Neues aus Böhmen: Brandstifter freigesprochen, Edmundsklamm (ein wenig) wieder frei

Angeklagter Großbrandstifter freigesprochen

Der Angeklagte beim Prozess im Mai
Der Angeklagte beim Prozess im Mai (© ČTK/Ondřej Hájek)

Im Jahr 2022 verwüstete ein Großbrand in der Böhmischen und Sächsischen Schweiz eine Fläche von ca. 1100 Hektar und sorgt im Ergebnis bis heute für Betretungsverbote. Als mutmaßlicher Brandstifter wurde im November der ehemalige Nationalparkranger Jiří L. angeklagt, dem gleichzeitig weitere kleinere Brandstiftungen zur Last gelegt wurden (z.B. die Baude am Aussichtsturm auf dem Vlčí hora, von Hochsitzen und Futterstellen). Der Staatsanwalt hatte gestern dafür 12 Jahre Haft gefordert.

Heute wurde jedoch der Angeklagte vom Bezirksgericht Ústí nad Labem vom Hauptvorwurf freigesprochen. Für die kleineren Brände bekam er zwei Jahre Gefängnis auf Bewährung und muss sich in stationäre psychiatrische Behandlung begeben. Es konnte ihm nach Ansicht des Gerichts jedoch nicht nachgewiesen werden, dass er den Großbrand im Sommer 2022 gelegt hätte. Er hatte – schon in psychiatrischer Behandlung – zwar ein Geständnis abgelegt, welches er jedoch später widerrief. Laut Verteidigung war dieses Geständnis eines psychisch kranken Menschen das einzige Beweismittel. Als Motiv führte die Staatsanwaltschaft angestaute Wut darüber ins Feld, dass er eine Stelle als Ranger nicht bekommen habe. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, der Staatsanwalt hat noch vor Ort Berufung eingelegt.

Edmundsklamm im Frühjahr wieder teilweise frei

Die seit dem Waldbrand im Sommer 2022 gesperrte Edmundsklamm wird ab Ostern wieder teilweise zugänglich sein, teilte die Bürgermeisterin von Hřensko, Kateřina Horáková, mit. Man arbeite daran, Wege zu räumen und Geländer zu reparieren. Um Ostern herum könnten dann erste Touristengruppen mit Führern die Schlucht wieder betreten. Die oberhalb gelegene Wilde Klamm wird ab Anfang April wieder zugänglich sein.

Gleichzeitig musste die Bürgermeisterin mitteilen, dass der Gabrielensteig zum Prebischtor mindestens bis 2027 geschlossen bleibt. Die Gefahr durch herabstürzende Bäume und Felsbrocken wäre da einfach zu groß, sowohl für Waldarbeiter als auch für Touristen.

(Quelle: www.elbelabe.eu)

Anmerkung: in der Meldung zur Edmundsklamm ist immer nur von „Betreten“ die Rede, nicht von „Boot fahren“. Geführte Wanderungen hin und zurück? Lassen wir uns überraschen.

Bergsichten 2024

die Sonntagsbesetzung

Nun ist es doch schon wieder eine Woche her, dass wir als IG Sandsteinwandern zusammen mit der Bürgerinitiative Naturpark statt Nationalpark  im Messeteil des Bergfilmfestivals teilgenommen haben und es soll hier nur eine kleine Notiz zur Kenntnis für alle werden, die nicht dort waren. Weiterlesen

Der IG-Stiegen-Kalender für 2025

Der IG-Stiegen-Kalender 2025 ist da.
Wie gewohnt enthält er 13 Ziele, die abseits der üblichen Touristenrouten liegen.
Und wie gewohnt gibt es bei allen diesen Zielen einen QR-Code zur besseren Online-Orientierung.
Der Kalender wird beim Bergsichten Festival vom 15.-17. November 2024 im Hörsaalzentrum der TU Dresden am Stand der IG zu haben sein.
Wer da nicht kommen kann oder will, der kann auch schon jetzt bestellen. Einfach eine Mail an

frinzberg@gmail.com

schicken. Postadresse nicht vergessen. Inklusive Versand werden dann sechs Euro fällig.
Viel Spaß damit.

 

Protestwandern im Großen Zschand

Protestwanderung im Großen Zschand.

Nachdem verschiedene Behörden die Forderungen nach Öffnung grenzüberschreitender Wanderwege seit Jahren abbügeln, wahlweise auch verschleppen oder ignorieren, will die Bürgerinitiative „Naturpark Sächsische Schweiz“ jetzt mal ein wenig Druck machen.

Am Reformationstag (wahlweise auch Halloween), hierzulande ein Feiertag, geht es in den Großen Zschand bis zur tschechischen Grenze. An genau jene Stelle, an der einst Kurt Biedenkopf grenzenloses Wandern versprach. Mit diesem Versprechen war es Essig, nachdem die berufsmäßigen Wegesperrer und -verhauer in der Nationalparkverwaltung das Ruder übernommen hatten.

Grund genug, hier mal etwas zu tun, oder auf Neudeutsch „ein Zeichen zu setzen“.

Als IG unterstützen wir natürlich diese Aktion und werden vor Ort sein. Worum wir auch alle anderen bitten.

Unser Arbeitseinsatz in den Schwedenlöchern … (Nachtrag 20.05.)

… nein, war nur die reißerische Überschrift. Wir hätten natürlich gern geholfen, den Weg durch die Schwedenlöcher nun endlich fertig zu bekommen … aber da sich die Nationalparkverwaltung bei ähnlichen Anfragen in der Vergangenheit recht unzugänglich gezeigt hat … haben wir darauf verzichtet 🙂 Stattdessen hat „unser Mann vor Ort“ lokale Kontakte genutzt und für einen zwischen den zu Hohnstein gehörenden Gemeinden Hohburkersdorf und Zeschnig verlaufenden Weg einen Instandsetzungsbedarf ermittelt.

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