zu deinem Kommentar schreibt, kann ich zu hundert Prozent und mit Nachdruck bestätigen und bekräftigen. Dein Kommentar ist ganz stark geschrieben!
Geld ist wichtig, aber für Viele kann zur Zeit Hoffnung wirklich mehr wert sein als Geld.
Die Antwort von Herrn Dora zeigt, dass dein Blog-Beitrag sehr sinnvoll ist.
Danke!
Der Lerche würde ich auch gerne lauschen. Ich hörte sie zuletzt an der Obstscheune in Krietzschwitz. Die Lärche wird hoffentlich den Borkenkäfer überleben. Und wenn es gar nicht mehr weiter geht: Gin Tonic und the larch sketch monty python. Das ist dann das ganz harte Programm !( https://www.youtube.com/watch?v=mBcTXBhYzfM ) Aber, lieber Andreas, die Idee unsere Lieblingswirte zu unterstützen finde ich gut. Da wird in eigenen Objekten (Brandbaude, Neumannmühle, Buschmühle) oder in Pachtobjekten ( Christian und Lana in der Pension Gasthof Uttewalde) viel Geld und Mühe investiert um das Geschäft zu halten. Gutscheine können da sicher ein bißchen helfen. Es wird dann später sicher auch helfen den Jahresurlaub mal ganz patriotisch im Elbi( oder generell in Deutschland ) zu verbringen. Wir müssen unsere sauer verdiente Urlaubskohle nicht irgendwelchen Pauschalanbietern in den Hals werfen. Gibt im Elbi auch tolle Ferienhäuser.
@Alle Leser: Mal in Ruhe darüber nachdenken. 😉