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Fragen zum Elbsandsteingebirge

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 21.12.2021

Im August 2019 war ich im oberen Khaatal unterwegs. Mein Weg führte mich unter anderem den Traufgrund (Studánecky důl) von der Daubitzer Straße (Doubicka cesta) hinunter zum Fahrweg im Khaatal. Auf der Khaatal-Karte vom Meister Rolf Böhm sind einige alte Grenzsteine eingezeichnet, die auch im Gelände zu finden sind. Auf der einen Seite (grob Richtung Osten) ist „ČSR“ in die Steine eingeschlagen. Auf der anderen Seite findet man ein „K“ (siehe Bilder 1 bzw. 2).
„ČSR“ steht sicherlich für Tschechoslowakische Republik, die nach dem Ersten Weltkrieg aus Teilen der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn entstand. Was das „K“ bedeutet, konnte ich mir noch nicht zusammenreimen. Wäre zwar auch interessant zu wissen, ist aber nicht ganz so wichtig.

Das eigentliche Rätsel für mich ist folgendes: Warum stehen diese Grenzsteine im Traufgrund? Die Grenze zwischen Böhmen und Sachsen verläuft in diesem Gebiet seit vielen Jahrhunderten etwa 3km weiter westlich im Kirnitzschtal. Mir ist nur eine Ausnahme bekannt: Nach dem Münchner Abkommen verlief die Grenze viel weiter südlich. Mit der Einverleibung des Sudetenlandes kann es also auch nichts zu tun haben.
Auf den ersten Blick stehen die Grenzsteine am falschen Ort. Aus historischer Sicht stehen sie aber sicherlich nicht ohne Grund dort.
Wenn jemand etwas näheres über diesen Zusammenhang weiß und es hier kundtun würde, wäre ich sehr dankbar.

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Fossil

Stiegengeher
Beiträge: 322
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Beitrag Re: Fragen zum Elbsandsteingebirge
am 22.12.2021, 06:55
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Mstreicher, räumst Du Dein Sandsteinzimmer auf, nee ich höre schon auf.....

Andere Frage, weiß jemand was über den Grenzweg von der Elbe in Richtung Flügelwand? Dort stolpert man zwar nicht über Grenzsteine, aber über unaufgeräumte Baumleichen.

Swen

Stiegengeher
Beiträge: 156
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Beitrag Re: Fragen zum Elbsandsteingebirge
am 22.12.2021, 08:32
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@Mstreicher: Vielleicht steht das K für Kinsky, der Besitzerfamilie der Gegend bis 1945. Viele Punkte der Umgebung sind ja nach Familienmitgliedern des Fürsten Kinsky benannt: Rudolf-Felsen, Wilhelminen-Wand, Mariafels, Fürst Kinsky Jägersteig bei der Balzhütte. Und die CSR gab es auch schon vor dem Zweiten Weltkrieg, nämlich seit 1918.

Vielleicht sind das nur irgendwelche Forstgrenzsteine, die Grundstücke in verschiedenen Eigentumsverhältnissen abgrenzen und keine "Landesgrenzen". Es gab ja in der Tschechoslowakei um 1922 eine große Bodenreform, bei der große Teile der Besitztümer der Adligen, und dabei erst recht der deutschen, in den Staatsbesitz überführt wurden. Man wollte sich so nach dem Ersten Weltkrieg von der Monarchie lösen - "tschechischer Boden in tschechische Hände". Da könnte ich mir vorstellen, dass die Steine aus dieser Zeit stammen und eben eine solche neue Grundstücksgrenze markieren. Nämlich die zwischen dem verbliebenen Grundbesitz der Familie Kinsky und dem in Staatsbesitz überführten. Nach 1945 und den Vertreibungen gehörte dann freilich alles dem Staat. Das ist nur so eine Vermutung.

Mstreicher

Stiegengeher
Beiträge: 493
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Beitrag Re: Fragen zum Elbsandsteingebirge
am 22.12.2021, 11:13
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@Swen: Danke für die rasche Antwort. Der Zusammenhang mit der Bodenreform klingt für mich ziemlich plausibel. Vielleicht ist deine Vermutung ja richtig. Dass es diese Bodenreform in dieser frühen Zeit gab, wusste ich bis jetzt noch nicht. Interessant, damit werde ich mich mal befassen.
Danke nochmals.

Ich habe wieder mal eine Frage zum Elbi: Wir waren Mitte Januar auf einem Stück des Malerweges oberhalb von Obervogelgesang unterwegs. Kurze Beschreibung der Örtlichkeit: Vom Ortsausgang Struppen aus wenige Schritte an der Straße in Richtung Naundorf entlang, dann links den Weg in Richtung Elbe. An den Steinbruchkanten trifft dieser Weg auf den Malerweg. Dem Malerweg folgten wir in Richtung Aussichtspunkt Königsnase.

Nun zu meiner Frage: Nach etwa 200m auf dem Malerweg kamen wir an einem Quellgebiet vorbei, wo wir aus einiger Entfernung eine Wasserfontäne sahen. Als wir direkt an der Stelle ankamen, versiegte die Fontäne langsam und verschwand dann ganz. Auf dem ersten Foto ist der letzte Rest der „Fontäne“ noch zu sehen. Das zweite Bild zeigt das Areal von der anderen Seite.

Klar ist, dass diese Stelle künstlich angelegt wurde. Weiß jemand etwas Näheres darüber? In welchen Abständen sprudelt die Quelle?

Hochgeladene Dateien:
  • Bild-1.jpg
  • Bild-2.jpg

Am 23.06.2020 konnte ich den Minigeysir ebenfalls bewundern 😀 Es hat etwa 20 Minuten gedauert, bis sich wieder genügend Wasser angesammelt hatte. Wer das Ganze gebastelt hat - keine Ahnung!

Hochgeladene Dateien:
  • 20200621105727.jpg

Vielen Dank an Heike für die rasche Antwort.

Da werden wir beim nächsten Mal dort eine Rast einlegen, um die Fontäne in ganzer Schönheit bewundern zu können. 20 Minuten sind ja überschaubar. 🙂

Der "Quellsteig" wird in einem von Axels Büchern beschrieben. Felsenwege Band 3. Da gibt es Infos dazu

Schau an, das Buch steht sogar in meinem Sandsteinzimmer. Hab's nur noch nicht ganz durch geschmökert. Da weiß ich ja, was ich den restlichen Abend mache. Danke, Wissemara. 🙂

Na bitte doch 😊

Ist an der Christianenburg/Kristin Hrádek ein öffentlicher Parkplatz?

Nein, der Parkplatz ist nur klein und nur für Gäste von Restaurant und Hotel. Aber 500 Meter vorher an einer Waldwegmündung passen mehrere Autos hin. https://de.mapy.cz/turisticka?pano=1&pid=72041687&newest=1&yaw=1.096&fov=1.257&pitch=0.160&x=14.1173002&y=50.8223246&z=17

Leider hab ich im Vorbeifahren kein Foto machen können, aber wenn man von Schandau über die Elbbrücke gefahren ist, sieht man an der Mauer neben der Straße eine neue Metalltreppe und über der Mauer im Steilhang in engen Windungen ein schmale Treppenreihe (relativ spektakulär), die wohl zum Mittelhangweg, vielleicht zum höheren Elbleitenweg führt. Vor mind. 2-3 Jahren war mal die Rede von diesem Aufstieg, damit die Wanderer nicht so weit an der vielbefahrenen Hauptstraße entlanglaufen müssten. Jetzt scheint die Idee wider Erwarten realisiert worden zu sein. Weiß da jemand genaueres drüber?

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