
Foto dient nur der Veranschaulichung (temporäre Sperrung der Zwillingsstiege 2014)
Eine Verschwörungsgeschichte
Wie an dieser Stelle schon mehrfach angesprochen, ist derzeit im Nationalpark die (Borkenkäfer-) Hölle los. Insbesondere in der Hinteren Sächsischen Schweiz sind in den letzten drei Jahren großflächig Fichtenbestände dem kleinen gefräßigen Sechsbeiner zum Opfer gefallen – bedingt durch die große Trockenheit in den Jahren 2018 und 2019 waren/sind die angelegten Monokulturen eben sehr anfällig.
Erste Sperrungen wegen toter Fichten und daraus resultierender Umsturzgefahr bzw. wegen bereits umgestürzter Bäume bestehen bereits seit dem Frühjahr 2019 (siehe z.B. hier: https://www.sandsteinwandern.de/wandern/?p=21695). Auch der Königsweg nahe des Friensteins und der Reitsteig am Thorwald sind bereits seit 2019 offiziell gesperrt. Im Herbst 2020 kamen viele weitere Wege, insbesondere zwischen Weberschlüchten, Thorwald und Kirnitzschtal dazu. Dort ist inzwischen ein großes Waldareal praktisch vor Wanderern „verkehrsberuhigt“. (Mehr dazu z.B. hier: https://felsenheimat.de/2020/11/23/exkursion-ins-sperrgebiet-thorwald/)
Zuletzt wurde dann noch auf Anordnung der Stadt Sebnitz der untere Teil des Großen Zschands gesperrt (siehe hier: https://www.sandsteinwandern.de/wandern/?p=22818), so dass praktisch das gesamte Tal des Großen Zschands kaum noch erwanderbar ist. Wann dies wieder möglich sein wird, steht derzeit in den Sternen … denn der NP hat ja angeblich keine Kapazitäten zur Beräumung.
Inwieweit alle diese Sperrungen berechtigt sind, kann ich persönlich nicht beurteilen, da ich aufgrund eines anderen kleinen Mistviehs mir leider nicht selbst ein Bild machen kann. Worüber ich mir aber auch von zuhause aus ein Bild machen kann, ist das virtuelle Abbild unseres Sandsteingebirges im Internet. Dazu muss ich nochmal kurz etwas weiter ausholen: Letztes Jahr wurde im Nationalpark die Stelle eines „Digitalbeauftragten“ ausgeschrieben und anscheinend vergeben (siehe z.B. hier: http://sandsteinpfade.de/2020/07/23/die-npv-im-netz/). Vorher „glänzte“ die Webseite der NPV meist durch Unaktualität und monatelangen Stillstand – seit Sommer 2020 ist dort etwas mehr Bewegung drin und beispielsweise die Rubrik „Aktuelles“ meist doch aktuell. Das ist das Positive.
Andererseits werden seit letztem Jahr massiv Zensurversuche, u.a. bei Youtube, betrieben. Alle Videos, die nach Meinung der NPV nicht ganz „koscher“ sind, werden nach und nach markiert bzw. entsprechend kommentiert – ein wild herausgepicktes Beispiel hier: https://www.youtube.com/watch?v=2oLJlnbyIRA. Glücklicherweise geht das Ganze noch nicht soweit wie bei angeblichen „Corona-Fake-News-Verbreitern“, die gleich mal auf staatliche Anweisung von Google gelöscht und/oder gesperrt werden.
Desweiteren geht auch der Kleinkrieg im Bereich „Kartographie“ in eine neue Runde. Nachdem bislang nur der durch seine Detailkarten der Sächsisch-Böhmischen Schweiz bekannte Kartograph Rolf Böhm insgeheimen Schikanen seitens der NPV ausgesetzt war, wird derzeit (von wem ist allerdings unklar) auch in den Online-Kartenwerken gelöscht, z.B. sind bei OpenStreetMap alle momentan gesperrten Wege im Bereich Großer Zschand/Thorwald komplett gelöscht worden (und nicht nur als gesperrt markiert) Siehe hier, Stand 15.02.21: https://www.openstreetmap.de/karte.html?zoom=16&lat=50.89527&lon=14.32428&layers=B000TT. Nur die Kletterzugänge sind noch erhalten und enden derzeit im Nichts …
Was für mich nur zwei Möglichkeiten zulässt: Entweder hat der Digitalbeauftragte doch nicht soviel Ahnung vom Fach und es müssen die Wege nach einer Wiedereröffnung wieder zeitraubend eingearbeitet werden – oder die NPV weiß bereits mehr als wir und WILL diese Wege gar nicht wieder öffnen…!? Ist der Plan ein neues „Totalreservat Thorwald“? Hier sollten alle Betroffenen (Tourismus, SBB, …) ein waches Auge haben!
edit by Admin: Ich mag keine Blogbeiträge ohne Foto 😉
Auf mein Schreiben an das SMUL wegen der Bearbeitung im OSM durch die Digitalrangerin wurde mir lang und breit erklärt, dass alles rechtens und abgeklärt wäre, damit keiner auf gesperrte Wege verleitet würde und damit „weitere Anwenderportale“ auf aktuelle und korrekte Basisdaten zugreifen könnten.
Nebenbei noch der Hinweis, gestern stand wieder ein großer Artikel zu den unpassierbaren Wege in der SZ, diesmal ausführlich die bekannten Erklärungen und Standpunkte Herrn Zimmermanns, also nichts Neues.
Nachdem ich einen unmarkierten Forstweg als Alternativen Zugang zum Winterstein auf meiner website beschrieben habe, wurde der Weg auf OSM herausgelöscht….. keine Ahnung von wem – aber wie soll man das nennen? Und, nein der wurde nicht komisch getaggt, sondern der ist jetzt einfach weg. Obwohl ich gestern da lang gegangen bin und sogar ein paar Stämme offiziell aufgesägt wurden!!!
Und dann soll noch einer sagen, es findet keine Zensur statt! Danke Dir für die Info.
Bei OSM deutscher Stil ist der Weg wieder da, bei Mapnik nur in Teilstücken. Verwirrend, was da im Hintergrund abläuft.
Dafür sieht zur Zeit die Wegdarstellung bei Komoot im Gebiet zwischen Winterstein und Roßsteig so aus, als wäre die Kirnitzschtalbahn drüber gefahren, lauter Bruchstücke. Man kann es wirklich Vandalismus nennen.
Nur gut dass ich diese Kartenwerke nur zum Planen und Nachbereiten von Touren benutze. Es nervt aber trotzdem!
Die NPV hat offensichtlich ihre Einflußnahme ausgedehnt, jetzt ist bei Mapy.cz der Thorwalder Gratweg weg. Vor 2 Wochen war er noch da. Die seitlichen Schlüchte enden jetzt oben irgendwo im Nichts, sogar der Reitsteig ist weg. Zum Glück hatte ich mir Bildschirmfotos gemacht. Der Auerhahnsteig ist noch da, den hab ich auch noch schnell gesichert. Bei OSM.org ist jetzt der TGW wieder zu sehen, da haben wohl einige Benutzer dafür gesorgt. Bei Mapy.cz hat man als privater Benutzer natürlich schlechte Chancen, dort was zu bewirken.
Auch der SBB hat einen Text zur Wegesituation geschrieben – gefunden bei Rolf. Wollen seit Monaten die AG Wege einberufen, aber der NP mauert …
Rolf Böhm hat zum Thema eine ganz wunderbare Fiktion entworfen. Parallelen zur „Mail aus der Zukunft“ sind folgerichtig aus der Sachlage entstanden, denn die beschriebene Entsiedelung von Nationalparkgemeinden schien mir schon vor 10 Jahren die einzig logische Maßnahme … http://www.boehmwanderkarten.de/natura/is_natura_300jnlp.html
@Sandwurm: Die IG macht seit Anbeginn jährlich ungefähr einen Arbeitseinsatz im Elbi.
Ich war 2013 das erste Mal dabei ( Schutzhütte an der Richterschlucht rekonstruieren). Gemeinsam mit dem SF und der NPV wurde das organisiert. Das ist aber Geschichte. Seither finden unsere Arbeitseinsätze eher linkselbisch oder im Bereich der Kommunen statt. Ein weiterer Erhalt der Wanderinfrastruktur im Kernzonenbereich ist nicht gewünscht. Die Zweite Schutzhütte im Zschand, Nähe Zeughaus, E-Flügel, wurde 2014 nicht rekonstruiert sondern abgerissen. Die Wege vergammeln und Sitzgelegenheiten verschwinden oder sind gar nicht erst da. Auf dieser Spur schnürt der neue Fuchs im Revier, Herr Zimmermann, absehbar weiter.
Ein Höchstmaß an Mißtrauen ist also angebracht.
Bei Mapy CZ ist auch noch jeder kleine Weg eingetragen. Es ist wichtig, das diese Wege freigeschnitten werden sonst verlieren sie ganz an Bedeutung. Ich hoffe das die Bergsteiger da kräftig mitmachen.
Bei Mapy.cz fehlen in der Kernzone des böhmischen NP auch etliche Wege, wahrscheinlich auf Druck der NPV, z.B. Silberwandsteig, Fremdenweg, Entenpfützenweg, Flügelwändeweg, Stimmersdorfer Steig, Hohe Schlichte, nordwestlich vom Rosengarten und rund um die Käs-und-Brot-Aussicht komplett alles, usw. Und wenn es unserer NPV einfällt, sich an Mapy.cz zu wenden, sind auch die restlichen deutschen Wege noch weg.
An dieser Stelle möchte ich mal grundsätzliche Kritik an dem polemischen Stil dieses Artikels äußern:
1. Kommentare unter YouTube-Videos seitens der Nationalparkverwaltung als „massive Zensurversuche“ zu bezeichnen, finde ich übertrieben.
Den Vorwurf der Zensur finde ich sehr hart und gleichzeitig schlecht / nicht begründet.
Die Kommentare unter den Videos bei YouTube sind öffentlich einsehbar, die Person, die das Video hochgeladen hat, kann sogar die Kommentare löschen.
Natürlich sind die Videos von der Meinungsfreiheit gedeckt.
Somit hat der NP keine Möglichkeit, Inhalte (Videos) zu löschen.
Die Kommentare sind lediglich eine Bitte, dem die Ersteller der Videos nachkommen können oder auch nicht.
Ich denke, dass wir alle die Rechtslage kennen und wissen, dass der NP hier nichts einfach löschen kann. Wie soll das gehen?
Dem NP unumwoben „Zensur“ zu unterstellen, rückt den Nationalpark für viele Mitlesende, die hier gute Recherchen und differenzierte Einblicke gewohnt sind, in ein schlechtes Licht. Ein solches Klima ist, denke ich, dem Dialog mit dem NP nicht zuträglich. Klar, mit einigen Entscheidungen des NP mögen viele nicht übereinstimmen. Ich denke, unsere Positionen können aber auch ohne immer härter werdende Ansprache überzeugen.
2. Die Änderungen in OpenStreetMap sind aus meiner Sicht nicht der Rede wert.
Im Blogartikel steht noch immer: „von wem [die Änderungen vorgenommen worden] ist allerdings unklar“. Die Änderungen wurden vom User „Nationalpark Sächsische Schweiz“ (https://www.openstreetmap.org/user/Nationalpark%20S%C3%A4chsische%20Schweiz) vorgenommen.
Der Account gibt zumindest vor, die NP zu sein. (Habe erstmal keine Gründe, daran zu zweifeln.)
So etwas könnte man vielleicht auch durch eine Anfrage beim NP verifizieren, wenn es unklar ist.
Den Äußerungen des mutmaßlichen Accounts der NP zu urteilen ist man dort lediglich noch nicht firm im Umgang mit dem Anlegen und Ändern von OpenStreetMap-Daten und möchte auch sicherstellen, dass die Wege wieder in OSM ganz normal eingezeichnet sind. Dazu gibt es gerade eine Diskussion, teilweise sehr technisch, siehe openstreetmap.org-Forum(https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=71992).
Am Ende des Artikels werden zwei Erklärungsversuche gegeben:
– Digitalbeauftragte löscht einfach alle Wege UND später müssen die Wege wieder neu in OSM angelegt werden
– Digitalbeauftragte löscht einfach alle Wege für immer
Diese Erklärungen könnten entstanden sein aus Unkenntnis bzgl. OpenStreetMap.
Das ist ja auch okay, wenn man nicht genau weiß, wie der OpenStreetMap-Änderungsprozess und die Änderungen selbst genau funktionieren.
Dem NP aber aus einer Mutmaßung einen Strick zu drehen und vom „Totalreservat Thorwald“ zu reden, finde ich nicht gut.
Nun stellt sich nämlich heraus, dass der NP in Wirklichkeit gar keinen solchen Plan hat und im Blog steht groß: „Zensur“.
Das macht den Blog als Informationsquelle ein Stück weit unverlässlich für mich.
Versteht mich nicht falsch, ich habe großen Respekt vor der Arbeit und vor den immer wieder sehr informativen Artikeln.
Etwas Kritik mag jedoch auch mal geäußert werden.
Hallo Sandwurm, danke für Deine ausführliche und kritische Kommentierung! Ja ich habe diesmal kräftig polemisiert bzw. überspitzt, deshalb ja auch das Ganze als „Verschwörungsgeschichte“ untertitelt.
Zu 1.) Klar steht da nur eine Bitte. Aber ich/wir haben in den letzten Monaten schon mehrfach erlebt, dass dies ein erster Schritt zur Löschung sein kann (Stichwort Corona/Alternative Medien). Google kommt da den Wünschen deutscher Politiker anscheinend gerne nach.
Und Dialog mit der NPV als Organisation haben wir jahrelang versucht – hat nicht allzuviel gebracht. Einzelgespräche waren da manchmal schon besser.
Zu 2.) Schön, wenn eine Digitalbeauftragte, die also beruflich mit dem Internet zu tun hat, sich solche Schnitzer leistet (Sarkasmus Ende). Aber es scheint sich ja zu klären, den Artikel ändere ich deswegen (erstmal) nicht – kann man ja hier in den Kommentaren nachlesen und verfolgen.
Die Sache mit dem „Totalreservat“ ist m.M. nach aber nicht von der Hand zu weisen, „kalte“ Wegsperrungen gab es schon öfter, auch hier kommt es aus Erfahrung. Die werden einen Dreck tun und sagen, dass sie so einen Plan haben … und wir sollten aufmerksam bleiben in dieser Frage!
Hallo Sandwurm, es ist leider so, dass die Erfahrungen mit der NPV keine guten sind. Wenn wir nicht höllisch auf das uns noch verbliebene, offizielle, Wegenetz aufpassen, kann das ganz schnell weg sein. „Wegesicherungspflicht“ ist das Argument der NPV, mit dem die AG Wege umgangen werden kann. Das ist, im Moment, sicher verständlich. Wenn ich aber den Eintrag der NPV um 14:43:11 in der OSM-Diskussion lesen,
„Ich denke auch, es kommt auf die Dauer an. Hier sprechen wir von eiem Zeitraum von Jahren, mind. 1-5 – vermutlich. Mit Gewissheit kann es niemand sagen. Für befristete Sachen von wenigen Wochen spare ich mir die Arbeit inzwischen auch.“
wird mir die Realität bestätigt. Seit mehr als einem Jahr ist der Reitsteig unterhalb der Thorwalder Wände gesperrt, weil auf einem kurzem Teilstück durch einen Sturm der Weg unpassierbar wurde. In mehr als einem Jahr beginnt sich nämlich auf den derzeitig unpassierbaren Wegen neue Vegetaion auszubreiten und da diese dann die „neue Wildnis“ wird, da will der NP ja mal hin, kann man diese nicht einfach wieder zur Seite räumen, das wäre ja aus Sicht des Naturschutzes kontraproduktiv. Herr Zimmermann hat beim Stammtisch eindeutig gesagt und in der SZ nachzulesen, die NPV veranlasst nicht die Beräumung der Felsriffe im vorderen Teil des Großen Zschands, weil, schwere Technik passt in das schmale Tal nicht rein und das vor Ort fällen auf den Felsriffen ist zu gefährlich und durch diese Arbeiten würde wertvolle Biotope auf den Felsriffen zerstört werden. Wir warten bis die Natur die Bäume ins Tal wirft und wir sie wegräumen können.
Ich habe beim Stammtisch fast am Ende die Frage Grenzübergang Großer Zschand ins Spiel gebracht. Kategorische Ablehnung seitens Herrn Zimmermann, zu wertvolle Natur in dieser Ecke. Tourismus, der europäsche Gedanke, alles muss sich dem Primat des Naturschutzes unterordnen, die Menschen möglichst weit weg von Natur.
Ich habe einfach kein Vertrauen in die NPV, wenn auf deren Seite nicht einmal ein ganz kurzes Innenhalten einsetzt und man eventuell für andere Ansätze offen ist. Das war unter Herrn Stein so, änderte sich bei Herrn Butter kaum und wird sich mit Herrn Zimmermann fortsetzen.
Das Einzige, was ich zur Entlastung der NPV sagen, auch die steht unter Druck – von oben. Es gibt eine Evaluierung des NP und dort werden Mängel aufgezeigt, die abgestellt werden müssen, damit im europäischen Rahmen der NP nicht seinen Status verliert – eines davon ist die Wegedichte.
Danke, du hast da weitere wichtige Gedanken vorgebracht – den Satz mit den ein bis 5 Jahren hatte ich auch gesehen. In 5 Jahren ist der Weg weg – gerne von mir vorgebrachtes Beispiel ist da der Mühlsteig im Bielatal. Der war auch in 5 oder 6 Jahren so mit Brombeere und co zugewachsen, dass es kein Durchkommen mehr gibt. Diese Gefahr sehe ich auch am Reitsteig.
Lieber Sandwurm, wenn du auf einen Schlag bei mehreren deiner privaten Youtube-Videos Kommentare der NPV
erhalten würdest, verbunden mit der Aufforderung zum Löschen, und feststellst, daß auch bei anderen Kanalbesitzern dasselbe stattfindet, dann würdest du auch anders über Zensur denken. Und das ist nur der Anfang. Schon ab 2015 wurde in der NPV überlegt, Veröffentlichungen von unmarkierten Wegen in der Kernzone in Online-Kartendiensten, Büchern und Videos verbieten zu wollen. Da war die Rede von „Rechtlichen Schritten“, „Juristisches Vorgehen“, „Einwirken auf die Autoren“ (es gibt keine öffentliche Bücherverbrennung mehr, sondern der Autor soll einsehen, daß er seine Bücher selbst verbrennen muß), bis hin zu „Einsperren“. Aber vielleicht kannst du ja mal an einem Beispiel benennen, was du unter der Formulierung „massiver Zensurversuch“ verstehst.
Ich bin mal gespannt was im OSM-Forum herauskommt:
https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=71992
Auch was z.B. bei den Pfaden zum Wartturm geändert wird, ist auch nicht schön.
Hier ist der Weg von der Kläranlage zum Wartturm betroffen:
https://www.openstreetmap.org/changeset/99297045#map=19/50.96242/14.06858
Es gibt aber schon seitens OSM-Kommentatoren Einwände (betreff Weberschlüchte):
„Hier handelt es sich nicht um Straßen. Eine Straßensperrung ist das falsche Attribut. Welche rechtliche oder gesetzliche Grundlage liegt hier vor? Wo und wie ist die Sperrung beschildert? Immerhin sind hier auch Kletterzugänge berührt. Ist der SBB informiert?“
Vielleicht funktioniert ja OSM doch besser, als wir denken.
Hier kommt der Link auf den Änderungssatz wo man auch die Kommentare nachlesen kann, die Digital-Rangerin hat auch schon geantwortet:
https://www.openstreetmap.org/changeset/98963778
„Unsere“ Digital-Rangerin Frau Dr. Anne Seltmann hat ja schon ein abwechslungsreiches Arbeitsleben hinter sich:
https://de.linkedin.com/public-profile/in/dr-anne-seltmann-a5165260
Also ich begrüße diese digitale Aufräumarbeit ausdrücklich 🙂 Wieso lese ich hier so negative Beurteilungen? Wir sollten doch alle in unverbrüchlicher Einheit hinter der Partei … äähhh … Nationalparkverwaltung stehen, denn die sorgen mit ihren Maßnahmen nur dafür, dass wir weniger „Eventtouristen“ unterwegs treffen werden. Also nur weiter so … dass in OSM deutscher Stil gleich der Reitsteig mit verschwunden ist, das ist doch toll … nur die Namen müssen noch aus der Karte entfernt werden … dann noch die Felsen und deren Namen … und dann noch die grüne Waldfläche in weiß bereinigen … fertig. Und Friede auf Erden 🙂
Mich stört das alles fast gar nicht. Ich habe inzwischen nicht nur eine große Vorliebe fürs Pfadfinden entwickelt, sondern auch einige Kenntnisse und Fertigkeiten dafür entwickelt. Wir kommen schlussendlich wieder dahin, dass wir unsere Kenntnisse wieder persönlich weitergeben. Und das ist nicht die schlechteste Lösung. Das meine ich jetzt auch ganz ohne jede Ironie. Denn dann entscheide ich wieder, ob ich jemandem, der mit mir unterwegs ist, einen bestimmten Weg oder eine Aussicht zeige, zu einer Boofe führe oder zu einer versteckten Quelle.
Ist schon ziemlich abartig, auf einer freien Weltkarte Wege zu löschen, die es physikalisch seit 200 Jahren gibt. Die NPV müßte wissen, daß solche Aktionen nicht viel bringen, es gibt genug Insider, die den TGW kennen und auch gehen, ohne Karte. In der Physik gibts den Begriff actio = reactio, kann also sein, daß auf die Löschung der NPV entsprechende Reaktionen im Netz kommen und der TGW dadurch noch bekannter wird, als er es vorher schon war.
In der OSM-Datenbank ist ja nichts weg, selbst wenn etwas gelöscht wurde.
Die komplette Historie ist einsehbar und alles kann auch wieder rückgängig gemacht werden. Das kann aber mühsam sein.
Das kann dann aber auch mal schnell in einem hin und her enden – Änderungen Rückgängig und dann wieder Rückgängig …
Nutzer könnten sogar im Extremfall temporär oder auf Dauer gesperrt werden.
Der NP-User benutzt nur den einfachen Editor iD, ich denke mal das er auch nicht technisch so versiert ist, was OSM angeht.
Also möglichst schnell nochmal einen schon großen Screenshot von dem Zeug schießen und das gut aufheben. Ich nehme bevorzugt http://www.alltrails.com.
Also Digitalzensur – sowas geht überhaupt nicht. Wenn ich als Autor irgendwas in einem Sachbuch veröffentliche, also da vorsätzlich Fehlinformationen da rein schreibe, auch das geht nicht. Und wenn ich vorsätzlich wider besserem Wissen Informationen in der Wikipedia verfälsche oder kaputt mache, so heißt das dann Vandalismus und genau das ist es auch.
Was in der DDR in der Kartografie leidlich verbreitet, aber das ist weder dem Land noch dem Berufsstand gut bekommen. (Dessenungeachtet waren in der DDR-30000er-Sächs-Schweiz-Wanderkarte so Wege wie Erlenschlüchte, Jortan, Begangsteig halbwegs ordentlich eingezeichnet gewesen.)
Na, blos nicht aufregen. Aber bissl sprachlos bin ich da schon.
Genau so sehe ich das auch – DDR-Verhältnisse. Was nicht sein soll, wird gelöscht. Allerdings hat auch Andreas Ansicht (s.o.) auch was für sich … und solange es noch die guten Detailkarten auf Papier gibt, ist ja auch alles in Butter 🙂
Na für irgendwas muß doch die militärische Ausbildung zu gebrauchen sein ! Und wenn es nur um`s Orientieren im Gelände geht. 😉
Der Gratweg ist zwar nicht gelöscht in der OSM-Datenbank, aber als disused:highway=path gekennzeichnet.
Deswegen wird er auch von den meisten Programmen und Web-Seiten nicht mehr angezeigt.
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:disused:
Mit dem Präfix „disused:“ werden Objekte bezeichnet, die geschlossen, nicht mehr in Betrieb oder nicht in Benutzung sind. Eine Wiederinbetriebnahme ist relativ leicht möglich und kann geplant sein. Beispiele sind u.a. leerstehende Geschäfte, geschlossene Parkplätze oder stillgelegte Bahnlinien. Solche Objekte sind in der Umgebung erkennbar und können noch nützlich für die Orientierung sein.
Hier der ganze Datensatz:
access=no
bicycle=no
disused:highway=path
name=Gratweg Thorwalder Wände
note=Betretungsverbot. Weg liegt in der Kernzone des Nationalparks Sächsische Schweiz!
Gefährlich!! Nur für geübte!
sac_scale=demanding_mountain_hiking
surface=unpaved
trail_visibility=bad
Wir müssen uns eben vor allem auf die Böhm-Karten in Zukunft verlassen 🙂
Ich finde die großräumigen Änderungen und teilweise Löschungen auch nicht gut.
Der User ist, wie oben schon erwähnt:
https://www.openstreetmap.org/user/Nationalpark%20S%C3%A4chsische%20Schweiz
Ein Problem ist, das der User highway=construction
setzt. Das ist eigentlich für längerfristige Baumaßnahmen für mindestens 6-9 Monate, vorgesehen. Dadurch wird das in manchen Programmen und Web-Seiten nicht mehr angezeigt.
In http://www.openstreetmap.org aber dafür sogar Extra-dick:
https://www.openstreetmap.org/?mlat=50.8934&mlon=14.3213#map=16/50.8934/14.3213
Hier der kompette Datensatz:
access=no
bicycle=no
highway=construction
name=Hintere Pechschlüchte
note=Die Wege sind an vielen Stellen durch zusammengebrochene und querliegende Bäume blockiert, nahezu täglich gibt es weitere Baumstürze (sehr hohes Gefährdungspotential!). Eine laufende Beräumung ist ggw. nicht möglich Stand 20.1.2021). https://www.nationalp
tracktype=grade2
Eines ist klar: Internetkarten und deren Wanderwege entziehen sich der NPV.
Die Wanderfreunde mit dem Smartphone vor der Nase ,die am Wegweiser an der Zwieselhütte verzweifelt den Wurzelweg suchen , haben auch alle Wege dazwischen auf dem Schirm.
Vorschlag: Die „Digitalsusi“ der NPV sollte lieber Horstschutzzeiten in die Karten einpflegen.
Ach ja ! Ich wiederhole mich schon wieder: Liebe Tourismusmanager, liebe Bürgermeister, paßt auf Eure/Unsere Wanderwege auf ! Das ist unser allerTafelsilber!!
Diebe lauern im Käferholz ! 😉
Tja – leider haben die Tourismusmanager die Chance zum Protest beim „virtuellen Stammtisch“ gestern erstmal verpasst… es wurde stundenlang das Lied vom Käferumbau gesungen und davon, dass man das alles dem Gast erklären müsse – möglichst mit viel Werbeblättchen und (eine Idee aus dem Harz!) einem Instagram-Holztäfelchen, durch das der Touri sein Foto machen kann.
Zu Wort gemeldet haben sich nur 2 „große“ Player von der Bastei und aus Schmilka… mit sehr vordergründigen Ideen: :Die Bastei möchte eine noch schnelleren Besucheraufstieg ermöglichen – per SEILBAHN über Rathen hinweg… was für ein Disneyland. Und SCHMILKA möchte am liebsten nur noch plakativ ausgeschilderte Zentralwege von BAUDE zu BAUDE… warum nur?
Festzuhalten bleibt: Die große Masse wird als „unbedarfte Wanderer“ eingestuft, die nur „nach Wertschöpfungsgesichtspunkten“ beurteilt werden dürften… als Besucher der Touristikeinrichtungen, Gaststätten und Pensionen. Dann gibt es noch die schlimmste Gruppe – die TAGESTOURISTEN, alles Müllschleudern, Wildparker und Lärmquellen massivster Störsorte.
Unsere Gruppe der fortgeschrittenen Wanderer ist eine RANDGRUPPE – kann ja auch ein Chance in der Nische sein, oder?
Leute aus unserer Gruppe
Nach vielen Jahren regelmäßigen Urlaub in der Region denke ich ernsthaft darüber nach schweren Herzens in eine andere Region aus zu weichen. Als Besucher fühle ich mich bevormundet und für dumm verkauft. Ich möchte mich nicht als Geldesel und Besucher der Touristischen Highlights reduzieren lassen und den Rest darf ich nicht sehen, weil ich nach NPV Meinung zu blöde bin mich angemessen in der Natur zu verhalten. Schutzbereiche zu respektieren ist für mich klar und verständlich aber das hier geht zu weit.
Wie sicher ist es eigentlich, dass sich die Natur in den betroffenen Gebiten so entwickeln wird wie die NPV sich das wünscht? Werden sich alle diese Arten so ansiedeln wie die Herr Doktoren und Professoren sich das vorstellen? Der Klimawandel trägt ja auch dazu bei. Der berühmte Knotenfuß mag es kalt. Wenn es nicht mehr kalt ist? Was dann? Die Region wurde seit Jahrhunderten bewirtschaftet und es hat sich trotzdem „Natur“ entwickelt – was ist an ein paar Wanderern so schlimm?
Es kann noch schlimmer kommen. Auch in den vorderen Bereichen rieseln die Nadeln kräftig und selbst wenn man Rettungswege freischeidet. Bei diesen (Tot-) Holzmassen reicht bei einem trockenen Sommer nur ein Funke und dann sieht es wirklich endgültig aus wie in Mordor.
Bei Komoot ist noch alles drauf, aber die Routenplanung funktioniert auf den gesperrten Wegen (Wegekonzept und Borkenkäfer) nur im Off-Road-Modus, was sehr mühselig ist.
Hat jemand Ahnung von OSM? Es gibt doch eine Chronik, in der man erkennen kann, wer die Änderungen durchgeführt hat (wenn auch nur unter Pseudonym). Ich weiß aber nicht, wo ich das z.B. für den Weg zur Webergrotte erkennen kann.
Selbst rausbekommen:
Über:
https://simon04.dev.openstreetmap.org/whodidit/
bekomt man die Info, dass der Account ist:
————————–
Dies ist der Account der Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz. Wir stellen aktuelle und korrekte Informationen zu Wegen, Einrichtungen, Orten, Zugangsbeschränkungen und Infrastruktur im Nationalpark ein.
Bei Fragen, Kommentaren etc. sind wir unter 035022 900612 telefonisch oder per E-Mail unter nationalpark-digital@smul.sachsen.de zu erreichen.
Nationalparkverwaltung Sächsiche Schweiz, An der Elbe 4, 01814 Bad Schandau. http://www.nationalpark-saechsische-schweiz.de
Nicht erschrecken, dass einige Kommentare nicht immer sofort erscheinen. Hier herrscht keine Zensur. Wenn aber in einem Beitrag mehrere Verlinkungen bzw. Mailadressen „auftauchen“, wird der Kommentar als Spamverdacht markiert. Dazu ist ein PlugIn installiert. Das funktioniert bisher auch sehr gut und ist wegen der vielen Spammer unumgänglich. Ich muss also manchmal Kommentare erst per Hand freischalten. 😉
Hallo Michael, danke fürs Recherchieren, hätte ich ja auch draufkommen können. Jedenfalls ist es damit eindeutig geklärt, wer dort ändert. Mal sehen, wie lange da die ganzen anderen Wege noch drin sind …
Vor kurzer Zeit haben wir noch geunkt und sowas kaum für möglich gehalten. Jetzt hammornmist. 🙁
Seltsam ist folgendes: Wenn man das Kartenbild umschaltet auf „OSM Standard (Mapnik)“, erscheinen die derzeit gesperrten Wanderwege mit einer deutlichen Markierung wieder. Bei „OSM deutscher Stil“ bleiben sie verschwunden. Vielleicht ist das ein Arbeitszwischenstand.
Der Gratweg bleibt allerdings in beiden Einstellungen verschwunden.
Vielleicht will man den Gratweg ja als Alternative zum Reitsteig markieren und ist noch nicht ganz fertig. (süßsauer bis bitter lächel … )
Aber im Ernst: Es ist schon komisch, was da im Hintergrund abläuft und wer da alles Einfluss auf die Kartenwerke nehmen kann. Auch wenn das Ganze der aktuellen Vorschriftenlage entsprechen mag, es bleibt für mich ein bitterer Beigeschmack.
Bei Komoot ist noch alles drauf. Das Erste, was ich nach dem Lesen von Wegewächters Beitrag gemacht habe, waren Bildschirmfotos der Pfade auf den Partschenhörnern und in den Thorwalder Wänden. Wer weiß, an welchen Stellen der Karte die „Mapper“ (wer immer es auch ist) noch aktiv werden. Auf den Bilschirmfotos habe ich den aktuellen Stand für mich dokumentiert. Und auf den Bildern kann keiner herum hacken oder mappen …
Ja stimmt, bei mapnik sind die Wege mit einer Markierung drin – vermutlich soll das gesperrt bedeuten. Sieht jedenfalls noch erschreckender aus als ohne Wege …
Das ist kein schöner Artikel, aber leider sowas von richtig, langsam glaube ich auch an Verschwörungen von NP, Freistaat, Europarc usw.
Passend dazu bei Rolf Böhm „150 Jahre NP“ unter Draußensein, er schreibt selber, es sieht etwas satirisch aus, es könnte aber wirklich so werden.
Und wenn der SF wegen lukrativer Einahmen im Herbst hektarweise woanders für Wirtschaftsunternehmens Wald fällt, kann der nicht von Kapazitätsengpässen im NP lügen.
Und die Digitalsusi wird nicht umsonst sein, also liegt es vielleicht auch nicht am Geld.