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Nationalpark vs. Naturpark

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Der Waldbrand im Natonalpark Sächsische Schweiz / Böhmische Schweiz, der Ende Juli 2022 ausbrach und erst am 20. August gelöscht werden konnte, stellt die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Nationalparkes. Einen vergleichbaren Brand, der einen fast identischen Verlauf hatte, brach im extrem trockenen Jahr 1842 aus und wurde etwa 10 Tage nach Ausbruch  durch langanhaltenden Regen gelöscht. Auch wird immer wieder relativierend durch Nationalparkverwaltung und SMEKUL argumentiert, dass ja "nur 2%" des NPs zerstört sind. Aber diese 2% gehören zu dem wertvollsten Gebiet, da sie in der Kernzone liegen. Es wäre viel überzeugender, wie viel Prozent der Kernzone wurden zerstört.

Totes Holz (Borkenkäferbefall), das, durch Wind umgebrochen, mikadoartig gestapelt und somit durch Luftzug permanent austrocknet, wirkte bandbeschleunigend und löschbehindernd. Ursache für diese Situation ist das Leitmotiv "Natur Natur sein lassen". Aus unserer Sicht ist es zwingend notwendig, in den Nationalpark einzugreifen, das tote Holz zu beräumen und um Starthilfe für einen klima- und feuerresistenten Mischwald zu ermöglichen. Das ist mit einem Nationalpark nicht möglich, sondern setzt den Schutzstatus Naturpark voraus. Wir möchten an dieser Stelle bemerken, dass während des Waldbrandes fälschlierweise immer wieder von Totholz gesprochen wurde. Das aind, forstwirtschaftliche betrachtet, tote, abgestorbene Bäume, die gibt es, und Holz, was auf dem Waldboden liegt. Ein großer Teil des toten Holzes liegt aber nicht(!) auf dem Waldboden, sondern gestapelt darüber.

Aus diesen Gründen unterstützen wir jede Aktivität, den Nationalpark in einen Naturpark umzuwidmen, um in diesem Gebiet eine Ausgewogenheit zwischen Naturschutz und touristischer Nutzung, auch für zukünftige Generationen, zu ermöglichen.

Die Stadt Hohnstein fordert die Umwandlung des Nationalparks in einen Naturpark und gründet eine Bürgerinitiative dazu Link.

Die Gemeinde Hinterhermsdorf fibt den Titel Nationalparkgemeinde zurück. Hinterhermsdorf ist Ortsteil von Sebnitz. Jetzt wird es interessant, wie sich Sebnitz positioniert.

Hoffen wir das beste. Was für Bedingungen  bzw. Privilegien sind eigentlich mit diesem Titel verbunden?

Ich warne davor, Totholz nun komplett zu verteufeln.. Wasserspeicher ist ja kein Quatsch, sondern es gibt extreme Unterschiede auch innerhalb des Nationalparks aufgrund Mikroklima.

In Hohnstein zb am Halbenweg war überhaupt kein "Brennholz" zu finden, dort verrottet alles zusehends, weil weniger Sonnenschein, grüne Hölle (echt überraschend!)

Totholz ist nicht als am Boden liegendes Holz definiert, Vögel brauchen stehende Bäume oder Stümpfe, Vielfalt. Schadet ja nicht, wenn es unterschiedlich lange Zeiträume im Zersetzungszustand gibt. An Hängen würde eine komplette Beräumung nur Nachteile bringen. In erster Linie müssen die Wege schnellstmöglich beräumt werden, wichtige Kletterzugänge, was gleichzeitig auch als Brandschneise dient. Gefährdungspunkte an Ortschaften sind wichtig.  Flächen und ggf. Wiederaufforstung seh ich erstmal nachrangig.

https://felsenheimat.de/2022/08/25/totholz-segen-oder-fluch/

@Swen: Wird nicht viel gescheites sein mit den Privilegien, außer daß man mit dem Wort Gäste anlocken kann. Aber was nützt das, wenn bei ringsum totem Wald, gesperrten Wegen, Waldbränden und neu gesperrten Gebieten die Gäste wegbleiben?
Ottendorf hat auch noch den Titel, man darf gespannt sein, was die dazu sagen. Die Ottendorfer Feuerwehr war schon 2010 beim Hochwasser an der Buschmühle der Retter in der Not, als das ganze Treibholz ankam, das die NPV oberhalb in der Kirnitzsch nicht hatte beseitigen lassen. Jetzt waren sie beim Waldbrand mit dabei. Die werden schon ihre Erfahrungen mit dem NP gesammelt haben.

https://www.saechsische.de/plus/nationalparkgemeinde-ottendorf-jetzt-sichtbar-schild-5204768.html

Das Video wurde zwar schon paarmal zitiert, aber hier nochmal eine ganz hintergründige Aussage: ab 16:40 gehts um den Evaluierungsbericht, nämlich daß noch mehr Wege reduziert werden sollen. Herr Z. streitet ab, daß da die vielen umgestürzten Bäume willkommen sind, um Wege verschwinden zu lassen. Er will alle Wege wieder frei sägen lassen, aber bei 17:51 mal ganz genau hinhören, da spricht er nur von den markierten Wegen und Bergpfaden. Was passiert also demzufolge mit den unmarkierten zugefallenen Wegen? ....

https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=RnfSNh1FJYw

Das Interview wurde im Mai 2021 aufgenommen. Die "Wende" hinsichtlich des Sägens kam erst nach dem Vororttermin vom MP im Juli. In der Sendung stand rechts unten natürlich das Sendedatum.

das ganze (insesondere Hohenstein) wird auch auf tschechischer Seite wahrgenommen:

https://www.naseustecko.cz/vime-prvni-obyvatelum-saskeho-svycarska-dosla-trpelivost-po-pozaru-uz-nechteji-narodni-park/

Zitat: "Der größte Brand in der Geschichte Tschechiens, in der Böhmischen Schweiz, setzt die Initiative von Bürgern in Gang, die sich nicht länger von den strengen Regeln des Nationalparks diktieren lassen und nicht als „Versuchstiere“ fungieren wollen"

gelöscht, falsches Thema

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