Sensationeller Fund – Einstein im Griesgrund

... Schafspelz

der bekannte Sandsteinwolf im trendigen Schafspelz

Juchhuu!
“Ein kleines Stück Regionalgeschichte lebt wieder auf …”… schreiben die Sandsteinwächter im www.

Ja was ist denn das jetzt? Wölfe im Schafspelz?  Ach nein, Ökos im Archäologenkittel. Da ziehen sie mal einen abgedrifteten Grenzstein wieder den Hang hoch und feiern sich gleich als Bewahrer der Regionalgeschichte.

Man möge mich nun um Himelswillen nicht falsch verstehen. Es ist schön, gut und richtig, wie sie den historischen Grenzstein behandeln. Man möchte diese Behandlung nur öfter erleben und man fragt sich natürlich sofort: Was ist mit den recht zahlreichen Negativbeispielen?

  • historische Quellfassungen die achtlos im Unkraut, Entschuldigung, unter Wildkräutern verrotten, obwohl von außen sogar Hilfe zur Wiederherstellung angeboten wurde
  • Schutzhütten, mit ebensolchen Hilfsangeboten, die lieber abgerissen werden
  • historische Weganlagen, Stufen, Geländer, Griffe, Steigeisen
  • ein Winterbergpavillon, durch spießbürgerliche Wegeausweisung ins touristische Abseits geschoben, dazu widersprüchlich, eben erst denkmalerhaltend überholt und doch von trotzigen Abrissdrohungen überschattet
  • Blickachsen, Durch- und Aussichten, die ohne geschichtsbewusste Zuwendung zuwachsen, damit unbrauchbar werden und dem Vergessen anheim fallen
verschüttet-vergessen

historische Steinstufen am Romantikergarten – verschüttet und so vergessen, dass daneben neue Holzstufen verlegt wurden.

Dies alles sind Teile, wichtige Organe sozusagen, eines historisch gewachsenen Organismus – der Kulturlandschaft. Und wenn der schleichende Verfall weitergeht, dann droht ein komplettes Organversagen. Ein einzelner bewahrter Grenzstein gibt eine niedliche Schlagzeile, wird aber den Verfall des Geschichtsbewusstseins und der Heimatbindung nicht aufhalten.

Trotzdem, auch wenn’s nur ein Stein ist – Danke.

Aber bitte öfter so!

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