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Zitat von Andreas P. am 12. November 2024, 22:14 Uhr

Wieviele Sendungen aus dem Heimatgebirge hätte man wohl von dem Geld für die schätzungsweise 14 Tage Kaukasus machen können, oder Baikal, oder Balkan, oder, ...

Biwak zählt zu den besonders billigen Sendungen (im unteren Drittel). Dass eine Bergsendung auch aus aller Welt berichten will, ist nicht ungewöhnlich. Ich denke eher, man suchte: Wo lässt sich am bequemsten etwas streichen? Die paar Bergsteiger sind doch nichts gegen die Schlagerfans (gab es schon mal beim mdr, vor vielen Jahren, aber nach 2000). Für mich die typische Abkopplung eines Managers von seinem Produkt.

Unser Heimatgebirge allein reicht leider nicht für eine Serie wie Biwak.

Nicht zu vergessen, dass Thorsten z.B. mit der Waldbrand-Staffel (und einigen Sachsenspiegel-Reporten Januar 23) Manchem auf den Schlips trat.

Zitat von Zwinki am 13. November 2024, 09:51 Uhr

Unser Heimatgebirge allein reicht leider nicht für eine Serie wie Biwak.

Denke schon, dass man nicht zwingend in die weite Ferne schweifen muss um ne Staffel zu füllen, da reicht schon eine kleine Fokus-Erweiterung aus. Zum Beispiel eine Rubrik "Sandstein anderswo" mit einer Folge beispielsweise übers Böhmische Paradies. Oder über die polnischen Tafelberge rund um die Heuscheuer (Szczeliniec Wielki), das ist ja beides recht spektakulär wenn mans noch nicht kennt. Und wenn man als Zielgruppe nicht die Bergsteiger wählt, sondern allgemeiner Bergfreunde ist meinetwegen auch mal ne Kammwanderung im Riesengebirge drin. Alles Themen die in unseren Breiten sicherlich großes Interesse finden dürfte.

Beispiel Horst Mempel: Er hat die Biwaksendungen freiberuflich organisiert, Kletterer angesprochen, um mit ihnen einen Klettertour-Beitrag in der SS zu drehen, oder Beiträge aus anderen Ländern, Himalaja usw. haben die Kletterer selber gedreht und zur Verfügung gestellt. Billiger geht's nicht. Diese Methode geht heute nicht mehr? Da gäbe es bestimmt Wanderer oder Kletterer, die sich für einen Beitrag zur Verfügung stellen würden oder ein Urlaubsvideo zur Verfügung stellen würden. Oder taugt das dem MDR nicht mehr? Am Anfang hatte Biwak sogar ein Studio mit künstlicher Kletterwand. Oder sind dem MDR zu wenig Regenbogenfahnen auf den Gipfeln?

Thorsten ist auch freiberuflich - von allen, die ich kenne, war nur einer angestellt. @Swen: Riesengebirge, Tatra usw. - alles schon dran gewesen, die letzte Tatra-Sendung ist gar nicht so lange her. Osteuropa ist sogar seine Spezialität. Was fremde Videos angeht: Da reicht meist die Qualität nicht fürs Fernsehen, nicht nur wegen der Technik. War bei den Himalaya-Beiträgen z.B. von Götz Wiegand anders, das waren ja keine einfachen "Urlaubsvideos" (und da hing garantiert viel Geld dran). Der Normalfall bei Sendungen aller Art bleibt sicherlich, dass der Sender ein Team hinschickt.

@Zwinki: da hast du im Prinzip recht. Aber: rein von der Technik her ist eine sendefähige Qualität heute für viel weniger Geld zu haben, als noch vor 20 Jahren. Für eine eher kleinere vierstellige Summe bleiben da kaum noch Wünsche offen.

Aber: es gebricht dann eben oft mächtig beim Umgang mit der Ausstattung. Ich hab ja auch mal in der Branche gearbeitet und kenne da so die Probleme. Nur ein paar Beispiele:

  • Lass die Finger vom Zoomhebel!
  • Der „Sucher“ heißt zwar so, er dient aber nicht dazu, das Motiv erst während der Aufnahme zu suchen.
  • Schon mal das Wort „Schnittbilder“ gehört?
  • Beim Schwenken zunächst das Bild zwei Sekunden stehen lassen, dann ruhig schwenken, dann wieder zwei Sekunden Standbild. Das hab ich mal einem Amateur mit auf den Weg gegeben – das Material bestand dann ausschließlich aus Schwenks von links nach rechts. Upps.

Auf Profis vor Ort kann man also kaum verzichten, zumal die Sendung da ja auch selbst hohe Maßstäbe gesetzt hat. Selbige jetzt durch Handygewackel zu ersetzen, wäre wohl eher kontraproduktiv.

Zitat von Zwinki am 13. November 2024, 09:51 Uhr

....

Unser Heimatgebirge allein reicht leider nicht für eine Serie wie Biwak.

Nicht zu vergessen, dass Thorsten z.B. mit der Waldbrand-Staffel (und einigen Sachsenspiegel-Reporten Januar 23) Manchem auf den Schlips trat.

Na dem letzten Satz muss man wohl leider zustimmen . ..  aber unser Heimatgebirge reicht nicht???

Hallo es gab mehrere wunderbare Sendungen die ausschließlich im Heimatgebirge handelten, wo man etwas in Themenbereiche tiefer reingeschnuppert hat, die der gewöhnliche Wanderfreund eben sonst nicht kennenlernt. Am besten sind mir da die zwei Teile im Gedächtnis, wo auch die Besteigung der Seife stattfand ... das war doch einfach herrlich.

Und ja, es soll natürlich nicht eine reine Klettersendung werden, das überfordert schnell den Normalo und ist zu weit außerhalb des eigenen Erlebnisspektrums ... obwohl man natürlich gern mal zusieht, wie jemand die vollkommen glatte Wand am Müllerstein hochklettert.

Aber das Themenspektrum ist doch soo weit gefächert, da kann man auf Gastronomieprobleme, -Empfehlungen oder -Zusammenhänge eingehen, der Müll in der Natur, überhaupt das Verhalten in derselben, der Käfer, der Waldumbau, bestimmte Pflanzen oder Tiere vorstellen, auch der NP oder Naturschützer dürfen da mal was vertiefen, alte Bauwerke, Mängel im touristischen Umfeld, Waldmöblierung, Parkplatznot, Nahverkehr, neben dem Kletterthema kam mir eigentlich das Wander- und Stiegenthema etwas zu kurz, Da geht doch viel mehr ... und schließlich der schon erwähnte Blick über den Tellerrand, nicht gleich der Tischrand, bringt doch nochmal eine weitere Vielfalt ... ich hätte da keinen Mangel an Beiträgen und ich bin sicher, dass günstiger bleiben könnte.

Also ich widerspreche ganz deutlich dem Gedanken, dass das Heimatgebirge, ich zähle da das Erzgebirge, das Vogtland, den Thüringer Wald bis in den Harz einfach mal dazu ... als geborener DDR-Bürger denke ich noch gar nicht gleich an die Fränkische Schweiz und und und, welche ja auch nicht weiter weg ist als die Böhmische.

Also Bitte 🙂

Ach, ein Crossover mit der Bergwachtserie lässt doch die potenzielle Sendezeit gar explodieren. Die hatten nur ein Thema und haben da so viele Folgen draus gemacht ...

Gerade kamen schöne Vorschläge. Mir fällt als Paradebeispiel der Sachsenspiegel über die Protestwanderung der BI-Naturpark ein, der war zwar nett, ausreichende Info zum Thema fehlte leider.

Da kann der NP ohne ideologische Keulen gern seine Positionen zu solchen Themen erläutern und wenn der Sender und die Sendung kontroverse Fragen zulassen, wäre es ein sinnvolles Format. Als Dreiländeranstalt vom Oybin bis Brocken mangelt es nicht an Naturschutz-,Wander-, Bergsteigerthemen. Möglicherweise nicht einmal an Zuschauern.

Träume ich schon?

Hier kann ich Andreas P. nur zustimmen, es gäbe genug Stoff für Beiträge aus der näheren Umgebung Umkreis 500 Km. Sächsische + Böhmische Schweiz, Zittauer Gebirge, Lausitzer Gebirge, Isergebirge, Riesengebirge, Hohe Tatra, Böhmisches Paradies, Adersbach + Wekelsdorf, Heuscheuergebirge mit Pilzfelsen, Erzgebirge, Harz, Pfalz, Fränkische Schweiz, Alpen. Wandern, Klettern, Höhlenbegehungen, Klettersteige, Aussichtstürme, Lost Places, verschwundene Kneipen und Mühlen im Gebirge und deren Geschichte, Alte Landkarten, Burgen usw. Man könnte z.B. in jeder Sendung eine bekannte oder weniger bekannte Aussicht vorstellen, Wanderwege, oder die größten, schwersten, leichtesten oder am seltsamsten geformten Klettergipfel. In Adersbach steht z.B. einer der schwersten Klettergipfel der Welt. Oder etwas zur Geschichte, daß die Affensteine eigentlich Aufensteine heißen und der Schießgrund im Mittelalter Scheißgrund hieß. Stoff ohne Ende.

Ihr habt alle gute Ideen... Es wäre sicher vieles möglich. Aber nicht mit dem MDR bzw. "öffentlichen" Rundfunk. Lineares TV ist sowieso ein Auslaufmodell, das ist Fakt.

BIWAK als Reisemagazin ist schon eine Marke. Reichweite hätte man im Internet gleichwertig. Ich glaube aber auch, die ganz fernen Länder ziehen nicht so richtig. Mein jahrelanger Hauptsender (wenn denn Abends mal TV lief) war Servus TV mit Milliardensponsor RedBull. Nochmal ein anderes Level als Biwak. Aber scheinbar leider nicht annähernd kostendeckend, denn seit 2024 in Deutschland eingstellt. Manchmal scheitern die "Macher" an ihren eigenen qualitativen Ansprüchen. Je teurer die Produktion wird, umso mehr Reichweite MUSS man ja haben. Man muss in Vorkasse gehen und Leute bezahlen. Ohne Sponsoren geht es nicht und viel mehr war der MDR für BIWAK vermutlich auch nicht.

Die Bergwacht-Doku ist ein gutes Beispiel. Habe ich sehr gerne gesehen. Keine Sekunde Langeweile. Vor allem auch wegen den Menschen. Reality TV im positiven Sinne. Es gibt bei youtube auch gute, kurzweilige Reisedoku/Kanäle die auch 500.000 views erreichen z.B. marlenesleben

Eigentlich brauchts heutzutage gar nicht soo viel um eine interessante Reisereportage auf die Beine zu stellen und man muss definitiv nicht mit einer 50.000 EUR 30 kg schweren Videokamera draußen herumrennen, sofern der Inhalt interessant ist. Authentische Produktionen sind in einer Welt voller KI-shit gefragter denn je.

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