Tagung AG Wege am 15. April

Lange hat es gedauert und erst nach massivem Druck, vor allem durch den SBB, kam die längst fällige Tagung der AG Wege online zustande. Hauptthema war die Instandsetzung der touristischen Infrastruktur. Diese ist nach dem Borkenkäferbefall der letzten drei Jahre, vorallem in der Kernzone des Nationalparks, stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Über 50 km markierte Wanderwege sind unpassierbar und Wandern auf diesen ist durch jederzeit umbrechendes Totholz lebensgefährlich geworden.

Zschandstraße

seit Wochen gesperrt: Zschandstraße zwischen Abzweig Spitzsteinschlüchte und Abzweig Flügel E

Im Vorfeld hat der SBB einen Stufenplan entworfen, um eine Übersicht zu bekommen, in welcher Reihenfolge und auf welche Art und Weise (Maschineneinsatz oder manuell) vorgegangen werden kann. Dazu nutze der SBB auch die von uns erstellten Beiträge im Wegeforum.

Die Tagung der AG Wege hat der SBB auf seiner Seite zusammengefasst. Eine nächste Tagung ist bereits in 2 Wochen anberaumt. Dem Bericht ist zu entnehmen, dass das Problem weder an den Finanzen oder den Arbeitskräften/Maschinen scheitern wird. Die NPV schiebt bei allem, was nicht Rettungsweg ist, naturschutzfachliche Gründe (FFH-Prüfung) und Mitspracherechte Anderer (NABU, BUND usw.) vor. Kleine Pfade, was die Kletterzugänge und Bergpfade sind, werden dann sicher wegen Unwichtigkeit zum Opfer werden. Der Gedanke, dass mittelfristig eine Totalreservat Großer Zschand/Thorwald das avisierte Ziel ist, sollte nicht mehr nur hinter vorgehaltener Hand ausgesprochen werden, sondern den Weg in die Öffentlichkeit finden. Die Zeichen sind nicht zu übersehen, wobei die NPV hier mehr die Rolle des ausführenden Organs zu sein scheint; die eigentlichen Ideengeber sitzen woanders.

Die Natur hat sich im Nationalpark gerade selbst aufgegeben; die Ursachen sind vielfältig und sollen hier nicht betrachtet werden. Die Flora und Fauna wird sich grundlegend ändern. Wir müssen nichts bewahren, was den Schutz eines dichten, dunklen Fichtenwaldes braucht. Den wird es so nicht mehr geben, wenn wir die Natur sich selbst überlassen. Der Fichtenwald war das Ergebnis hunderter Jahre forstwirtschaftlichen Nutzung. Mit der Instandsetzung der touristischen Infrastruktur haben wir jetzt die Möglichkeit, die Umgestaltung für jeden sichtbar und verfolgbar zu machen. Das ist eine der Aufgaben des Nationalparks. Dieser Aufgabe gerecht zu werden, setzt voraus, anzuerkennen, dass der Mensch als Teil der Natur angesehen wird und nicht als Störfaktor.

5 Gedanken zu „Tagung AG Wege am 15. April

    • Ach nein Mathias, ich bin sicher, auch dieser treffende Artikel von DietmarWG wird was erreichen und gerade erinnerte MStreicher daran. Jeder Schritt und jeder Schnitt zählt.

  1. Es ist gut, dass dieses Treffen stattfand, auch wenn es lange auf sich warten ließ. Ich finde es auch sehr erfreulich, dass gleich ein zweites Treffen vereinbart werden konnte. Damit verläuft die Sache nicht gleich wieder im Sande. Es ist ein Hoffnungsschimmer, auch wenn wir vielleicht nicht übertrieben viel erwarten sollten. Aber es ist immerhin etwas in Gang gekommen.
    Wenn die großen Wege frei sind, kommen wir besser an die kleinen Wege und Pfade heran. So wie die Aussichten sind, wird es ja unsere „Aufgabe“ werden, diese kleinen Wege von ihrer Last zu befreien. 😉

  2. Danke für die Informationen. Und recht hast Du, “Natur Natur sein lassen” war ja mal das Motto des NP … das soll zumindest neben den Wanderwegen noch gelten.

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