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Thorwalder Reitsteig, Hickel- und Weberschlüchte

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Heute haben wir versucht, den Thorwalder Reitsteig doch mal zu durchkrauchen. Wir sind gescheitert. Es geht schön los, aber dann wird er echt unpassierbar. Bilder auf https://rotweinundradieschen.de/reithickelweber/ - Wegeseite und interaktive Karte werden am Freitag ergänzt.

Das Erschreckende war aber der Große Hochhübelweg. Dort hatte man alles mit dem (selten verfügbaren) Schreitbagger freigesägt, und es ist schon wieder totales Chaos. Da kann man sich ausmalen, wie die Chancen bei vielen Wegen aussehen.

Die Hickelschlüchte unten sind auch sehr sportlich geworden. Bilder gibt es im Link oben.

Für sog. Wanderer mit Holzwegqualifikation sind auch die Weberschlüchte wärmstens zum empfehlen. Aber wer zur Grotte will, sollte besser das Sommersloch hoch und den Bergpfad am Blauen Horn hinter, der ist recht gut. Nur nicht für Massentourismus. Aber den verhindert das Sommersloch zuverlässig.

Erfreulich: umgefallene Bäume am Teichsteinaufstieg hat man weggesägt. Noch mehr Bäume stehen noch.

Und der grüne Fichtenverhau am Ende von Hohlfelds Graben wurde weggesägt. Der Weg ist jetzt so genannt gangbar. Ein Leckerli für Schlammpfadmasochisten, aber besser als nichts. Am E-Flügel eine enorme Sägeorgie. Muss technische Gründe haben.

Ach ja, und die Zeughausstraße ab Neumannmühle fällt nun langsam zu. Lässt sich noch gut laufen, wird aber immer weniger Wanderweg, der es ohnehin nicht sein darf. Bilder auch in der Galerie.

In den Richterschlüchten sollen erst wenige Bäume quer liegen, Steilstück geht noch. Das ist aber gefährdet.

Ich bin Optimist: Wird schon noch Totalreservat 🙁 🙁

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Zwinki, danke für Deine Bilder. Es sieht einfach nur noch gruslig aus... 🙁

Nehmt Sägen mit.

Zwinkis Bilder sind wirklich gruselig (außer das mit den schönen Eiszapfen). Doch es bleibt keine Zeit zum Trauern. Die nächsten Jahre sind entscheidend: Was wir bis dahin nicht wenigstens besteig- und bekriechbar halten können, ist wirklich verloren. Polenztaler hat recht: Nehmt Sägen mit!

Ich bin auch Optimist. Und ich glaube nicht, dass es ein Totalreservat wird. Die Anzahl der langen Genusstouren ist zur Zeit bei mir eingeschränkt. Der Anteil etwas kürzerer Touren, bei denen mehr Zeit für notwendige Einsätze der „erweiterten Wanderausrüstung“ bleibt, ist größer geworden ...  😀

Sehr traurige Bilder - hoffentlich brennt das nicht.

Sind Luchse, Auerhähne und der Knotenfuss eigentlich feuerfest?

Der Luchs ist hier nur Durchzügler und kehrt am Schild "Gebiet gesperrt - konkrete Waldbrandgefahr" um. Die Auerhähne warten noch auf die Genehmigung ihres Wiederansiedlungsantrags, das geht nicht so schnell. Und der Knotenfuß wird vom Feuersalamander mitgenommen, wenn sogar dem zu heiß wird.

Aber ich hörte von einem Feuerwehrmann, der gehofft haben soll, im Urlaub zu sein, wenn es brennt. Der Kreisbrandmeister in Ottendorf hat uns da viel gelehrt - mein Vortrag vor der SSI steht noch im Web: https://rotweinundradieschen.de/waldbrand.pdf. Nüchtern betrachtet braucht es eigentlich Evakuierungspläne, auch für Schmilka, Postelwitz und Schandau. Und eine Feuerüberwachung z.B. vom Turm vom Großen Winterberg aus (habe ich schon ab und zu vorgeschlagen, aber nie die richtige Stelle gefunden). Denn wenn der Alarm zu spät kommt - und bei den jetzigen Besucherzahlen kommt er zu spät -, ist es wirklich zu spät 🙁

Ich bin heute mit dem Ziel Hickelhöhle, Hickelkopf .................. mal aufgebrochen. Der untere Teil des Zschand ist immer noch gesperrt. Ob die NPV oder die Stadt Sebnitz ihre Hausaufgaben nicht machen ist mir eigentlich egal. Es purzeln immer mehr tote Bäume vom Hang herunter. Auf dem Weg habe ich mir dann auch mal ganz genau die links und rechts abbiegenden Schlüchte angeschaut , soweit ich gucken konnte. Mir sind da zwei Dinge aufgefallen.

  1. von den Bäumen die umfallen können wegen  des Käfertodes. sind bereits 50-80 % der Bäume umgefallen.
  2. die nachwachsenden kleinen Fichten lassen sich Zeit und sind meist nur in Streifen (10-20m ) vorhanden.

Schlußfolgerung. Die letzten Stürme haben noch einmal dafür gesorgt daß die Wege wieder , auch die bereits geräumten, schauerlich aussehen . Das mußte ich auch beim Hickelweg feststellen. Ich bin umgedreht.

Aber: An einigen Wegen, Schlüchten, Kletterzugängen kann fast nichts mehr großartig schlimmer werden. Zwei Schlüchte sind, m.E., mit überschaubarem Aufwand  wieder herstellbar.

Ich denke, daß in diesem Jahr und im kommenden Jahr sich  einige Wege wieder "erholen" können und sich "erneuern" . Selbstverständlich wird da auch die NPV tätig werden müssen. Die verschwundenen Wanderwege sind nun mal ein Politikum.

Es gibt auch was positives. Wir sind gestern über Großer Zschand und Großer Hochhübelweg zum Thorwalder Gratweg, den bis zum Backofen, dann aus Zeitgründen umgekehrt. Großer Zschand wird langsam gefährlich, es war etwas Wind, die Bäume knackten, jederzeit kann was umbrechen, wenn also gehen, dann bei Windstille, man kann es nicht mehr gefahrlos empfehlen. Das Erfreuliche: der Große Hochhübelweg war komplett freigesägt (Fotos), muß erst in den letzten Tagen passiert sein. Auf den ersten 30 Metern vom TGW, vom Reitsteig weg, ca. 50 Baumstämme, alle aber gut drunter/drüber machbar, zwischen den Stämmen breite getrampelte Spuren, müssen sehr viele Leute in letzter Zeit dort unterwegs gewesen sein. Oben am TGW selber auch einige Bäume umgebrochen, teils auch Kiefern, alle aber gut drüber/drunter/seitlich umgehbar. An einigen Stämmen gab es Sägespuren, auch wir haben ein paar hinterlassen 😉

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Es gibt noch mehr Positives und Negatives. In der Vorwoche wurde am Thorwalder Reitsteig massig gesägt. Ob NP oder Heinzelmännchen - keine Ahnung (wahrscheinlich aber "professionell", extrem viel Arbeit). Bis Brücknerschlüchte ist man gekommen, dann hat vielleicht der angekündigte Sturm gestoppt. Wir sind also von der Neumannmühle gestartet - Zschandstraße für Fußgänger kein Problem, auch wenn immer mal etwas herunterfällt -, dann den freigeräumten Hochhübelweg hoch und liefen erstaunt den Reitsteig. Allerdings wurde es hinten doch wieder sehr sportlich, doch wir stellten einen neuen Rekord auf: 1h15m von Hochhübelweg bis Hickelhöhle (bisher 2h für die 3km vor dem Räumen). Ihr findet schon eine Bildergalerie auf https://rotweinundradieschen.de/ThReit/ (Galerie 19 auf meiner Wegeseite, Karte wird noch aktualisiert). Zwei Dinge beunruhigen mich sehr:

  • Die Hickelschlüchte unten sind nach wie vor zu. Man kommt durch, es ist nicht so schwer, wie es aussieht. Wäre leicht zu beheben. Sicher hat die NPV mehr als genug Ärger und ausreichend zu tun, aber ohne Hickelschlüchte bleiben Großer Zschand + Richterschlüchte als einzige (noch) begehbare Variante im ganzen Großen Zschand (Kleiner Zschand ist übrigens nicht besser, eher schlimmer).
  • Die verheerenden Bilder sind nicht durch Fällen entstanden, so wird es sich überall entwickeln, wo die Fichte dominiert. Was wächst da wann? Was machen die Touristen (ich denke, ich weiß, was ab 2023 passiert)? Was macht das Lokalklima? Und vor allem: Was, wenn es brennt?? Es ist niemand da, der das noch melden kann (gestern einmal 3 Leute vorn in Zschand) - der worst case für die Feuerwehr.

Mächtig bedrückend das Ganze. Es gibt ja nicht nur den Großen Zschand.

Was lebt und wächst da zur Zeit eigentlich noch Schützenswertes? Kann sowas nicht auch ein Grund sein aus dem die Bruterfolge zurück gehen? Was sagen die Fachleute dazu?

Wenn es da mal brennt braucht man wenigstens danach nicht mehr sägen.

 

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