Eisen braucht der Wanderer…

kst0…oder auch nicht. Wer jetzt eine Diskussion über Sinn und Unsinn der kürzlich an der Webergrotte und anderswo „gesetzten Eisen“ erwartet, wird enttäuscht sein. Hier geht es um „Eisensuche“ in der Böhmischen Schweiz. Es war mein zweiter (subjektiver) Stiegentest auf der Grundlage des Klettersteigführers „Steige und Stiegen in der Böhmischen Schweiz“ vom Heimatbuchverlag Michael Bellmann (erster Test in diesem Blogartikel). Besonders angetan hatte es mir die Passage „Steige durch die Kamnitzschlucht bei der Grundmühle“ mit der Einstufung KS1 (Klettersteig, Stufe 1) und dem Hinweis im Text „Oberhalb der Mühle finden wir ausgesetzte Passagen“. Ich hatte mich also auf einen durchaus etwas anspruchsvolleren Steig eingestellt.

Was wir vorfanden, war ein mit gelbem Strich markierter Wanderweg, der in der Nähe der verfallenen ehemaligen Grundmühle eine Felsstufe überwindet. Mehrere mächtige Eisenklammern sollen beim Aufstieg helfen. Nein, ich habe sie nicht gezählt, die Klammern. Sicher ist, ohne die Eisen wäre der Weg spannend geworden, mit den Eisen war er es nicht. Eine etwas ausgesetzte Stelle wird durch ein völlig überdimensioniertes Holzgeländer gesichert. Schließlich ist eine schräge Felsplatte abzusteigen. Tiefe Stufen sind hier in den Fels gearbeitet, ein gut angebrachter Handlauf bietet Unterstützung. Ich bin schon einige „richtige Klettersteige“ gegangen. Mit einem solchen hat der interessante Wanderweg nichts zu tun.


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Wir sind bei unserer Rundwanderung auch noch über zwei weitere im eingangs erwähnten Buch beschriebene Wege gegangen, den Kirchsteig und den Mühlsteig. Beide Wege sind sehr empfehlenswert, wie auch der Pfad entlang der Kamnitz zwischen Kirchsteig und Grundmühle.

Später gelangten wir auf unserer Rundwanderung noch zum Kleinen Prebischtor. Vor zwei Jahren mussten wir hier noch Hand an den Felsen legen – siehe Bild 1. Diesmal begrüßte uns eine ebenfalls völlig überdimensionierte und unpassende Stahlkonstruktion für den Aufstieg – siehe Bilder 2 und 3. Sicher wurde der Fels durch die vielen Touristen in den letzten Jahren stark in Mitleidenschaft gezogen. Aber das musste doch nun wirklich nicht sein. Eine elegantere Lösung wäre bestimmt möglich gewesen.


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Für Interessenten, die die gesamte Wanderung nachvollziehen möchten: Hier findet ihr die Beschreibung.

Ein Gedanke zu „Eisen braucht der Wanderer…

  1. …am erwähnten Kirchsteig gabs in früheren Jahren mal eine Brücke, schließlich wollten die Hohenleipaer sonntags auch Gottes Segen auf der anderen Seite abholen. Haben dort die Klamm überquert und sind im Gedenken an unsere Altvorderen dort aufgestiegen.
    Anfangs sehr steil und ab und an sind auch noch Tritte zu sehen. Später weitet sich der Seitentaleinschnitt, ist aber total zugewuchert und verhauen. Aber Kamnitzleiten ist sehr malerisch und sehenswert. Ab da kann jeder selbst entscheiden wie er weiter verfährt, zurück zur Grundmühle oder ein paar ganz gewagte Abstiege in die Klamm, möchte ich nicht weiter beschreiben da nicht ganz, na Ihr wißt schon.

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