Inzwischen hat es sich ja weit herumgesprochen – in der Sächsischen Schweiz und insbesondere in deren hinterem Teil wüten Dürre und Borkenkäfer in den Fichten-Monokulturen. Mit der Folge, dass abgestorbene Bäume zuhauf abknicken und kreuz und quer in der Landschaft liegen.
Vor einigen Jahren begann dieser Prozess bereits – mit zunächst einzelnen kleinen Waldgebieten z.B. am Reitsteig (am Winterberg) und am Hinteren Raubschloss. Damals war das alles noch neu, es gab Erklärtafeln und kaum Einschränkungen.
Seit zwei, drei Jahren ist aber alles anders. Zwei heiße und trockene Jahre zogen übers Land, und die Fichten begannen zu leiden. Erst braune, dann kahle Wälder waren die Folge. Zunächst auch noch alles eher eine (böse) Kuriosität. Dann begannen Stürme, Schnee oder einfach die Schwerkraft die Bäume zu brechen.
Erste unmittelbare Folge waren die Sperrung besonders betroffener Wanderwege wie Reitsteig (am Thorwald) und Königsweg Nähe Frienstein. Ab Herbst 2020 wurde es dann richtig ernst. Viele Quadratkilometer toter Fichtenwälder prägten das Bild insbesondere zwischen den Zschands und Hinterhermsdorf, und sie begannen jetzt umzubrechen. „Fichtenmikado“ ist eine schöne Beschreibung dafür. Inzwischen sind ein gutes Dutzend Wanderwege und 4 Bergpfade (Stand Mitte März) unpassierbar geworden, und die Liste wird fast im Tagesrhythmus aktualisiert und immer länger. Und die Kletterzugänge werden dabei gar nicht genannt …
Doch das ist nur die eine Seite. Neben den offiziellen Wegen gibt es ja noch Unmengen alter kleiner Pfade im Sandstein, die nach Ansicht der NPV ja bereits gesperrt sind, aber vermutlich auch stark vom „Mikado“ betroffen sind. Und wenn die NPV für die Wanderwege eine Räumung „irgendwann“ zumindest ankündigt, werden diese kleinen Wege nie geräumt werden (zumindest nicht ohne persönliche Initiativen) und jetzt – nach 30 Jahren Nationalpark – endgültig unpassierbar, zugewachsen und dann vergessen sein. Ich denke da an die vielen Seitenschlüchte des Großen Zschand, z.B. Sandschlüchte, Schwarzschlüchte, Pechschlüchte, Erlenschlüchte … und wer weiß, welche Wege im Gebiet noch betroffen sein werden. Jahrhundertealtes Kulturgut wird verschwinden (mit wohlwollendem Blick der NPV) – wohl dem, der die Wege noch vor dieser Katastrophe kennenlernen durfte!
Hier sollten alle Hand anlegen ,die diese alten Wege kennen.
Sicher, aber mit Gartenschere und Handsäge kommt man jetzt nicht mehr weit …
….stimmt ! Die nächste Generation Fichtenmonokultur startet gerade durch. 🙂
@Fossil hat recht. Die Menschen um und im Elbi lassen sich ihre “Gute Stube” und Heimat nicht kaputtmachen und stehlen. Weder vom Borkenkäfer noch von politisch motivierten “Naturschützern” 😉
Warum so pessimistisch? Wie wir gibt es viele, die nicht nur dem Herdendrang folgen und mit anfassen. Und wenn „unsere“ NPV glaubt, hier geht es genau, wie in den abgelegenen NP‘s von MV oder Bayrischer Wald ohne viel einheimische Gäste, dann ist das eine Fehleinschätzung.
Kurze Anmerkung: der NP ist mehr als 30 Jahre alt.
Stimmt natürlich, entweder vertippt oder temporäre Rechenschwäche … 😉