Nationalpark verkennt die Realität!

Na da hat Herr Mayr, Pressesprecher der Nationalparkverwaltung (NPV) Sächsische Schweiz mal einen großen „Wurf“ gelandet: Eine Pressemitteilung verfasst, welche die Sächsische Schweiz als sorgenfreie Festung im deutschen Nationalparklandschaftsgefüge darstellt, die mit Vorbildwirkung voran geht.

Wie zuletzt im Mitteilungsblatt des SBB schon dargestellt, verweist Herr Mayr darauf, dass der Nationalpark seit 1999 zwölf neue Wege zugelassen und seit der Wegekonzeption 2001 keine mehr gesperrt habe:

– Verbindung Königsplatz – Zollstraße / Gebiet Hinterhermsdorf (Wegweiser)
– Passgrund / Gebiet Hinterhermsdorf (Grüner Punkt)
– Verbindung Niedermühle – Wolfstafel (CZ) / Gebiet Hinterhermsdorf (Grüner Strich)
– Verbindung Aschebloß – Neuer Weg/Städelschüchte / östlich Arnstein
– Löfflerschlüchte / Großer Zschand (Markierung Kletterzugang)
– Großer Dom / Affensteine (keine Kennzeichnung, aber Steighilfe)
– Kohlichtsteig zum Forsthaus / nördlich Kleine Liebe (Wegweiser)
– teilweise Panoramaweg (Gelber Punkt)
– Fritschenstein (Wegweiser)
– Tiergartenweg / Waltersdorf-Polenztal (Wegweiser)
– Rundwanderweg Waitzdorfer Berg (Wegweiser)
– Verbindung Hohnstein – Bärenhohl – Cunnersdorf (Grüner Punkt)

Gesperrter Grenzweg

Gesperrter Grenzweg

Herr Mayr stellt fest: Seit 1999 tritt deshalb die Arbeitsgruppe Wege im Nationalpark zusammen. Vertreter von Wander- und Bergsportverbänden, Naturschutzverbänden, der Gemeinden der Nationalparkregion, des Tourismusverbandes und der Forst- sowie Nationalparkverwaltung haben ein bis heute tragfähiges Wegekonzept für den Nationalpark entwickelt. Die Existenz dieser Gruppe ist in der Nationalparkverordnung garantiert. Alle damals diskutierten und beschlossenen Wege wurden im Sächsischen Amtsblatt der Staatskanzlei veröffentlicht und sind bis heute erhalten. Maßnahmen, die bei Wanderern Vertrauen schaffen. Seit dem wurde kein Weg mehr dauerhaft gesperrt, zwölf Wege sind neu gekennzeichnet und in das offizielle Wegenetz aufgenommen worden. Mindestens zweimal jährlich trifft sich die Gruppe und diskutiert neue Entwicklungen und Vorschläge.

Herr Butter, Chef der NPV: Bei jährlich über 2,9 Millionen Besuchern ist der Erhalt des attraktiven Wegenetzes durch uns aber auch die Einhaltung des Wegegebots durch die Besucher entscheidend für eine glaubwürdige Entwicklung des Nationalparks nach internationalen Kriterien des Naturschutzes. Deshalb investieren wir sehr viel Mühe, Arbeit und Geld in die Abstimmung und den Erhalt des dichtesten Wegenetzes, das es in einem Nationalpark im deutschsprachigen Raum gibt. Damit schützen wir die wertvolle Naturausstattung, die letztlich auch entscheidend für die Qualität und Attraktivität des Gebiets aus touristischer Sicht ist.

Dass dies bei weitem nicht der Realität entspricht, kann die IG anhand verschiedener Beispiele nachweisen. Dazu sei auf ein von Rolf Böhm und Axel Mothes geschriebenes Dokument sowie die Darstellungen der IG über die letzten Jahre verwiesen:
https://www.sandsteinwandern.de/wandern/dokumente/20JahreNationalpark.pdf
Hier wird dokumentarisch die Arbeit der Nationalparkverwaltung dargestellt und aufgezeigt, welche Wege wirklich verschwunden sind.

Anstatt sich also mit dem Wanderer wirklich an einen Tisch zu setzen, verweigert sich die Nationalparkverwaltung dem Dialog und kanzelt die naturbegeisterten Bergfreunde einfach ab. Die zuletzt tagende AG Wanderwege, die von Herrn Mayr hoch gelobt wird, gleicht einer Farce. Denn wenn alle Verbände für eine Wegeöffnung stimmen, nur der Nationalpark inform von Herrn Butter nein sagt, ist jegliche Debatte dahin und alles bleibt beim alten. Die IG Stiegen- und Wanderfreunde hatte mit dem Sächischen Bergsteigerbund verschiedene Wegeöffnungen beantragt (Eulengrund, Rotkehle, Oberer Fremdenweg zum Pavillon auf dem Kleinen Winterberg). Hier wurde ohne stichhaltige Begründung eine Öffnung verweigert. Im Fall Eulengrund steht sogar die Sicherheit der Wanderer auf dem Spiel, weil die aktuelle Wegführung des Nationalparks auf einer gefährlichen Straße verläuft. Warum ist das kein Thema für Sie, Herr Mayr?

Die IG wird sich in den nächsten Monaten verstärkt um das Thema kümmern und im Interesse der Wanderer keine Ruhe geben.

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