Starke Stiege

Die Starke Stiege gehört zu den weniger begangenen Steiganlagen der Sächsischen Schweiz. In den Rauschengrund führt kein markierter Wanderweg und der Zugang zur Stiege ist relativ schwer zu finden. Das ist sicher auch ganz gut so. Die Stiege ist zwar relativ kurz, aber sehr steil und es gibt nur wenige künstliche Steighilfen. Ein ehemals vorhandenes Stahlseil zur Selbstsicherung wurde vor Jahren entfernt. Die Starke Stiege ist also für den Massentourismus ungeeignet, aber für den Stiegenfreund ein tolles Erlebnis.

Den Zugang zur Starken Stiege findet man aus dem Schmilkaer Kessel heraus wie folgt:

Der mit gelbem Strich markierte Hauptwanderweg aus Schmilka führt durch den Heringsgrund. Am Eingang des Grundes zweigt nach links der mit grünem Punkt markierte Elbleitenweg ab, ebenfalls ein breiter Hauptwanderweg. Der Elbleitenweg macht nach wenigen Metern eine scharfe Linkskurve. An dieser Stelle steht ein Wegweiser in den Falkoniergrund und zum Bergpfad Rotkehlchenstiege. Etwa zehn bis fünfzehn Meter weiter zweigt vom Elbleitenweg ein unmarkierter, aber relativ breiter Weg in den Rauschengrund (Bild) ab.

Wir gehen diesen Weg in den Rauschengrund hinein. Der Weg wird gesäumt von mächtigen Felstürmen (Bild). Mitten im Rauschengrund zweigt nach links ein Kletterzugang zum Rauschenstein ab, nach rechts ein steiler Aufstieg zum Unteren Terrassenweg und zu den Falknertürmen (Kletterfelsen). Wir gehen immer weiter in den Grund hinein. Das Unterholz wird dichter, der Weg, der hier nur noch ein Pfad ist, steigt an. Der Pfad schlängelt sich um Felsblöcke herum. An einem besonders großen Block müssen wir uns entscheiden, ob wir links oder rechts herum gehen. Der Weg zur Starken Stiege führt links um den Felsen (Bild) nach oben. Nach rechts geht es zum Unteren Terrassenweg. Nach dem „Großen Brocken“ geht es relativ steil nach oben und wir gelangen an den Talschluss. Wenn wir genau hinsehen, erkennen wir die sparsamen künstlichen Haltegriffe des Aufstiegs (Bild) in der steilen Felswand. Der Aufstieg verläuft in einer schmalen, gestuften Felsrippe. Die ersten Meter (Bild) müssen wir frei klettern. Das ist gut so. Wer hier Probleme bekommt, sollte lieber umkehren. Wir gelangen nach dem kurzen, freien Kletterstück an eine steile Felsstufe. Stahlhalterungen helfen uns hier beim Aufstieg. An dieser Steilstufe (Bild) wurde die Inschrift „Starker Weg 1921-34“ angebracht (nur noch schwer zu lesen). Wir erreichen jetzt den Hauptteil der Stiege. Hinter der Felsrippe führen enge Spalten (Bild) nach oben. Diese nutzt man gemeinsam mit den etwas spärlichen künstlichen Haltegriffen aus Stahl für den weiteren Aufstieg. Hier wird es etwas ausgesetzt. Schwindelfreiheit ist von Vorteil, Trittsicherheit auf jeden Fall gefragt.
 
Nach Passieren dieses Steilstücks gelangen wir auf ein etwas breiteres Felsband. Der Aufstieg führt nach rechts. Stahlstifte, an denen früher einmal ein Stahlseil befestigt war, zeigen uns den Weg und helfen eventuell beim Aufstieg. Die letzte Steilstufe (Bild) führt links vom Felsband nach oben. Hier gibt es wieder künstliche Griffe. Den Weg entlang des Felsbandes fortzusetzen, erscheint hier eigentlich logisch, allerdings wird es dann sehr ausgesetzt. Hat man die letzte Steilstufe überwunden, ist man bereits kurz vor dem Ausstieg (Bild). Wir erreichen ein breites Felsband, welches wir für den weiteren Weg nutzen können. Es handelt sich um den oberen Terrassenweg, der nach dem Aufstieg in östlicher Richtung (nach rechts) an einem markanten Kelchstein (Bild) (oder einer riesigen Sanduhr) vorbei um den Großvaterstuhl zur Rotkehlchenstiege führt und in westlicher Richtung (nach links) zur Breiten Kluft Aussicht.

Eine spannende Angelegenheit ist auch der Abstieg vom Oberen Terrassenweg durch die Starke Stiege in den Rauschengrund.

Wer den Tipp per Karte nachvollziehen möchte, sollte am besten die Wanderkarte "Schrammsteine Affensteine", Maßstab 1:10.000 vom Böhmverlag nutzen. Eine Übersicht der wichtigsten Stiegen und Aussichtspunkte der Sächsischen Schweiz gibt es in der Stiegenmatrix.


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