Bericht vom Treffen der IG mit Vertretern des SBB

Am gestrigen Samstag fand das erste Treffen von Vertretern der IG Stiegen- und Wanderfreunde und der AG Natur- und Umweltschutz (AG NUS) beim Sächsischen Bergsteigerbund (SBB) statt. Die Vertreter des Kletterverbandes hatten uns zu ihrer Frühjahrssitzung eingeladen, um ein besseres Kennenlernen zu ermöglichen und über gemeinsame Ziele zu sprechen.

Als Vertreter der IG waren Karsten, Mathias und der Autor anwesend. Bevor es allerdings zur Gesprächsrunde kam, lauschten wir einem interessanten Vortrag von Nationalparkchef Dietrich Butter zu Waldzustand, -entwicklung und -umbaumaßnahmen im Nationalpark Sächsische Schweiz. Herr Butter gab eine kurze Einführung zum aktuellen Zustand, besprach die notwendigen Pflegemaßnahmen und äußerte sich auch zum Einsatz von schwerem Forstgerät (Harvester, Forwarder, etc.). Über einzelne Inhalte möchte ich nicht weiter Auskunft geben, aber die Quintessenz des Vortrags war, dass der Nationalpark von allen Seiten Rechtfertigungszwängen ausgesetzt ist (seien es politische Akteure, Zertifizierer, Anwohner, Tourismusverband oder Umweltschutzorganisationen, sowie der Sachsenforst), die den Handlungsspielraum auf ein Minimum reduzieren. Dietrich Butter rechtfertigte den Einsatz schwerer Forstmaschinen dahingehend, dass man dadurch auf der einen Seite wirtschaftlicher arbeiten könne, auf der anderen Seite der Waldarbeiter weniger Gefahren ausgesetzt sei. Gleichzeitig musste Butter konstatieren, dass es wohl ab und an auch zu Pflegemaßnahmen komme, obgleich es die Witterungsbedingen nicht zulassen würden und langfristige Schäden des Bodens nicht auszuschließen seien. Mir persönlich sprach zu sehr der Forstmann und zu wenig der Naturschützer – doch dies ist meine eigene Meinung.   Im Anschluss an den Vortrag verlagerten wir die Gesprächsrunde nach Schmilka, nunmehr nur mit Teilnehmern der IG und des SBB. In gemütlicher Runde skizzierten die Mitglieder unserer IG zunächst einmal ein paar Ziele, an denen wir unsere Arbeit als Interessengemeinschaft ausrichten und die überhaupt zur Gründung der IG geführt haben. Zu nennen seien beispielsweise:

  • Begehbarkeit aller Wege im Nationalpark zu ermöglichen (einschließlich der Kernzone),
  • Erhalt der Schutzhütten
  • kritische Betrachtung von Waldpflegemaßnahmen, besonders deren Dokumentation und bei Missständen auch mediale Veröffentlichung
  • Stiegenpatenschaften
  • Arbeitseinsätze
  • geplante Aktionen, etc.

In einigen Punkten konnte Übereinstimmung gefunden werden (Überarbeitung des Wegenetzes – hier ist es an uns, Vorschläge zu machen; Teilnahme an Arbeitseinsätzen; etc.), in anderen Punkten sind wir unterschiedlicher Meinung (Ermöglichung der Begehbarkeit aller Wege). Es wurde vereinbart, den Kontakt über jeweils eine Person von uns und von der AG NUS zu halten und zu intensivieren. Dies hat in Vorbereitung dieses Treffens schon sehr gut geklappt.

2 Gedanken zu „Bericht vom Treffen der IG mit Vertretern des SBB

  1. Ganz klar: ein schöner Beginn, und Dank an unsere Vertreter. Dieser Kontakt sollte nicht einschlafen, und wenn er mal zur Normalität geworden sein sollte, dann kann auch ein potenzielles Schandmaul wie ich dran teilnehmen.

  2. Das finde ich gut. Die Begehbarkeit des Elbsandsteingebirges scheint immer mehr als zantraler Dreh-und Angelpunkt erkannt zu sein. Die fundamentalen Einschränkungsbestrebungen dieses individuellen und verfassungsmäßigen Freiheitsrechtes( Freizügigkeit) durch NPV und “Öknoranten” ist ein Politikum und ist zu mehrheitstauglichen Protesten geeignet. Da kann dann auch kein Politiker mehr dran vorbei wenn er gewählt werden will. Der übertriebene Ökogedanke hat sich durch diverse Skandale bei Nahrung und den Kapriolen der Energiewende selbst in Frage gestellt. Immer mehr Menschen fragen sich ,wohin uns der “Grüne Fundamentalismus” hinführen könnte. Es ist wie immer Augenmaß gefragt.

Schreibe einen Kommentar